Staffel (1532 m) und Hirschhörnl (1367 m) von Süden: eine landschaftlich großartige Tour im Frühling
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Der 1. Mai ist für die Vielhyglerin und mich immer ein besonderer Tag. An einem 1. Mai haben wir unsere erste, gemeinsame Tour unternommen. Langweilig ist es uns seither in den Bergen nie geworden und so soll auch heute Abwechslung die Devise sein. Wir haben uns also zu unserem Feiertag einen prickelnden Vorgebirgs-Cocktail zurechtgeschüttelt- oder gerührt, ganz wie man will...
Der Cocktail und die Zutaten:
Auf den guten, alten Jachenauer Staffel (1532 m) soll es heute wieder einmal gehen, allerdings haben wir uns als Aufstieg von Süden diesmal den Pfad am Staffelgraben vorgenommen, den wir noch nicht kennen.
Am Ende der Staffel-Graben-Passage möchten wir allerdings vom Mainstream abweichen bzw. abkürzen und versuchen, weglos südöstlich des Fallgrabens auf dem licht bewaldeten Staffel-Südwestgrat zur Staffelalm zu gelangen.
Auch was den heutigen Abstieg betrifft, wollen wir etwas ganz Neues probieren und von der Staffelalm aus weglos den Staffel-Südostgrat mit seinem Zwischengipfel Hirschhörnl (1367 m) hinabgehen. Wir sind schon gespannt auf unseren 1. Mai...
Die Wegbeschreibung und der Tourentag
Der Weg von der Geschiebesperre bis zum Staffelgraben ist von
83_stefan gut beschrieben und von
scan zusätzlich detailreich bebildert worden, also möchte ich mich auf die Bemerkung beschränken, daß wir den Staffelgrabensteig beeindruckend urtümlich und landschaftlich wirklich großartig fanden. Ein echtes Juwel im Isartal!
Etwas Trittsicherheit ist am Steig vonnöten. Die Passage mit den verbogenen Stiften ist immer noch (Mai 2019) gut gangbar. Auch hat der letzte Winter, mindestens hier, keine bleibenden Schäden hinterlassen. Vollkommen einsam war es nicht, wir sind am Staffel-Grabensteig heute sogar sechs Wanderern begegnet, solche gelegentliche Begehungen tun dem Steig natürlich gut. Später, auf dem Staffelgipfel dagegen war heute, bei Kaiserwetter an einem Feiertag um 13:30 Uhr kein Mensch mehr, das hat wiederum uns gutgetan!
Vom Staffelgraben aus am licht bewaldeten Staffel-Südwestgrat zur Staffelalm: ein traumhaft schöner, weglos abkürzender Aufstieg von 350 Hm
Zunächst mußten wir den Fallgraben identifizieren, denn wir wollen südöstlich von ihm am Südwestgrat des Staffels ansteigen. Siehe Karte.
Der Steig sollte also schon eine Stelle passiert haben, an der sich Felsen sowohl ober- als auch unterhalb von ihm befinden. Nach einem kurzen und steilen Anstieg sollte der Steig eine Querung hoch (etwa 50 Hm) über dem Staffelgraben nach Nordwesten vollführen. Nach einem unbedeutenden Bachgerinsel müßte dann schon der tiefer eingeschnittene Fallgraben von rechts (Nordosten) herunterkommen. Vor dem Fallgraben sollte der Bergrücken oberhalb von uns auch so sanft ansteigen, wie das die Karte nahelegt. Als alle diese Kriterien erfüllt waren, hat die Technophil-Hyglerin noch am Handy MapsMe konsultiert und grünes Licht bekommen: passt!
Etwa 50 Meter vor der Bachfurt des mutmaßlichen Fallgrabens haben wir unseren weglosen Aufstieg am Südwestgrat des Staffels zur Staffelalm dann angesetzt und lagen mit allen unseren Annahmen, einschließlich des Ok' s von MapsMe, goldrichtig, denn wir sind punktgenau kurz vor der Alm an genau der Stelle auf den Wanderweg gestoßen, wo auch lt. Karte der Südwestgrat die Staffelalm erreicht. Die lt. Karte "verfallene" Zachhütte am Grat haben wir allerdings nicht gesehen
[Noch ein Hinweis zur sicheren Identifizierung des Fallgrabens: unmittelbar bevor der Staffelgrabensteig ihn erreicht, passiert der Pfad ein paar dunkle, nasse, trittarme, etwas "unangenehme" Felsen zu ihm hinab. Auf der anderen Seite des Baches geht es sehr steil und erdig wieder hinauf. Diese ganz kurze Stelle kann links in etwas steilerem Gras umgangen werden: es gibt zwei Bäumchen zum festhalten.]
Und der weglose Anstieg zur Staffelalm? Er war einfach ein Traum! Wunderbarer, licht stehender Berg-Mischwald. Das Gebiet ist von Holzern nicht bewirtschaftet, man könnte die Bäume auch von dort nicht kostendeckend abtransportieren. Wir haben auf dem breiten, wunderschönen Südwestgrat auch keinerlei andere Spuren menschlicher Anwesenheit, etwa Hochsitze oder Vermessungszeichen gesehen. Der Anstieg war durchweg fast gleich steil und sehr angenehm zu gehen.
Siehe hierzu noch weitere Bemerkungen unter "Fazit" weiter unten sowie die Bilder.
Staffelalm und Staffel
Die Staffelalm ist von ihrer Lage her eine der schönsten, die wir überhaupt kennen. Bei bestem Wetter am Maifeiertag waren auf der Alm um 13:00 Uhr noch ein paar Wanderer, kurze Zeit später hatten wir den Gipfel schon ganz für uns allein. Das fanden wir erstaunlich!
Die Ausblicke des Staffels sind für seine geringe Höhe ebenfalls erstaunlich!
Das Hirschhörnl (1367 m)...
haben wir auf einem kurzen, weglosen, flachen Übergang von der Staffelalm auf dem nach Südosten absteigenden Grat des Staffels erreicht. Nach ein paar Minuten erreichen wir eine Senke und von ihr in weiteren ansteigenden fünf Minuten den ausgedehnten Waldbuckel des Hirschhörnls.
Wir hatten eigentlich in der flachen Senke vor dem Hirschhörnl das typische, almnahe Backstage-Setting mit verrosteten Tanks, vermoderten Holztränken, Stacheldrahtrollen, morschen Zaunpfosten und anderen Vintage-Begehrlichkeiten erwartet und das auf von Tiertritten durchweichtem Matschgrund. Doch von alledem gab es hier nichts: es gab noch nicht einmal menschliche Trittspuren zum Hirschhörnl hinüber.
Und es kam noch besser: das einsame Hirschhörnl erwies sich am Gipfel als überraschend aussichtsreich! Auf einer gemütlichen Grasrampe brotzeitend haben wir unverstellte, freie Blicke auf das Karwendel genossen: das hatten wir hier nicht erwartet!
Unser Abstieg: ein folgenloser Verhauer mit einer unerwarteten Erfrischung:
Eigentlich wollten wir weglos am abfallenden Südostgrat des Staffels, der sich südwestlich des Schneckenlahnergrabens befindet, direkt zur "Weggabelung am Schneckenlahnergraben" hinuntergehen. Doch das Hirschhörnl ist schon in Gipfelnähe nach Süden absteigend sehr unübersichtlich. Wir hatten uns den unverkennbaren Schafreiter als Landmarke für den ersten Abschnitt des Abstiegs ausgewählt, konnten aber wegen der vielen Bäume leider gar nichts erkennen.
Wir sind also noch weit oben absteigend, kleinräumigen Steilheiten ein wenig nach links ausgewichen und dachten, wir sind dennoch richtig. Es hat dann eine ganze Weile in teilweise steilem, dürrholzbewehrten Wald gedauert, bis uns klar wurde, daß wir in das diffus abfallende Gelände nordöstlich des Schneckenlahnergrabens geraten sind, also ganz falsch...und schließlich doch wieder richtig lagen, denn plötzlich stießen wir auf eine gefasste Quelle mit ausgezeichnetem, frischen Wasser: eine herrliche Erfrischung direkt oberhalb der schönen Reiseralm.
Von der Reiseralm ging es dann auf einem kurzen Straßenhatscher zur Weggabelung am Schneckenlahnergraben und nach dem Stein "Jachenau" auf einem langen Hatscher zur Geschiebesperre zurück. Bike & Hike wäre besser gewesen als Hatsch & Hike...
Update von
bula_f aus dem März 2023...für den Abstieg am S/O-Rücken des Hirschhörnls zur "Weggabelung am Schneckenlahnergraben", wo sich die heutige Runde schließt:
Ich zitiere
bula_f: "ich möchte Bescheid geben, dass der Abstieg vom Hirschhörnl auf dem SO-Rücken ab dem Gipfel mittlerweile (wie auch der Weg durch den Staffelgraben) in Abständen von max. 20 m mit roten Punkten durchmarkiert ist, auch wenn es (noch) keinerlei Steig- oder Begehungsspuren entlang der Markierungen am SO-Rücken des Hirschhörnls gibt.
Der schwach ausgeprägte SO-Rücken vom Hirschhörnlkopf läuft in einem Winkel von ziemlich genau 135° (zu N), also eigentlich sehr genau Richtung SO, nach unten und somit südlich des Schnecklahnergrabens oder orographisch rechts von diesem. Die erste Markierung ist vom Gipfel des Hirschhörnls sichtbar und eher in südlicher (als südöstlicher) Richtung. In der Folge leiten die Markierungen geschickt durch das teils unübersichtliche und häufig an vielen Stellen zu begehende Gelände. An anderen Stellen weisen sie aber auch den Weg zur nicht immer sofort erkennbaren einfachsten Route, neben der es teils auch schwierigeres Gelände (schrofig, brüchige Steilstücke), in das man sonst leicht geraten könnte.
Erst im unteren Bereich kommt man in die Nähe des Schnecklahnergrabens linkerhand." Zitat Ende, danke für die Info! Bleibt nur noch hinzuzufügen, daß so automatisch die Weggabelung am Schneckenlahnergraben erreicht wird, wo sich die Runde schließt.
Ja, so hatten wir uns das heute eigentlich auch gedacht...
Fazit:
Der Staffelgraben? Urig, malerisch, abwechslungsreich, wirklich sehr empfehlenswert! Ein Highlight!
Wegloser Abstecher vom Staffelgraben zur Staffelalm am Staffel-Südwestgrat? Landschaftlich außerordentlich lohnend! Für uns ein wegloser Leckerbissen! Lichter, schöner Bergmischwald, keinerlei Gestrüpp. Nach oben hin immer aussichtsreicher. Steil, aber nirgends zu steil. Angenehm gestufte, grasige Trittpolsterung. Wenn man am Staffelsteig den Fallgraben einmal gefunden hat, ist die Orientierung im Anstieg am Südwestgrat bis zur Staffelalm ein Selbstläufer.
Die Staffelalm? Eine der schönsten Almen, die wir kennen!
Der Staffel? Wunderbar! Er hat sie einfach: die richtige Perspektive! Er ist der höchste und darüber hinaus auch der einzige richtige Gipfel unter all den unzähligen Buckeln zwischen Isar und Jachenau. Seine Blicke nach Osten und Westen stehen dem Juifen oder dem Schafreiter kaum nach!
Das Hirschhörnl wäre ohne die Konkurrenz des freisichtigen Staffels gleich daneben ein eigenes, schönes Ziel und durchaus eine Tour wert. Seine Ausblicke aber bleiben weit hinter dem Staffel zurück. Dennoch: Auf dem Hirschhörnl auf einer bequemen Grasloge liegend in garantierter Einsamkeit Ausblicke auf Zugspitze und Karwendel zu genießen, ist auch nicht zu verachten!
Ideal wäre es, am Staffel den Sonnenuntergang zu genießen und anschließend am Hirschhörnl zu biwakieren. Wenn dann beim Aufwachen die erste Sonne auf das Karwendel fällt...
Zu unserem weglosen Abstiegsverhauer vom Hirschhörnl, der, statt uns auf dem Südostrücken des Hirschhörnls und somit auf der Südseite des Schneckenlahnergrabens zur "Weggabelung am Schneckenlahnergraben" (797 m) zurückzubringen, uns steil und stachelig auf der nördlichen Seite des Grabens schließlich zur hübschen Reiseralm geführt hat, gibt es mittlerweile (2023) ein Update (siehe weiter oben)! Markierungen erleichtern jetzt den perfekten Rundenschluß.
Fazit Hirschhörnl: Das Hirschhörnl lohnt sich in der Kombi mit dem Staffel durchaus!
Bike & Hike? Von der Geschiebesperre bis zum Straßenende vor dem Stein mit der Aufschrift: "Jachenau" ideal! Bloß zu Fuß ist die Tour im An- und Abmarsch ein Hatscher.
Der Cocktail und die Zutaten:
Auf den guten, alten Jachenauer Staffel (1532 m) soll es heute wieder einmal gehen, allerdings haben wir uns als Aufstieg von Süden diesmal den Pfad am Staffelgraben vorgenommen, den wir noch nicht kennen.
Am Ende der Staffel-Graben-Passage möchten wir allerdings vom Mainstream abweichen bzw. abkürzen und versuchen, weglos südöstlich des Fallgrabens auf dem licht bewaldeten Staffel-Südwestgrat zur Staffelalm zu gelangen.
Auch was den heutigen Abstieg betrifft, wollen wir etwas ganz Neues probieren und von der Staffelalm aus weglos den Staffel-Südostgrat mit seinem Zwischengipfel Hirschhörnl (1367 m) hinabgehen. Wir sind schon gespannt auf unseren 1. Mai...
Die Wegbeschreibung und der Tourentag
Der Weg von der Geschiebesperre bis zum Staffelgraben ist von


Etwas Trittsicherheit ist am Steig vonnöten. Die Passage mit den verbogenen Stiften ist immer noch (Mai 2019) gut gangbar. Auch hat der letzte Winter, mindestens hier, keine bleibenden Schäden hinterlassen. Vollkommen einsam war es nicht, wir sind am Staffel-Grabensteig heute sogar sechs Wanderern begegnet, solche gelegentliche Begehungen tun dem Steig natürlich gut. Später, auf dem Staffelgipfel dagegen war heute, bei Kaiserwetter an einem Feiertag um 13:30 Uhr kein Mensch mehr, das hat wiederum uns gutgetan!
Vom Staffelgraben aus am licht bewaldeten Staffel-Südwestgrat zur Staffelalm: ein traumhaft schöner, weglos abkürzender Aufstieg von 350 Hm
Zunächst mußten wir den Fallgraben identifizieren, denn wir wollen südöstlich von ihm am Südwestgrat des Staffels ansteigen. Siehe Karte.
Der Steig sollte also schon eine Stelle passiert haben, an der sich Felsen sowohl ober- als auch unterhalb von ihm befinden. Nach einem kurzen und steilen Anstieg sollte der Steig eine Querung hoch (etwa 50 Hm) über dem Staffelgraben nach Nordwesten vollführen. Nach einem unbedeutenden Bachgerinsel müßte dann schon der tiefer eingeschnittene Fallgraben von rechts (Nordosten) herunterkommen. Vor dem Fallgraben sollte der Bergrücken oberhalb von uns auch so sanft ansteigen, wie das die Karte nahelegt. Als alle diese Kriterien erfüllt waren, hat die Technophil-Hyglerin noch am Handy MapsMe konsultiert und grünes Licht bekommen: passt!
Etwa 50 Meter vor der Bachfurt des mutmaßlichen Fallgrabens haben wir unseren weglosen Aufstieg am Südwestgrat des Staffels zur Staffelalm dann angesetzt und lagen mit allen unseren Annahmen, einschließlich des Ok' s von MapsMe, goldrichtig, denn wir sind punktgenau kurz vor der Alm an genau der Stelle auf den Wanderweg gestoßen, wo auch lt. Karte der Südwestgrat die Staffelalm erreicht. Die lt. Karte "verfallene" Zachhütte am Grat haben wir allerdings nicht gesehen
[Noch ein Hinweis zur sicheren Identifizierung des Fallgrabens: unmittelbar bevor der Staffelgrabensteig ihn erreicht, passiert der Pfad ein paar dunkle, nasse, trittarme, etwas "unangenehme" Felsen zu ihm hinab. Auf der anderen Seite des Baches geht es sehr steil und erdig wieder hinauf. Diese ganz kurze Stelle kann links in etwas steilerem Gras umgangen werden: es gibt zwei Bäumchen zum festhalten.]
Und der weglose Anstieg zur Staffelalm? Er war einfach ein Traum! Wunderbarer, licht stehender Berg-Mischwald. Das Gebiet ist von Holzern nicht bewirtschaftet, man könnte die Bäume auch von dort nicht kostendeckend abtransportieren. Wir haben auf dem breiten, wunderschönen Südwestgrat auch keinerlei andere Spuren menschlicher Anwesenheit, etwa Hochsitze oder Vermessungszeichen gesehen. Der Anstieg war durchweg fast gleich steil und sehr angenehm zu gehen.
Siehe hierzu noch weitere Bemerkungen unter "Fazit" weiter unten sowie die Bilder.
Staffelalm und Staffel
Die Staffelalm ist von ihrer Lage her eine der schönsten, die wir überhaupt kennen. Bei bestem Wetter am Maifeiertag waren auf der Alm um 13:00 Uhr noch ein paar Wanderer, kurze Zeit später hatten wir den Gipfel schon ganz für uns allein. Das fanden wir erstaunlich!
Die Ausblicke des Staffels sind für seine geringe Höhe ebenfalls erstaunlich!
Das Hirschhörnl (1367 m)...
haben wir auf einem kurzen, weglosen, flachen Übergang von der Staffelalm auf dem nach Südosten absteigenden Grat des Staffels erreicht. Nach ein paar Minuten erreichen wir eine Senke und von ihr in weiteren ansteigenden fünf Minuten den ausgedehnten Waldbuckel des Hirschhörnls.
Wir hatten eigentlich in der flachen Senke vor dem Hirschhörnl das typische, almnahe Backstage-Setting mit verrosteten Tanks, vermoderten Holztränken, Stacheldrahtrollen, morschen Zaunpfosten und anderen Vintage-Begehrlichkeiten erwartet und das auf von Tiertritten durchweichtem Matschgrund. Doch von alledem gab es hier nichts: es gab noch nicht einmal menschliche Trittspuren zum Hirschhörnl hinüber.
Und es kam noch besser: das einsame Hirschhörnl erwies sich am Gipfel als überraschend aussichtsreich! Auf einer gemütlichen Grasrampe brotzeitend haben wir unverstellte, freie Blicke auf das Karwendel genossen: das hatten wir hier nicht erwartet!
Unser Abstieg: ein folgenloser Verhauer mit einer unerwarteten Erfrischung:
Eigentlich wollten wir weglos am abfallenden Südostgrat des Staffels, der sich südwestlich des Schneckenlahnergrabens befindet, direkt zur "Weggabelung am Schneckenlahnergraben" hinuntergehen. Doch das Hirschhörnl ist schon in Gipfelnähe nach Süden absteigend sehr unübersichtlich. Wir hatten uns den unverkennbaren Schafreiter als Landmarke für den ersten Abschnitt des Abstiegs ausgewählt, konnten aber wegen der vielen Bäume leider gar nichts erkennen.
Wir sind also noch weit oben absteigend, kleinräumigen Steilheiten ein wenig nach links ausgewichen und dachten, wir sind dennoch richtig. Es hat dann eine ganze Weile in teilweise steilem, dürrholzbewehrten Wald gedauert, bis uns klar wurde, daß wir in das diffus abfallende Gelände nordöstlich des Schneckenlahnergrabens geraten sind, also ganz falsch...und schließlich doch wieder richtig lagen, denn plötzlich stießen wir auf eine gefasste Quelle mit ausgezeichnetem, frischen Wasser: eine herrliche Erfrischung direkt oberhalb der schönen Reiseralm.
Von der Reiseralm ging es dann auf einem kurzen Straßenhatscher zur Weggabelung am Schneckenlahnergraben und nach dem Stein "Jachenau" auf einem langen Hatscher zur Geschiebesperre zurück. Bike & Hike wäre besser gewesen als Hatsch & Hike...
Update von

Ich zitiere

Der schwach ausgeprägte SO-Rücken vom Hirschhörnlkopf läuft in einem Winkel von ziemlich genau 135° (zu N), also eigentlich sehr genau Richtung SO, nach unten und somit südlich des Schnecklahnergrabens oder orographisch rechts von diesem. Die erste Markierung ist vom Gipfel des Hirschhörnls sichtbar und eher in südlicher (als südöstlicher) Richtung. In der Folge leiten die Markierungen geschickt durch das teils unübersichtliche und häufig an vielen Stellen zu begehende Gelände. An anderen Stellen weisen sie aber auch den Weg zur nicht immer sofort erkennbaren einfachsten Route, neben der es teils auch schwierigeres Gelände (schrofig, brüchige Steilstücke), in das man sonst leicht geraten könnte.
Erst im unteren Bereich kommt man in die Nähe des Schnecklahnergrabens linkerhand." Zitat Ende, danke für die Info! Bleibt nur noch hinzuzufügen, daß so automatisch die Weggabelung am Schneckenlahnergraben erreicht wird, wo sich die Runde schließt.
Ja, so hatten wir uns das heute eigentlich auch gedacht...
Fazit:
Der Staffelgraben? Urig, malerisch, abwechslungsreich, wirklich sehr empfehlenswert! Ein Highlight!
Wegloser Abstecher vom Staffelgraben zur Staffelalm am Staffel-Südwestgrat? Landschaftlich außerordentlich lohnend! Für uns ein wegloser Leckerbissen! Lichter, schöner Bergmischwald, keinerlei Gestrüpp. Nach oben hin immer aussichtsreicher. Steil, aber nirgends zu steil. Angenehm gestufte, grasige Trittpolsterung. Wenn man am Staffelsteig den Fallgraben einmal gefunden hat, ist die Orientierung im Anstieg am Südwestgrat bis zur Staffelalm ein Selbstläufer.
Die Staffelalm? Eine der schönsten Almen, die wir kennen!
Der Staffel? Wunderbar! Er hat sie einfach: die richtige Perspektive! Er ist der höchste und darüber hinaus auch der einzige richtige Gipfel unter all den unzähligen Buckeln zwischen Isar und Jachenau. Seine Blicke nach Osten und Westen stehen dem Juifen oder dem Schafreiter kaum nach!
Das Hirschhörnl wäre ohne die Konkurrenz des freisichtigen Staffels gleich daneben ein eigenes, schönes Ziel und durchaus eine Tour wert. Seine Ausblicke aber bleiben weit hinter dem Staffel zurück. Dennoch: Auf dem Hirschhörnl auf einer bequemen Grasloge liegend in garantierter Einsamkeit Ausblicke auf Zugspitze und Karwendel zu genießen, ist auch nicht zu verachten!
Ideal wäre es, am Staffel den Sonnenuntergang zu genießen und anschließend am Hirschhörnl zu biwakieren. Wenn dann beim Aufwachen die erste Sonne auf das Karwendel fällt...
Zu unserem weglosen Abstiegsverhauer vom Hirschhörnl, der, statt uns auf dem Südostrücken des Hirschhörnls und somit auf der Südseite des Schneckenlahnergrabens zur "Weggabelung am Schneckenlahnergraben" (797 m) zurückzubringen, uns steil und stachelig auf der nördlichen Seite des Grabens schließlich zur hübschen Reiseralm geführt hat, gibt es mittlerweile (2023) ein Update (siehe weiter oben)! Markierungen erleichtern jetzt den perfekten Rundenschluß.
Fazit Hirschhörnl: Das Hirschhörnl lohnt sich in der Kombi mit dem Staffel durchaus!
Bike & Hike? Von der Geschiebesperre bis zum Straßenende vor dem Stein mit der Aufschrift: "Jachenau" ideal! Bloß zu Fuß ist die Tour im An- und Abmarsch ein Hatscher.
Tourengänger:
Vielhygler,
basthe


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