Schnee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen


Publiziert von ralfzurich , 22. März 2019 um 15:54.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:26 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Postauto ab Chur
Zufahrt zum Ankunftspunkt:RhB bis St.Moritz, dann lokaler Bus zur Signalbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Julier-Hospiz "La Veduta"

Im Nachhein betrachtet wurde es ein etwas hektischer Tag. Trotzdem gab es an der Signalbahn noch ein Panaché in der Sonne und ich fuhr mit der vorletzten Bahn hinab nach St.Moritz. Beim nächsten Mal verzichte ich auf das Frühstück, mache mir mein Sandwich am Abend zuvor, und gehe um 06:15 los statt erst 07:45. Eineinhalb Stunden früher losgehen ergibt sowohl eine entspannte Gipfelrast als auch entspanntes Gehen statt gefühltes Rennen vom Hospiz bis zur Chamanna del Stradin (4km) und später auch beim Abstieg.

Auf pizbube.ch hatte ich die blaue Markierung auf den Piz Julier entdeckt. Da war mein Feuer entfacht: Die Überschreitung vom Julierpass nach St.Moritz und bei der Gelegenheit einen 3000er mitnehmen! Weil es eine Überschreitung war, plante ich Anreise mit dem ÖV. Für die 2h ab Chur mit dem Postauto nahm ich mir interessante Lektüre mit und übernachtete im Julier-Hospiz. Für die Nacht war der erste Schneefall angesagt. Ich war gespannt darauf, wie die Verhältnisse sich am nächsten Morgen darstellten.

Frühstück um 07:30. Draussen war es überzuckert. Und weil ich unruhig war wegen der Zeit (ich musste abends wieder nach Zürich zurück und wollte nicht die 400m ab Signalbahn zu Fuss absteigen), war ich schon 07:45 unterwegs. Den Kühen, an denen ich auf dem Weg zu Pass vorbeikam, war ich wohl zu hektisch unterwegs. Sie interessierten sich so sehr für mich, dass ich einen kleinen Umweg nahm. Die zweite Herde durchquerte ich erheblich langsamer. Mit der gewünschten Wirkung: Alle Tiere schliefen weiter. 1h später war ich Einstieg an der Chamanna dal Stradin. Die Wolken verzogen sich, der Schnee war zumindest auf dieser Höhe schon lang wieder geschmolzen.

Auf halber Höhe zur Fuorcla Albana holte ich den Schnee ein. Die Fuorcla selbst erreicht ich kurz vor 11. Kurze Pause, etwas essen. Den Rucksack liess ich in der Nothütte und nahm den Gipfelsteig in Angriff. 500Hm bei Schnee? Zwei andere Wanderer gingen den gleichen Weg. Das machte mir Mut, es ebenfalls zu probieren. Und siehe da: Der Gipfelgrat ist grösstenteils südseitig markiert. Da blieb der Schnee weich oder war sogar schon weggeschmolzen. Es gab keine eisige Stelle. Und obwohl mindestens die Häflte der Strecke mit Drahtseilen gesichert ist, brauchte ich den Griff ins Seil nur an zwei oder drei besonders heiklen Stellen. 2h später stand ich auf dem Gipfel.

Eine Viertelstunde gönnte ich mir Rast für einen Energieriegel und das grossartige Panorama. Die Bernina zum Greifen nah. Nur im Norden gab's Wolken. Die lagen aber tiefer. Die Fernsicht auf die weiter entfernt liegenden hohen Gipfel war grandios.

Im Abstieg erreichte ich die Fuorcla kurz nach 14:00. Ich gönnte mir die erste ausführliche Pause mit ordentlich Essen und Sünnele. 3/4h später machte ich mich an den Abstieg. Inzwischen gab es auch nordseitig keinen Schnee mehr. Bis Chaschigna benötigte ich 1h. Wow! Dafür, dass ich zu Jahresbeginn noch Sorgen hattte bezüglich meiner Knie, war das ein rasanter Abstieg.

Ich wechselte die Bergstiefel gegen meine Barfusschuhe. Ist einfacher zu gehen, dachte ich. Bis zur Alp Suvretta war das doch noch etwas kitzlig. Denn das Wasser aus dem Bach nebenan floss teilweise über den Weg. Nasse Füsse wollte ich keine. So stieg ich von Steinspitze zu Steinspitze. Ab der Alp Suvretta wurde es dann ein gemütlicher Spazierweg, auf dem mir auch der ein oder andere Mountainbiker entgegen kam

Die Signalbahn erreichte ich eine halbe Stunde vor der letzten Fahrt. Ich liess es mir nicht nehmen, ein Panaché zu zischen in der Nachmittagssonne mit Blick zurück auf den Piz Julier.

Tourengänger: ralfzurich


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