Häli- (1614m) und Luguntenkopf (1702m) - Unterwegs auf dem "Hinteregg-Vorderteil"


Publiziert von Fabse_94 , 15. Juni 2019 um 11:52. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:10 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1030 m
Abstieg: 1030 m
Strecke:k. A.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Rheintal über Alberschwende und Andelsbuch nach Bizau, alternativ über Warth-Schröcken
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Bizau über eine gute Zufahrtsstraße in den Ortsteil Hilkat am Hang nordöstlich des Ortszentrums
Kartennummer:Kompass Nr. 2 Bregenzerwald

Häli... Lugunten... was? Als mir der maxl im Rahmen der Planung einer seit langem mal wieder gemeinsamen Tour diese Gipfel vorschlug, musste ich erstmal Hikr und Google nach Selbigen bemühen. Eigentlich müsste ich mich an den kleinen, recht isolierten Kamm erinnern, da wir vor ca. 3,5 Jahren eine tolle Adventstour auf die unmittelbar nördlich liegende aber freilich dominantere Winterstaude unternommen haben. Sei es wie es sei, die vorgeschlagene Überschreitung des westlichen Teils des Hinteregg-Grates hat uns angemacht und war für diesen wettertechnisch durchwachsenen Tag mit Gewitterwarnung am Nachmittag gerade recht.


Start um viertel elf im günstig gelegenen Bizauer Ortsteil Hilkat (850m). Zunächst folgt man der Straße für einige Meter und Minuten, bis rechterhand der gut beschilderte Anstieg zum Hälikopf abzweigt. Die Seefluhalpe (1309m) gewinnt man mittels einer moderat steilen Weide, etwa eine Stunde ab Hilkat. Hier nun erstmals freie Blick auf die gegenüberliegende langgezogene Nordflanke der Kanisfluh sowie Teile des Walserkamms.
Wir folgten dem Steig weiter bis zur Abzweigung zum Hälikopf (1485m) im Wald, wo wir uns erstmal den Luguntenkopf vorknöpfen wollten, also auf dem Steig geblieben und Richtung Hinteregg-Alpe gewandert. Nach knapp 10 Minuten biegt der Steig um eine Geländekante und führt in freieres Gelände, wo die einsehbare, etwa 35 Grad steile Grasflanke unterhalb des Hälikopfs wohl die beste Aufstiegsmöglichkeit zum Hinteregg-Grat darstellt. An der rechten Hangseite geht’s ganz leidlich hinauf (T4-), jedoch bei ungünstiger Routenwahl mit FKK (Fichtenkampfklasse) 3. Eine rot-weiße Markierung am Steig dient als Anhaltspunkt für den „Einstieg“. Am Hinteregg-Grat angekommen, ist die Richtung klar vorgegeben. Auf den ersten Metern bleibt man am besten etwas unterhalb des hier noch recht scharfen und mit Bäumen bestandenen Grates in der Flanke. Hierzu sei erwähnt, dass es in der kompletten Grasflanke südlich der Gratschneide bei Nässe und/oder platt gedrückten Grasbüscheln jedoch recht schnell ungemütlich werden kann. Später wird der Grat etwas sanfter und man kann problemlos auf ihn wechseln, wo man auf eine Pfadspur trifft. In leichtem Auf und Ab steigt man immer der Pfadspur nach durch lichten Nadelwald und Heidelbeersträuchern bei einer Schwierigkeit von maximal T3 gen Luguntenkopf (1702m), welchen wir nach etwa einer Stunde ab Abzweigung zum Hälikopf und knapp zweieinhalb ab Auto erreichten. Im Gegensatz zum nördlich gelegenen Winterstaudenkamm ist's auf dem kleinen Gipfel freilich scho recht exklusiv, uns gefällt's natürlich.

Nach einer kurzen Rast mit immer wieder Wolkenfenstern und freien Blicken gingen wir über den bekannten Hinteregg-Grat zurück zur Abzweigung am Hälikopf, welchem wir natürlich noch kurz auf's mehr oder minder stolze Haupt stiegen (eine Stunde ab LK), die 130 Höhenmeter von der Abzweigung hat der maxl noch bissel aufs Gaspedal gedrückt, ich hechelte hinterher. Da das Wetter sich nun deutlich verschlechterte, hielten wir es nicht lange auf dem Gipfel aus und machten uns recht schnell wieder an den Abstieg, der exakt unserem Aufstiegsweg entsprach. Etwas unterhalb der Seefluhalpe hat uns dann schließlich ein sauberer Gewitterschauer erwischt, der Spuk war aber nach einer halben Stunde wieder vorbei. Zwar aus allen Poren triefend, aber dennoch zufrieden ging's die letzten zweihundert Höhenmeter zurück zum Auto in Hilkat, wo die trockenen Wechselklamotten warteten.

Schwierigkeiten/Gehzeiten:

Hilkat – Seefluhalpe – Abzw. Hälikopf

1:30 h

T2

Straße und Bergweg

Abzw. Hälikopf – Luguntenkopf

1 h

T4-

Weglose, steile Grasflanke (~35°), später Pfadspur

Luguntenkopf – Abzw. Hälikopf

0:50 h

s.o.

s.o.

Abzw. - Hälikopf – Abzw.

0:30 h

T3

Steiler Bergsteig

Abzw. HK – Seefluhalpe – Hilkat

1:15 h

T2

s.o.


Fazit:
Landschaftlich reizvolle Tour auf einen weglosen, recht selten (Luguntenkopf) sowie einen mäßig oft bestiegenen Gipfel mit Weg (Hälikopf) im zentralen Bregenzerwald. Das Highlight ist sicherlich der Hinteregg-Grat, der sich nach Westen bis zur Sienspitze erweitern ließe. Hier muss man ab und an etwas aufpassen, Schneekontakt hatten wir bis auf ein paar problemlose Meter am Hinteregg-Grat eigentlich nicht mehr. Bei der unsicheren Wettervorhersage war die Tour aber genau richtig und hätte sich bei Bedarf auch nach einem Gipfel abbrechen lassen können, der Weg zurück ins Tal ist nicht so arg weit.

 


Tourengänger: maxl, Fabse_94


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