Was, nur Bahnfahren im Regen...goh'ts no oder jedi Saison e nuis Brätt!


Publiziert von Henrik , 29. Dezember 2018 um 13:59.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:24 Dezember 2018
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI 
Zeitbedarf: 4:00
Strecke:GA
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Bahnfahren

Sehr geehrter Herr Silberquäki

Wundervolle Bilder!

Wenn wir uns bewusst sind, dass wir genau solche Szenarien ja auch mit dem «normalen» Auge wahrnehmen ... genial! Natürlich nicht im Sekundenbruchteil «gefroren» oder auch nicht mit einem echt «fetten» Zoom oder Weitwinkel, aber dennoch: Die Welt und unser Alltag bieten immer wieder spezielle Momente!

Unzählige solcher, wünsche ich Ihnen auch im 2019 - viel Spass!

SBB Kundendialog

... „...für mich und dich...“! Nei, nur für mi allai. Und ich blyb nyt dehai! Ich bewege mich in die entgegengesetzte Richtung, keine Einkaufstaschen, kein Mammon dem Schlund entrichten, sich dem anhaltend prognostizierte Regen hingeben, der noch weiterhin nötig sein wird, denn in eineinhalb Metern Tiefe ist der Boden immer noch beinhart, sagen die Wettermacher im grossen Kanton. Auch breche ich nicht in der Frühe auf – es reicht auch noch um zehn Uhr. Mit dem IR 26 nach Erstfeld und mit dem RE nach Airolo, Montagspizzen ab 12 Franken. An Heiligabend bahnfahren, ein erholsames Vergnügen: leere Waggons.
 
... ab Luzern beinahe ein Geisterzug. Und ab Arth-Goldau erst recht. Aus dem Rucksack klaube ich mir ein paar Tagis und den jeweiligen zweiten Bund der BaZ der letzten Tage. Auf der Rückfahrt behalte ich mir vor die manchmal kniffligen Rätsel im Tagi zu lösen, damit kann ich mich sogar stundenlang beschäftigen. Übrigens habe ich zuhause ganz liebevolle Nachbarn, die mir das Zeitungslesen, das ausschliesslich unterwegs stattfindet, ermöglichen: über die Strasse wohnt Hans, der seit 40 Jahren den Tages-Anzeiger abonniert hat. Im zweiten Stock über mir lebt Helmut (80), der zwar über die BaZ schimpft, sie mir aber jeden Tag im „Stägehuus“ beiseite legt und im dritten Stock hat Harald die NZZ im Vollabo, dabei ist die Printausgabe der NZZ inbegriffen, die er nicht einmal durchblättert, sondern sie nach Erhalt sofort mir vor die Haustüre legt... dazwischen wechseln alle halbe Jahre Weinflaschen die Etagen untereinander.
 
... untereinander sind auch die drei sehr jungen „Modis“, die voll bepackt den RE betreten. Kaum was am Rücken, aber drei voll ausgestatteten Boards. Die sperrig eben, kaum auf den Gepäcklagen Platz finden. Noch nicht Platz genommen, wird die warme, knisternde und anderweitig Geräusche verursachende Kleidung abgepellt. Viel Haut kommt zum Vorschein: „... liegt das Board gut genug in der Gepäcklage?“ – „Hast Du Bedenken?“ – „Du, ich muss kurz mal jemanden anrufen!“ – „Muss das jetzt sein?“ – „Hast Du ausreichend warme Sachen bei Dir?“ – „Wieso meinst Du, wo ist Dein Rucksack?“ – „Ich habe Durst, hast Du mir einen Schluck aus Deiner Redbull-Dose?“ – „He, nicht alles austrinken!“ – „Du, wie kommen wir von Zürich mit der Bahn nach Chamonix im Februar?“ – „Häsch mis Board gseh, häsch es guet aaglueget?“ – „Worum meinsch!“ – „Jaa, ig bruuch-es-nuis Board!“  - „Neu, schpinsch!“ – „Ja, wer bezahlt?“ – „Joo, die bechunsch au Second-Hand!“ – „Schpinsch!“ – „Ig lueg mit de Kollege in der Uni!“... schliesslich sind wir in Göschenen und es schneit! Von Schneemangel für die Boards kann also keine Rede sein, die Haut wird wieder verpackt, geräuschvoll! Und die Boards schlagen gegen die Türen, beim Verlassen des Zuges... hin und her, und zwei Plastiktaschen werden über den Boden gezogen. Viel Haut und weg!
 
... in Hotel-des-Alpes sind NUR zwei Tische besetzt, an denen Pizzen in den „Schlünden“ verschwinden, und ich finde einen dritten. Aha, eine neue Aussentüre, helles Furnier mit eingefasstem Glas, passt gar nicht zum Stil des Hauses... In Airolo regnet es in den nachts gefallenen Schnee. Es ist 13.15.
 
 
... eine Stunde später sitze ich erneut im RE – Ziel Ambri-Piotta, eine Station weiter. Von hier möchte ich einige Sohlenlängen im tauenden Schnee verbringen, doch kurz bevor der Zug zum Stehen kommt, sehe ich die riesigen Pfützen im Weideland zwischen Station und Flugplatz Ambri. Ich verbleibe im Zug und richtig: zwischen Ambri und Laghetto Audan steht fast alles unter Wasser. Zentimeterhoch! Und das Grotto Audan wirkt geschlossen, ausser den drei Fahrzeugen, die vermuten lassen, dass der Kletterturm daneben benützt wird... Ich wäre auch steckengeblieben in der Passage nach Rodi, entlang des Trassees, im Pflotsch und Matsch. Trotzdem „bebberlets“ im Herzen, als ich der zwei roten Holzbänke gewahr werde, die doch schon etliche Male in Berichten erwähnt worden sind.
 
... nach den Kehrtunneln in der Piottino-Schlucht, entdecke ich grosse, freie Waldflächen in unmittelbarer Nähe des Ticinos. Ich vermute, dass einer Neuauflage der Strada Bassa gearbeitet wird: Nach dem Ponte Vecchio, Rest eines Brückenaufbaus, sieht es aus, als würde auf historischen Pfaden, ein Weg erstellt, so die IVS-Karte des Bundes?
 
... in Lavorgo raste ich genau 30 Minuten: im alla stazione – man lehrt nie aus. Hier muss ich auch mal hin und in Ambri im Kiosk kann für 10 Franken Mittag gegessen werden!

... ich konsultiere noch das Tablet: Schifflifahren wäre ja auch noch eine Variante an Heiligabend. Doch, da bin ich zu spät. Ab Flüelen hätte ich um 16.00 dort sein müssen. In Lavorgo steige ich um 15.23 an Gleis 1 in den RE nach Erstfeld. Aber das Schifflifahren im Jänner mues au no sy. Des Lichtes wegen, vielleicht ein Ledi-Laster (he, Achtung Wortspiele). Oder die Mächtigkeit der Felsstürze in den Urnersee und nicht zu vergessen die Mythen.  Nur wenige Fahrgäste gilt es in Göschenen mitzunehmen. Auch der IR (Zürich) ist noch leer. Und schliesslich meine Lieblings-Schlange: der ICN nach Basel. Mit viel ungewohntem Platz. Die Schalterhalle hingegen im Irrwitz – so habe ich diesen Bericht begonnen: Mammon in den Schlund.
 
„..jedi Saison e nuis Brätt!



Die Bilder beschreiben NICHT diesen Ausflug... passen aber m. E. zur Weite und Entdeckungen....


Tourengänger: Henrik
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Kommentare (3)


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Menek hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2018 um 23:10
Tu e Jerry siete due artisti dell'immagine!

mong hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Dezember 2018 um 03:03
Ciao Menek, e buon anno 2019 !!!

Menek hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. Dezember 2018 um 08:06
A te, Jerry...


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