TENERIFE (1); Pico Viejo


Publiziert von johnny68 , 11. Juni 2009 um 19:57.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Teneriffa
Tour Datum:24 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Mirador de la Ruleta (beim Parador) - Pico Viejo und zurück

Nach meinem Aufenthalt in Fuerteventura habe ich 10 weitere Ferientage in Teneriffa verbracht. Hier befinden sich die höchsten Berge der Kanarischen Inseln (und auch von Spanien), die schon lange auf meiner Liste standen.

 

Ich stelle meiner ersten Tour wie immer allgemeine Bemerkungen voran. Teneriffa ist die grösste der Kanarischen Inseln (rund 2’000 km2). Der Unterschied zu Fuerteventura könnte nicht grösser sein: Teneriffa ist zwar dicht besiedelt, aber viel grüner (zwischen 1000 und 2000 m mit Lorbeer- /Erikabäumen sowie Kiefern bewaldet). Über 2000 m befindet sich der baum- aber nicht vegetationslose Nationalpark „Cañadas del Teide“ mit seinen spektakulären Landschaften, die zum Teil an den wilden Westen erinnern. Über allem thront der Teide mit seinen 3718 m Höhe.

 

Klimatisch ist die Insel sowohl horizontal wie auch vertikal in 2 Hälften geteilt. Vertikal gilt es zwischen der feuchteren und grünen Nordküste sowie der ariden, aber sonnigeren Südküste zu unterscheiden. Im Norden wird von Gemüse über Südfrüchte bis zum Wein sehr viel angepflanzt. Im Süden befinden sich vor allem (zugedeckte) Bananenkulturen. Horizontal teilt sich die Insel klimatisch in die Gebiete unterhalb der Passatwindwolken sowie jene über den Passatwindwolken auf. Der Passatwind bringt öfters bis rund 1500 m einen Wolkenkranz, vor allem auf der Nordseite. Es besteht zudem eine sogenannte Inversionslage. Die unteren Luftschichten können sich nicht mit den oberen Luftschichten austauschen. Unten ist es demzufolge vielfach diesig, oben ist die Luft glasklar.

 

Teneriffa ist mit rund 900'000 (ständigen) Einwohnern, zu denen sich zehntausende von Touristen gesellen, stark bevölkert. Die Bautätigkeit und der Verkehr sind intensiv, vor allem in der Agglomeration Santa Cruz/La Laguna, in Puerto de la Cruz/La Orotava sowie an der Südküste. Die Bauwut hat aber auch kleinere Orte wie Icod, Garachico, Güímar, Candelaria usw. erfasst. Seit meinem letzten Besuch auf der Insel vor rund 10 Jahren ist mir vor allem die stark zunehmende Überbauung des Valle de la Orotava aufgefallen. Während Alexander von Humboldt bei seinem Besuch vor rund 200 Jahren hier noch das über alle Massen grüne Tal lobte, müsste er heute ernüchtert feststellen, dass das Grau des Betons immer mehr dominiert.

 

Es kam mir so vor - poetisch ausgedrückt, als ob der Teide sich am Tag einen Wolkenkranz zulegt, damit er nicht mit ansehen muss, was unten alles vor sich geht. In meinem Empfinden war die Insel ab der Baumgrenze, d.h. ab rund 1500 m, ein Naturparadies sondergleichen: unbebaut, geschützt, sauber. Hie und da sieht man Spuren von Waldbränden. An den Küsten anderseits ist die Verstädterung und die Tourismusindustrie mit allen ihren Problemen nicht zu übersehen. 

 

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Der Pico Viejo ist die zweithöchste Erhebung von Teneriffa. Er gehört als Nebenkrater zwar zum Teide-Massiv, hat aber einen eigenständigen kleinen Gipfel. Eindrücklich sind der riesige Krater sowie die heute noch brandschwarz anzusehenden Ausbruchstellen von 1798 bei den „Narices del Teide“ am West-Abhang.

 

Ich startete vom Mirador de la Ruleta (beim Parador) auf rund 2100m Höhe. Zuerst geht es den Roques de García entlang. Am Ende dieses Felsengartens zweigt rechts ein Weg (Sendero No 23) ab, der zum Teil über Fels/Geröll, zum Teil über Vegetation, auf mehr oder weniger direktem Weg zum Pico Viejo führt. Lediglich die letzten 60 Höhenmeter muss man weglos den sandigen/gerölligen Abhang zum höchsten Punkt des Pico hoch. Hier blickt man, den Teide im Rücken, in den Riesenkrater hinab. Dieser hat einen Durchmesser von rund 1 km und ist max. 226 m tief.

 

Zurück auf demselben Weg zum Mirador.


Tourengänger: johnny68


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