Solotour Watzespitze (dritter Normalweg)
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Wer alleine auf die Watzespitze will, für den kommen die beiden bekannten Normalwege (Ostgrat bzw. Eisweg) eher nicht in Betracht. Es gibt aber noch einen dritten - wenig bekannten - Weg aus dem Kaunertal über die Südflanke und den weltberühmten Südgipfel auf die Watzespitze, der bei entsprechender Erfahrung alleine machbar ist (kein Gletscher und schwierigste Stelle von oben mit Schlingen bzw. Klemmgeräten gut absicherbar).
Grob gesagt steigt man auf den Südgipfel zunächst im westlichen Teil der breiten Südflanke, überquert weiter oben den Südsüdwestgrat und gelangt in die dahinter liegende Südwestflanke, über welche man dann den obersten Südwestgrat erreicht und zum viel begehrten Südgipfel weitersteigt.
Achtung: Die Route durch die Flanken ist über mehrere hundert Höhenmeter eher brüchig und steinschlaggefährdet. Nun zu den Details:
Rund 300 Meter nördlich der Bushaltestelle Seewiesen (im Kaunertal) findet sich das Bachbett des - zumindest im Jahr 2018 dort unterirdischen - Watzebaches. Im Aufstiegssinne links davon führt ein Forstweg rund 100 Meter weiter zu einer Holzhütte. Hier zweigt rechts ein gut begehbarer Schafsteig ab, der in angenehmer Steilheit (zuletzt etwas steiler) die Steilstufe des Watzebaches auf der im Aufstiegssinne linken Seite überwindet (ein gutes Stück von der Bachschlucht entfernt). Ober der Steilstufe wendet sich der Weg mehr ins Tal hinein, man kommt zu einer schwindligen Seilsicherung und einem Steinschlagverbau. Kurze Zeit später verlieren sich die Steigspuren etwas und man quert am besten weiterhin leicht ansteigend auf der im Aufstiegssinne linken Seite des Baches ins Tal hinein und folgt dem Watzetal nach Osten bis zum Talschluss (ca. 2.400 Meter).
Hier am besten weiter nach Osten über eine mittig gelegene Moräne ins riesige Kar, unterhalb von Südflanke und Südsüdwestgrat. Hier steil und mühsam nach Norden zum oberen linken (nordwestlichen) Ende des Kares. Einstieg in der Nähe des Südsüdwestgrates auf etwas über 3000 Meter.
Hier kurz und leicht nach links auf den Südsüdwestgrat, der hier eine recht große ebene Fläche aufweist. Weiter nach rechts (Ostnordosten) auf breitem Band leicht abwärts zum Beginn einer tief eingeschnittenen Rinne, die von links unten (Südsüdwesten) nach rechts oben (Nordnordosten) zieht. Links von der Rinne befindet sich der Südsüdwestgrat. Durch die Rinne über mehrere Absätze ca 40 Höhenmeter hinauf (I mit Stellen II). Kurz vor dem Ende der Rinne steilt diese auf - daher einige Meter davor rechts über brüchige Felsen (I-II) aus der Rinne heraus (hier sieht man wieder einen Großteil der breiten Südflanke). Hier wendet man sich halb links (etwa Norden) und steigt über einige Absätze und Runsen ca. 50 Höhenmeter zum Beginn einer zweiten Rinne (welche nach oben hin immer mehr aufsteilt). In der Rinne selbst übersteigt man nur den ersten ca. 5 Meter hohen Absatz (II) und verlässt dann die Rinne nach links (Richtung Südsüdwestgrat) auf einem breiten Band in die steile Flanke. Nach ca. 50 Metern endet das Band und man steigt auf einem anderen Band durch die steile Flanke (Südostflanke des Südsüdwestgrates) wieder Richtung Rinne retour (beide Bänder sind leicht begehbar, aber luftig). Kurz vor der Rinne endet das zweite Band.
Hier links durch einen Kamin ca. 5 Meter durch halbwegs brauchbaren Fels hoch (II-III). Die Kletterei ist etwas ausgesetzt, da das darunter liegende Band hier nur ca. 1 Meter breit ist. Vor allem im Abstieg unangenehm, da oberhalb des Kamins fast nur Schutt ist. Nach dem Kamin noch kurz gerade hoch durch Schutt, dann etwas nach links ansteigend Richtung Südsüdwestgrat hinaus, kurz vor Erreichen des Grates wieder gerade hoch über sandige Felsstufen zum Südsüdwestgrat (II), der hier erstmals seit kurz nach dem Einstieg wieder betreten wird (ca. 3.250 bis 3.300 Meter). Man hat somit den darunter liegenden Steilabbruch des Grates umgangen.
Kurz am Grat weiter, nach wenigen Metern links ziemlich eben weg in eine breite, seichte Schutt- und Felsrinne in der Südwestflanke. Durch diese leicht (max. I-II), aber ungemein brüchig hoch. Man erreicht den blockigen Südwestgrat und gelangt auf ihm zum gigantischen Südgipfel (I-II, eine steilere Stelle kann rechts gut umgangen werden).
Vom Südgipfel auf seinem Nordgrat zur Gipfelscharte hinab. Kurz nach dem Südgipfel folgt eine plattige Gratstelle mit einem darunter liegenden Abbruch (kann von oben mit einem 40 Meter Seil auch alleine mit Schlingen bwz. Klemmgeräten gut abgesichert werden). Zunächst an der westlichen Begrenzung der Platten ca. 10 bis 15 Meter hinab, dann über einen die Platten durchziehenden Riss auf die östliche Seite der Platten hinüber (wo der darunter liegende Abbruch niedriger ist). Bis hierher nur II. Dann über den Abbruch ca. 3 Meter schräg (von Südwesten nach Nordosten) nicht mehr sonderlich ausgesetzt hinab (IIIer).
Kurz leicht weiter, dann den darauf folgenden Abbruch links (westlich) in der Flanke umgehen (ca. II - bei mir war etwas Neuschnee). Leichter (I-II) weiter hinab zur Gipfelscharte.
Von dort zunächst kurz links in die Westflanke und gleich wieder durch einen steilen Kamin ca 10 Meter im oberen IIer Gelände auf den Grat zurück. Dahinter in die Südostflanke queren und durch diese ohne Probleme schräg nach rechts aufwärts, um oberhalb des Gendarm auf den Gipfelgrat zu gelangen (I-II). Am Grat zum Gipfel (I-II), wo meine Freude riesig war.
Retour auf derselben Route, die man sich im Aufstieg gut einprägen sollte (nur sehr wenige Steinmänner).
Leider hatte ich bei der Besteigung noch keinen Bericht geplant, daher nur Gipfel- und Überblickfotos.
Update vom 20.9.2020:
Mittlerweile ist uns die Watze endlich auch über den Ostgrat gelungen.
Mein Fazit:
Wer eine(n) seriöse(n) Seilpartner(in) hat, geht besser den Ostgrat (meines Erachtens zwar etwas schwerer, aber schöner und objektiv sicherer).
Grob gesagt steigt man auf den Südgipfel zunächst im westlichen Teil der breiten Südflanke, überquert weiter oben den Südsüdwestgrat und gelangt in die dahinter liegende Südwestflanke, über welche man dann den obersten Südwestgrat erreicht und zum viel begehrten Südgipfel weitersteigt.
Achtung: Die Route durch die Flanken ist über mehrere hundert Höhenmeter eher brüchig und steinschlaggefährdet. Nun zu den Details:
Rund 300 Meter nördlich der Bushaltestelle Seewiesen (im Kaunertal) findet sich das Bachbett des - zumindest im Jahr 2018 dort unterirdischen - Watzebaches. Im Aufstiegssinne links davon führt ein Forstweg rund 100 Meter weiter zu einer Holzhütte. Hier zweigt rechts ein gut begehbarer Schafsteig ab, der in angenehmer Steilheit (zuletzt etwas steiler) die Steilstufe des Watzebaches auf der im Aufstiegssinne linken Seite überwindet (ein gutes Stück von der Bachschlucht entfernt). Ober der Steilstufe wendet sich der Weg mehr ins Tal hinein, man kommt zu einer schwindligen Seilsicherung und einem Steinschlagverbau. Kurze Zeit später verlieren sich die Steigspuren etwas und man quert am besten weiterhin leicht ansteigend auf der im Aufstiegssinne linken Seite des Baches ins Tal hinein und folgt dem Watzetal nach Osten bis zum Talschluss (ca. 2.400 Meter).
Hier am besten weiter nach Osten über eine mittig gelegene Moräne ins riesige Kar, unterhalb von Südflanke und Südsüdwestgrat. Hier steil und mühsam nach Norden zum oberen linken (nordwestlichen) Ende des Kares. Einstieg in der Nähe des Südsüdwestgrates auf etwas über 3000 Meter.
Hier kurz und leicht nach links auf den Südsüdwestgrat, der hier eine recht große ebene Fläche aufweist. Weiter nach rechts (Ostnordosten) auf breitem Band leicht abwärts zum Beginn einer tief eingeschnittenen Rinne, die von links unten (Südsüdwesten) nach rechts oben (Nordnordosten) zieht. Links von der Rinne befindet sich der Südsüdwestgrat. Durch die Rinne über mehrere Absätze ca 40 Höhenmeter hinauf (I mit Stellen II). Kurz vor dem Ende der Rinne steilt diese auf - daher einige Meter davor rechts über brüchige Felsen (I-II) aus der Rinne heraus (hier sieht man wieder einen Großteil der breiten Südflanke). Hier wendet man sich halb links (etwa Norden) und steigt über einige Absätze und Runsen ca. 50 Höhenmeter zum Beginn einer zweiten Rinne (welche nach oben hin immer mehr aufsteilt). In der Rinne selbst übersteigt man nur den ersten ca. 5 Meter hohen Absatz (II) und verlässt dann die Rinne nach links (Richtung Südsüdwestgrat) auf einem breiten Band in die steile Flanke. Nach ca. 50 Metern endet das Band und man steigt auf einem anderen Band durch die steile Flanke (Südostflanke des Südsüdwestgrates) wieder Richtung Rinne retour (beide Bänder sind leicht begehbar, aber luftig). Kurz vor der Rinne endet das zweite Band.
Hier links durch einen Kamin ca. 5 Meter durch halbwegs brauchbaren Fels hoch (II-III). Die Kletterei ist etwas ausgesetzt, da das darunter liegende Band hier nur ca. 1 Meter breit ist. Vor allem im Abstieg unangenehm, da oberhalb des Kamins fast nur Schutt ist. Nach dem Kamin noch kurz gerade hoch durch Schutt, dann etwas nach links ansteigend Richtung Südsüdwestgrat hinaus, kurz vor Erreichen des Grates wieder gerade hoch über sandige Felsstufen zum Südsüdwestgrat (II), der hier erstmals seit kurz nach dem Einstieg wieder betreten wird (ca. 3.250 bis 3.300 Meter). Man hat somit den darunter liegenden Steilabbruch des Grates umgangen.
Kurz am Grat weiter, nach wenigen Metern links ziemlich eben weg in eine breite, seichte Schutt- und Felsrinne in der Südwestflanke. Durch diese leicht (max. I-II), aber ungemein brüchig hoch. Man erreicht den blockigen Südwestgrat und gelangt auf ihm zum gigantischen Südgipfel (I-II, eine steilere Stelle kann rechts gut umgangen werden).
Vom Südgipfel auf seinem Nordgrat zur Gipfelscharte hinab. Kurz nach dem Südgipfel folgt eine plattige Gratstelle mit einem darunter liegenden Abbruch (kann von oben mit einem 40 Meter Seil auch alleine mit Schlingen bwz. Klemmgeräten gut abgesichert werden). Zunächst an der westlichen Begrenzung der Platten ca. 10 bis 15 Meter hinab, dann über einen die Platten durchziehenden Riss auf die östliche Seite der Platten hinüber (wo der darunter liegende Abbruch niedriger ist). Bis hierher nur II. Dann über den Abbruch ca. 3 Meter schräg (von Südwesten nach Nordosten) nicht mehr sonderlich ausgesetzt hinab (IIIer).
Kurz leicht weiter, dann den darauf folgenden Abbruch links (westlich) in der Flanke umgehen (ca. II - bei mir war etwas Neuschnee). Leichter (I-II) weiter hinab zur Gipfelscharte.
Von dort zunächst kurz links in die Westflanke und gleich wieder durch einen steilen Kamin ca 10 Meter im oberen IIer Gelände auf den Grat zurück. Dahinter in die Südostflanke queren und durch diese ohne Probleme schräg nach rechts aufwärts, um oberhalb des Gendarm auf den Gipfelgrat zu gelangen (I-II). Am Grat zum Gipfel (I-II), wo meine Freude riesig war.
Retour auf derselben Route, die man sich im Aufstieg gut einprägen sollte (nur sehr wenige Steinmänner).
Leider hatte ich bei der Besteigung noch keinen Bericht geplant, daher nur Gipfel- und Überblickfotos.
Update vom 20.9.2020:
Mittlerweile ist uns die Watze endlich auch über den Ostgrat gelungen.
Mein Fazit:
Wer eine(n) seriöse(n) Seilpartner(in) hat, geht besser den Ostgrat (meines Erachtens zwar etwas schwerer, aber schöner und objektiv sicherer).
Tourengänger:
Plauscher

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Kommentare (4)