Über die (namenlose) Schafmatt zur Geissflue

Heute kann ich nur eine kleinere Wanderung machen. Einen Wandervorschlag aus der Oltinger Heimatkunde hab ich griffbereit: Von Oltingen über Zigflue und Schafmatt zur Geissflue und zurück nach Oltingen. Schafmatt! Pass vom Baselbiet ins Mittelland. Zwar weniger bedeutend als die beiden Hauensteine, aber immerhin! Das mussten wir uns in der Schule über den Bezirk Gösgen merken: Wisenberg - Schafmatt - Geissflue. Nun ist sie verschwunden! Nicht einmal mehr in der 25'000-er Landeskarte ist die Schafmatt aufgeführt! Zum Glück, bei den Wanderern existiert sie noch, viele erwähnen sie in den kurzen Gesprächen: wir kommen von der Schafmatt her / bei der Schafmatt hat es noch Nebel gehabt ... Bei der Landeskarte muss man aber bis zur 10'000er hinunter, bis der Name auftaucht. Finde ich etwas gewöhnungsbedürftig!

Von Oltingen aus folge ich dem Wanderweg südwestwärts und verpasse damit den ersten Teil der vorgeschlagenen Exkursion, die etwas östlicher durch schöne Hochstammkulturen geführt hätte. Nun geht's auf breitem Weg dem Nordhang des Zig entlang und zuletzt steil zur Zigflue hinauf. Beim nahen Wegweiser angelangt, folge ich einem Weglein zu einem schönen Aussichtspunkt am westlichen Ende der Zigflue. Auf gleichem Weg zurück und dem Waldrand entlang bis zum höchsten Punkt der Wiese Zig. Bei einer Hütte beginnt dort ein Weglein, das zu Pt. 811m hinaufführt. Nun geht's in Richtung Sodägerten, bis ich südlich des Pts. 846m bin. Ein Weg führt in nordwestlicher Richtung zur Kammhöhe bei Hoolestei hinauf (Ortsangabe nicht in der Karte). Hier befinden sich Karrengeleise, vergleichbar mit jenen bei der Chräiegg bei Langenbruck, aber viel weniger ausgeprägt. Es wird vermutet, dass sie aus dem 17./18. Jh. stammen.

Auf gleichem Weg wieder zurück, bei Sodägerten vorbei zur Strasse bei der Schafmatt. Dann steige ich auf der anderen Seite auf, zur Sternwarte und anschliessend zum Berghaus Schafmatt. Ideale Zeit, etwas zu essen und zu trinken (Suppe, Rauchwurst, Bier).

Danach geht's weiter zur Geissflue. Nach rund 100hm erreicht man die Kammhöhe kurz vor dem höchsten Punkt. Zuerst wende ich mich aber der Rohrerplatte zu, die einen schönen Blick über das Nebelmeer gegen die Alpen hin verspricht. Hier rasten recht viele Leute. Deshalb geht's bald zur Geissflue hinauf, die nun ihrerseits einen nebelfreien Blick über das Baselbiet erlaubt.

Nach dem höchsten Punkt der Gemeinde Oltingen sind auch die nächsten zwei Ziele Extrempunkte (wie stkatenoqu sagen würde). Nämlich der östlichste Punkt der Gemeinde Oltingen (und des Baselbiets) und der höchste Punkt des Aargaus. Zurück bei Pt. 900m geht's danach hinunter auf die Wiese. Hier folge ich in etwa der Kantonsgrenze in nordwestlicher Richtung. Irgendwo sollte die Quelle der Ergolz sein. Wohl infolge der etlichen niederschlagsarmen Monate in diesem Jahr ist aber nirgendwo Wasser auszumachen.

Dem Plänchen aus der Heimatkunde folgend, wandere ich jetzt wieder Oltingen entgegen. Dabei geht's zum Teil auch querfeldein, wie man dem GPS-Track entnehmen kann. So erreiche ich schliesslich die Schafmattstrasse unterhalb des Punktes 679m. Auf der Strasse geht's nun bis zum Waldende, wo man bald auf ein Nebensträsschen wechseln kann und so wieder nach Oltingen zurück gelangt.

Charakter der Wanderung
Oft Feld- und Forstwege, ab und zu typische Jurawanderwege (Aufstieg zur Zigflue, Geissflue), hin und wieder auch Teersträsschen und Strassen. Immer aber in schöner Gegend! Das letzte Teilstück auf der Schafmattstrasse lässt sich bei geeigneter Routenplanung vermeiden.