Chrüzegg - meist noch über Schnee


Publiziert von CampoTencia , 28. Februar 2019 um 09:49. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 Februar 2019
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG 
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 690 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Bütschwil mit Postauto nach Libingen, Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Bus ab Wald ZH nach Atzmännig, Schutt
Kartennummer:1093 Hörnli, 1113 Ricken

Schon am letzten Freitag hatten wir im Tösstal die Befürchtung, dass es hier bald mit Schneeschuhlaufen zu Ende geht. Die Februarsonne hat dem Schnee arg zugesetzt. Da sind nun höhere Lagen und schattigere Hänge gefragt, und wir sind uns schnell über die Route einig.
 
In Libingen steigen wir kurz mal im Schnee über die Wiese, um zu prüfen, ob die Schneeschuhe für den steilen Abstieg in das Tobel des Dietfurterbachs gebraucht werden. Der Weg ist schneebedeckt und stellenweise vereist, also schnallen wir die Schneeschuhe an. In einigen Kehren geht es hinunter. Wir überqueren auf einer gedeckten Holzbrücke den Schnebelhornbach, einen Zufluss zum Dietfurterbach, und folgen dem Libingerbach, um gleich auch diesen zu queren. Der Weg hinauf ist steil und nur teilweise mit Schnee bedeckt. Vor Unter Loh verlassen wir den Wald und steigen über den Hang an Ober Loh vorbei weiter hinauf. Im nächsten Wald suchen wir die wenigen Schneeflächen, um möglichst wenig auf Laub und Wurzeln aufsteigen zu müssen. Das Bild, das sich uns bietet, als wir im Unterälpli den Wald verlassen und ins offene Gelände treten, ist einmalig schön. Die Sonne scheint durch die einzelnen Bäume und blendet uns. Bei der Alpwirtschaft Älpli machen wir eine kurze Essensrast.
 
Der Aufstieg zum Chellenspitz ist ein Genuss: der Schnee ist nach der kalten Nacht hart gefroren und trägt gut, die Sicht in die Schnebelhorn-Gegend weckt Erinnerungen und lässt Gedanken an weitere Touren aufkommen. Nach der schmalen Passage ob dem Chellenwald ist eine Beurteilung für die weitere Route nötig. Folgen wir, wie üblich, dem Grat zum Alplispitz oder queren wir im steilen Hang? Wächten am Grat lassen uns für die Querung entscheiden. Eine gute Entscheidung, wie sich nachher zeigt: die steile Südflanke unter dem Alplispitz ist völlig schneefrei und wäre mit den Schneeschuhen mühsam abzusteigen. Es ist recht krass: die Nordhänge sind weiss von Schnee, die Südhänge schneefrei und man erwartet schon die ersten Blümchen.
 
Auf der Krete nach dem Alplisattel laufen wir im Slalom, möglichst von Schneefleck zu Schneefleck, bis wir den nächsten Wegweiser erreichen. Aufgrund der Schneebedeckung entscheiden wir uns für die Route auf der Nordseite unter dem Chegelboden. An ein paar Stellen sind grosse Schneeabgänge zu queren. Bei diesen Temperaturen sind in den steilen Hängen sicher noch einige mehr zu erwarten. Bald erreichen wir die Chrüzegg und sind völlig erstaunt, dass nur ein einziger Schneeschuhläufer anzutreffen ist. An der Sonne geniessen wir unsere Mittagspause. Schau, dort kommen noch zwei, die diesen herrlichen Tag für eine Wanderung nutzen. Welch ein Zufall, es sind Bekannte von Krokus! Herzliche Begrüssung und ein angeregter Schwatz folgt sogleich.
 
Der folgende Aufstieg auf den Chümibarren ist insofern einmalig, als dass wir zum ersten Mal sowohl im Schnee wie auch über blanke Nagelfluh aufsteigen müssen. Wirklich einmalig. Beim Gipfelkreuz lassen wir uns Zeit und blicken in die wohlbekannte Runde, vom Alpstein über die Glarner und weiter nach Westen. Der Abstieg ist sehr abwechslungsreich: der Schnee hart im Schatten, weich, sofern noch vorhanden, an den sonnenbestrahlten Stellen. Die Chrüzegg ist ein beliebtes Wanderziel und an den Wochenenden entsprechend viel begangen. So dürfen wir jetzt von einer guten Spur profitieren und kommen schnell vorwärts. Im Wäldchen oberhalb Enkrinen ist dann Schluss mit Schnee auf dem Weg und wir entledigen uns der Schneeschuhe. Noch ein kurzes Wegstück und schon erreichen wir Atzmännig, wo wir uns neben dem Skigelände im Restaurant eine Erfrischung gönnen.
 
Ein sonniger Tag, eine herrliche Tour, aber vorläufig wohl die letzte auf Schneeschuhen in unseren heimischen Hügeln.
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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