Haggenspitz 1761m, Kleiner Mythen 1811m (N/S Überschreitung)
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Ein Klassiker zum Verlieben
Gerade vorweg, eine sehr gute Routenbeschreibung mit allen Lust- und nur wenigen Frustfaktoren findet man hier - danke
ironknee! Ebenso hilfreich war für uns der Bericht von
Ossi, welcher doch ein paar Mal aus der verschwitzten Hosentasche hervorgeholt und abgeglichen wurde. Danke auch Dir!
Start wenig oberhalb des Restaurants Haggenegg 1414m - man folgt Pfadspuren entlang der Wiese und wenige Meter später durch Wald bis man steil entlang des Wandfusses des Schärsackzahn hochsteigt. Immer den roten und gelben Markierungen nach und nichts kann schiefgehen.
Schon bald steht man vor der ersten "kleinen" Schlüsselstelle - ein ausgesetztes Wändchen muss traversiert werden, kann jedoch dank einer tadellosen Griffplatte bestens überwunden werden. Zur Sicherheit ist sogar noch einen Bohrhaken vorhanden. Da ich nicht wusste, was uns hinter dieser "Mini-Traverse" erwartet, hängte ich einen Express mit 2 aneinander geknüpften Schlingen ein. So hatte ich genügend Raum, um mal hinüber zu tingeln und zu schauen, wie's weiter geht. Im Nachhinein gesehen ist diese Absicherung überflüssig, denn die erwähnte Griffplatte bietet schon genügend Sicherheit. Weiter gehts steil oder steiler den Markierungen nach hoch und immer wieder kommt man an kleine Aussichtspunkte, welche nicht nur zum pausieren sondern vorallem auch zum "eintauchen" und geniessen einladen. Herrlich, wenn man solche Kraxeleien beinahe vor der Haustüre hat!
Wer nun wie wir fast schon blind den Markierungspunkten folgt, auch dort, wo ein wenig ausgetretener Pfad rechts weg geht und die Markierungen jedoch nach links weisen, der wird spätestens nach den zurück gelegten Kraxelmetern feststellen, dass man soeben den berühmt-berüchtigen Müller-Kamin (III+) rechts liegen gelassen hat und somit die in der Führerliteratur "schönste" Stelle verpasst hat. Dabei habe ich genau wegen dieser Stelle das ganze Karsumpel wie Schlingen, Express, 40m Seil und und und mitgenommen... Nun gut, wir hätten auch wieder zurücksteigen und das ganze nochmals angehen können, aufgrund der soeben zurückgelegten Kraxelei, welche uns doch auch ins Schwitzen (wegen der Hitze, nicht wegen der Schwierigkeit) gebracht hat, verzichteten wir aber darauf und standen wenige Meter später am Fuss der beiden Kamine, welche
ironknee in seinem Bericht erwähnt hat. Wo er rechts durchstieg, sind wir links hoch und auch wenn's überall heisst, es sei unschwierig und leicht, so ganz unterschätzen sollten T6- und Kletterneulinge wie wir das Ganze nicht. Wir brauchten zwar keine zusätzlichen Sicherheiten wie Seil und Schlingen, die Konzentration jedoch sollte nicht abschweifen.
Kaum aus dem erwähnten Kamin folgt noch der einfache Schlussaufstieg und endlich steht man beim längst schon gesichteten Gipfelkreuz des Haggenspitz 1761m, welcher uns ein perfektes Panorama sowie eine berauschende Einsicht in die noch vor uns gelegene Tour gab. Schön zu sehen ist der Pfad vom Griggeli zum Aufstiegskamin des Kleinen Mythen - die Vorfreude beim einen, gewisse Zweifel beim anderen lassen unser Herz auf alle Fälle höher schlagen.
Einfach aber nicht stolpern dürfend geht's über markante und logische Pfadspuren zum Griggeli runter, wobei man kurz vor dem Griggeli links in die steile Wiesenflanke ausweicht und so dann wieder den Sattel erreicht. Von hier trennen einem nur wenige Minuten und Aufstiegsmeter vom vielfach beschriebenen Aufstiegskamin (III-) zum Gipfel des Kleinen Mythen 1811m.
Ausgerüstet mit dem Gstältli aber noch nicht angeseilt machte ich mich als Vorsteiger an die ersten Aufstiegsmeter. Ziemlich glatte und leicht abschüssige Felskontakte gaben mir dann aber das Gefühl, dass ich mich hier doch mal vorsorglich anseile, schliesslich wusste ich nur rudimentär, was ungefähr auf uns zukommt. Die wenig vorhandenen Bohrhaken sind eines älteren Jahrganges, hinterliessen jedoch ein mehr oder weniger sicheres Gefühl. Schon bald folgt eine erste Kette, wo man einigermassen bequem einen Stand einrichten könnte. Ein Manko hat's jedoch - einerseits ist die Kette nur an einem Sicherungspunkt befestigt, was ein gewisses Restrisiko eines Hakenausbruchs mitbeinhaltet. Desweiteren kann der Seilzweite praktisch nicht bis zum Stand hochklettern, da der Platz schlicht weg nicht ausreicht. So bleibt dieser halt beim unteren Express stehen und errichtet dort einen provisorischen Stand. Ohne hier auf die Details einzugehen - die Kletterei ist tatsächlich nicht sehr schwierig, beinhaltet aber doch den einen oder anderen trickreichen Kletterzug, wo man als Kletternovize nicht unglücklich über die Seilsicherung ist. Spassig ist dann auch der Ausstieg, wenn man mit seinem Helm direkt aus dem Kamin steigt und damit beinahe die auf dem Gipfel sitzenden "Alpin-Wanderer" erschreckt. Das Gipfelkreuz des Kleinen Mythen 1811m kommt auf jeden Fall zum richtigen Zeitpunkt und spätestens hier wird die Trinkflasche nochmals zünftig angesetzt.
Während wir unsere Gipfelrast geniessen, schaue ich immer wieder ein wenig neidig zum Grossen Mythen hinüber, denke da an die Hikr-Kollegen, welche in der Vergangenheit bereits durchgestiegen sind und entschliesse mich, dieses Projekt in den kommenden Monaten ebenfalls einmal umzusetzen. Ich richte mich also an diejenigen Hikr's, welche die Chalberstöckli-Route bereits durchgestiegen sind und die Route entsprechend kennen.
Wer Lust hat, mich da einmal mitzunehmen und diese Trilogie noch einmal zu geniessen, der soll es mich wissen lassen. Würde mich sehr darüber freuen.
Noch stundenlang könnten wir auf dem Kleinen Mythen weiter "gipfeln", doch brennt die Sonne mittlerweilen doch schon derart runter, dass sogar die Schokolade im "dichten" Rucksack vor sich hin schmelzt. Zeit, um unseren Abstieg via Vorgipfel 1763m und Zwüschet Mythen 1447m in Angriff zu nehmen. Die Details dazu kann man in unserem Bericht vom 3. Mai 2009 nachlesen. Im Gegensatz zur letzten Tour hat die Alp-Beiz Zwüschet Mythen 1356m heuer offen und bietet mit den Sonnenschirmen und den Toiletten genau das richtige Willkommensgeschenk, bevor wir dann die letzte Etappe durch den Wald zurück zur Haggenegg 1414m unter die Füsse nehmen. Dafür, dass man oberhalb des Restaurants kostenlos parkiert, darf man hier ruhig auch noch einmal einkehren und auf diesem Wege danke sagen.
Fazit:
Eine herrlich schöne und unvergessliche Voralpen-Kraxel-Kletter-T6-Route, welche ich garantiert nicht das letzte Mal genossen habe. Geübte T6ler und Kraxel-Meister werden die Route mit leichtem Tagesrucksack begehen (eine Notreepschnur kann jedoch nie schaden), Neulinge oder auf Sicherheit bedachte Berggänger nehmen ein 20m-Seil (evtl. länger wegen dem Müller-Kamin), 3 Express und 1 Schlinge mit.
Wer den Müller-Kamin (III+) durchsteigen möchte, der muss bei der Stelle, wo ein Pfad rechts und einer den roten Markierungspunkten folgender Pfad links geht, unbedingt rechts halten. Andernfalls umgeht man das Kamin, was auch nicht langweilig ist, aber die evtl. Erwartungen trübt.
Viel Spass, denn diesen werdet Ihr hier im Mythen-Gebiet garantiert haben!
Gerade vorweg, eine sehr gute Routenbeschreibung mit allen Lust- und nur wenigen Frustfaktoren findet man hier - danke


Start wenig oberhalb des Restaurants Haggenegg 1414m - man folgt Pfadspuren entlang der Wiese und wenige Meter später durch Wald bis man steil entlang des Wandfusses des Schärsackzahn hochsteigt. Immer den roten und gelben Markierungen nach und nichts kann schiefgehen.
Schon bald steht man vor der ersten "kleinen" Schlüsselstelle - ein ausgesetztes Wändchen muss traversiert werden, kann jedoch dank einer tadellosen Griffplatte bestens überwunden werden. Zur Sicherheit ist sogar noch einen Bohrhaken vorhanden. Da ich nicht wusste, was uns hinter dieser "Mini-Traverse" erwartet, hängte ich einen Express mit 2 aneinander geknüpften Schlingen ein. So hatte ich genügend Raum, um mal hinüber zu tingeln und zu schauen, wie's weiter geht. Im Nachhinein gesehen ist diese Absicherung überflüssig, denn die erwähnte Griffplatte bietet schon genügend Sicherheit. Weiter gehts steil oder steiler den Markierungen nach hoch und immer wieder kommt man an kleine Aussichtspunkte, welche nicht nur zum pausieren sondern vorallem auch zum "eintauchen" und geniessen einladen. Herrlich, wenn man solche Kraxeleien beinahe vor der Haustüre hat!
Wer nun wie wir fast schon blind den Markierungspunkten folgt, auch dort, wo ein wenig ausgetretener Pfad rechts weg geht und die Markierungen jedoch nach links weisen, der wird spätestens nach den zurück gelegten Kraxelmetern feststellen, dass man soeben den berühmt-berüchtigen Müller-Kamin (III+) rechts liegen gelassen hat und somit die in der Führerliteratur "schönste" Stelle verpasst hat. Dabei habe ich genau wegen dieser Stelle das ganze Karsumpel wie Schlingen, Express, 40m Seil und und und mitgenommen... Nun gut, wir hätten auch wieder zurücksteigen und das ganze nochmals angehen können, aufgrund der soeben zurückgelegten Kraxelei, welche uns doch auch ins Schwitzen (wegen der Hitze, nicht wegen der Schwierigkeit) gebracht hat, verzichteten wir aber darauf und standen wenige Meter später am Fuss der beiden Kamine, welche

Kaum aus dem erwähnten Kamin folgt noch der einfache Schlussaufstieg und endlich steht man beim längst schon gesichteten Gipfelkreuz des Haggenspitz 1761m, welcher uns ein perfektes Panorama sowie eine berauschende Einsicht in die noch vor uns gelegene Tour gab. Schön zu sehen ist der Pfad vom Griggeli zum Aufstiegskamin des Kleinen Mythen - die Vorfreude beim einen, gewisse Zweifel beim anderen lassen unser Herz auf alle Fälle höher schlagen.
Einfach aber nicht stolpern dürfend geht's über markante und logische Pfadspuren zum Griggeli runter, wobei man kurz vor dem Griggeli links in die steile Wiesenflanke ausweicht und so dann wieder den Sattel erreicht. Von hier trennen einem nur wenige Minuten und Aufstiegsmeter vom vielfach beschriebenen Aufstiegskamin (III-) zum Gipfel des Kleinen Mythen 1811m.
Ausgerüstet mit dem Gstältli aber noch nicht angeseilt machte ich mich als Vorsteiger an die ersten Aufstiegsmeter. Ziemlich glatte und leicht abschüssige Felskontakte gaben mir dann aber das Gefühl, dass ich mich hier doch mal vorsorglich anseile, schliesslich wusste ich nur rudimentär, was ungefähr auf uns zukommt. Die wenig vorhandenen Bohrhaken sind eines älteren Jahrganges, hinterliessen jedoch ein mehr oder weniger sicheres Gefühl. Schon bald folgt eine erste Kette, wo man einigermassen bequem einen Stand einrichten könnte. Ein Manko hat's jedoch - einerseits ist die Kette nur an einem Sicherungspunkt befestigt, was ein gewisses Restrisiko eines Hakenausbruchs mitbeinhaltet. Desweiteren kann der Seilzweite praktisch nicht bis zum Stand hochklettern, da der Platz schlicht weg nicht ausreicht. So bleibt dieser halt beim unteren Express stehen und errichtet dort einen provisorischen Stand. Ohne hier auf die Details einzugehen - die Kletterei ist tatsächlich nicht sehr schwierig, beinhaltet aber doch den einen oder anderen trickreichen Kletterzug, wo man als Kletternovize nicht unglücklich über die Seilsicherung ist. Spassig ist dann auch der Ausstieg, wenn man mit seinem Helm direkt aus dem Kamin steigt und damit beinahe die auf dem Gipfel sitzenden "Alpin-Wanderer" erschreckt. Das Gipfelkreuz des Kleinen Mythen 1811m kommt auf jeden Fall zum richtigen Zeitpunkt und spätestens hier wird die Trinkflasche nochmals zünftig angesetzt.
Während wir unsere Gipfelrast geniessen, schaue ich immer wieder ein wenig neidig zum Grossen Mythen hinüber, denke da an die Hikr-Kollegen, welche in der Vergangenheit bereits durchgestiegen sind und entschliesse mich, dieses Projekt in den kommenden Monaten ebenfalls einmal umzusetzen. Ich richte mich also an diejenigen Hikr's, welche die Chalberstöckli-Route bereits durchgestiegen sind und die Route entsprechend kennen.
Wer Lust hat, mich da einmal mitzunehmen und diese Trilogie noch einmal zu geniessen, der soll es mich wissen lassen. Würde mich sehr darüber freuen.
Noch stundenlang könnten wir auf dem Kleinen Mythen weiter "gipfeln", doch brennt die Sonne mittlerweilen doch schon derart runter, dass sogar die Schokolade im "dichten" Rucksack vor sich hin schmelzt. Zeit, um unseren Abstieg via Vorgipfel 1763m und Zwüschet Mythen 1447m in Angriff zu nehmen. Die Details dazu kann man in unserem Bericht vom 3. Mai 2009 nachlesen. Im Gegensatz zur letzten Tour hat die Alp-Beiz Zwüschet Mythen 1356m heuer offen und bietet mit den Sonnenschirmen und den Toiletten genau das richtige Willkommensgeschenk, bevor wir dann die letzte Etappe durch den Wald zurück zur Haggenegg 1414m unter die Füsse nehmen. Dafür, dass man oberhalb des Restaurants kostenlos parkiert, darf man hier ruhig auch noch einmal einkehren und auf diesem Wege danke sagen.
Fazit:
Eine herrlich schöne und unvergessliche Voralpen-Kraxel-Kletter-T6-Route, welche ich garantiert nicht das letzte Mal genossen habe. Geübte T6ler und Kraxel-Meister werden die Route mit leichtem Tagesrucksack begehen (eine Notreepschnur kann jedoch nie schaden), Neulinge oder auf Sicherheit bedachte Berggänger nehmen ein 20m-Seil (evtl. länger wegen dem Müller-Kamin), 3 Express und 1 Schlinge mit.
Wer den Müller-Kamin (III+) durchsteigen möchte, der muss bei der Stelle, wo ein Pfad rechts und einer den roten Markierungspunkten folgender Pfad links geht, unbedingt rechts halten. Andernfalls umgeht man das Kamin, was auch nicht langweilig ist, aber die evtl. Erwartungen trübt.
Viel Spass, denn diesen werdet Ihr hier im Mythen-Gebiet garantiert haben!
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