Jochberg (1565 m) - Rundtour vom Bahnhof Kochel


Publiziert von 83_Stefan , 6. Mai 2019 um 18:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:23 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhof Kochel; stündliche Zugverbindung von München. Mit dem Auto via A 95 und St 2062 nach Kochel, Parkmöglichkeiten z. B. am trimini oder begrenzt am Rathaus (am Wochenende).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Als einer der ersten Berge erhebt sich der Jochberg zwischen Kochel- und Walchensee aus dem Bayerischen Alpenvorland und droht jedem, der sich von Norden her nähert, mit seiner felsigen Fratze. Er ist einer der beliebtesten Münchner Hausberge überhaupt, denn der Anstieg vom Kesselbergpass ist kurz und lohnend. Wenn man aber - wie hier beschrieben - Kochel als Ausgangspunkt wählt, dann erweitert man das Programm um einen Besuch am Ufer des Kochelsees, den kurzweiligen Aufstieg zum Kesselbergpass über die Kesselbachfälle und den wunderschönen Abstieg am Sonnenspitz vorbei. Dafür muss man zwar wesentlich mehr Höhen- und Kilometer abspulen als beim 08/15-Anstieg, aber das rentiert sich auf alle Fälle.

Die Tour beginnt am Bahnhof in Kochel. Man folgt der Hauptstraße (Bahnhofstraße, B 11) in den Ort hinein. An einem Hotel geht es nach links in die Kalmbachstraße, an der nächsten Verzweigung hält man sich rechts (Alte Straße). Man folgt der Straße, bis man nach einigen Minuten nach links in die Straße Am Sonnenstein abzweigt.

Am Ende der Straße beginnt der reizvolle Steig, der oberhalb des Lainbachs durch dichten Mischwald etwas bergab leitet. Der Bach wird auf einer Brücke überquert. Man hält die Richtung bei und folgt der Beschilderung nach Urfeld. Bald darauf wird ein Fahrweg gequert und etwas oberhalb der B 11 führt der Weg nach Südwesten. Schließlich leitet die Beschilderung nach rechts zum See hinunter, man überquert die Bundesstraße und folgt auf der anderen Seite dem Wanderweg am Ufer des Kochelsees weiter. Lästig ist in diesem Abschnitt die Nähe zur viel befahrenen Straße, der Kochelsee entschädigt allerdings. Man folgt dem Verlauf der B 11, bis kurz nach dem Abzweig der Straße nach Altjoch kurz hinter einer Parkbucht die Alte Kesselbergstraße beginnt.

Hier verlässt man die B 11 endlich und steigt auf dem Schotterweg moderat durch dichten Wald an. An einer Verzweigung hält man sich rechts und man erreicht bald darauf den Kesselbach, an dem es entlang geht. Dieser präsentiert dem Wanderer einen eindrucksvollen, tief ins Gestein modellierten Wasserfall, bevor man (nach einer Ausleitung) ganz unvermittelt an seiner Quelle ankommt. Direkt aus dem Untergrund drückt das glasklare Wasser an die Oberfläche herauf und speist den Bach. Nun leitet der alte Weg etwas steiler bergan und führt unterhalb der B11 durch den dichten Wald zu einem Parkplatz neben der Straße hinauf.

Nach dem Parkplatz muss man ein paar Meter am Rand der Straße hinter sich bringen, bis die Alte Kesselbergstraße wieder abzweigt. Im Wald leitet sie - vorbei an einer kleinen Lichtung - durch den Wald hinauf zum Kesselbergpass, wo sie wieder die B 11 erreicht. Hier ist es nur noch ein Katzensprung zum Beginn des Anstiegs auf den Jochberg auf der anderen Straßenseite (gelbe Schilder).

Bisher war der Aufstieg recht ruhig, aber das ändert sich nun. Es geht auf gut ausgetretenem Steig im Wald bergan, teilweise erleichtern Holztreppen den Anstieg. Am Abzweig zur Jocheralm vorbei, führt der Steig hinauf zur Kammhöhe. Bald darauf erreicht man ein Weidegatter und verlässt den dichten Wald. Man lässt den neuerlichen Abzweig zur Jocheralm rechts liegen und folgt dem Steig durch freies Gelände am Kamm bergan. Schließlich kommt das große Gipfelkreuz in Sichtweite; von da an sind's nur noch ein paar Minuten und man ist oben. Der Tiefblick zu Kochel- und Walchensee, ins Alpenvorland und zu den spitzen Zacken von Karwendel- und Wettersteingebirge prägt das Gipfelerlebnis, das man vermutlich mit einigen anderen Berggängern teilen muss. Das ist aber halb so schlimm, denn jetzt lässt man den Trubel für den Rest der Tour hinter sich.

Auf dem Nordostkamm geht es zunächst durch freies Gelände hinunter, es existieren nur schwache Wegspuren und einige wenige alte, verblichene Markierungen. Schließlich erreicht man den Waldrand, ab dort ist der alte Steig deutlich ausgeprägt. Es wird ein Weidezaun überschritten, danach geht es sehr steil im Wald bergab. Die Spur leitet anschließend nach links hinüber und erreicht den flachen Sattel zwischen Jochberg und Sonnenspitz, wo er schließlich auf einen Schotterweg trifft.

An der Verzweigung führt der Fahrweg nach rechts (beschildert), gegenüber beginnt ein Steig zum Sonnenspitz (beschildert) und nach links leitet der Fahrweg, sowie ein unbezeichneter Steig. Man folgt dem Steig nach links, der im steilen Bergwald hoch über dem Heckenbach die Hänge des Grasecks quert (Abstecher auf deutlichem Steig möglich) und schließlich dessen Westkamm erreicht. Auf diesem führt er steil hinab zu einer exponierten Schulter, die ein wunderschöner Aussichtsplatz über Kochel zum gleichnamigen See ist. Hier wütete an Silvester 2017 ein Brand, der den umliegenden Kiefernwald in Mitleidenschaft gezogen hat. Der Wald erholt sich allerdings überraschend schnell wieder von den Folgen. Am besten macht man an diesem idyllischen Ort noch eine letzte Pause, bevor es wieder hinab in den Ort geht.

Der Steig führt hinab in eine Senke. Hier geht es nach rechts weiter und nach wie vor steil leitet er im Wald hinunter zu einem Bach, der überquert wird. Hier findet sich ein Warnschild. Jetzt ist der steile Abschnitt geschafft und deutlich flacher folgt man den Spuren in nordwestlicher Richtung (Schild "Kochel am See"), bis sie auf einen Fahrweg treffen. Auf ihm geht es links weiter in Richtung Ort. Am Waldrand trifft man bald wieder auf den Anstiegsweg, dem man zurück zum Bahnhof folgt. Wer sich den kurzen Gegenanstieg am Lainbach sparen möchte, der kann natürlich auch durch den Ort an der B 11 entlang zum Bahnhof gehen. Das ist zwar etwas kürzer, aber lange nicht so schön.

Schwierigkeiten:
Über die Alte Kesselbergstraße zum Kesselbergpass: T2 (am Steig oberhalb des Lainbachs, sonst T1).
Vom Kesselbergpass zum Jochberg: T2 (breite Steige).
Abstieg über Nordostrücken und Graseck-Steig: T3 (schmale Pfade, stellenweise sehr steil).

Fazit:
Eine sehr abwechslungsreiche 4*-Runde, die den Wanderer vom Alpenvorland ins Gebirge und wieder zurück führt. Teile der Aufstiegsroute sind überlaufen, auf weiten Strecken geht es aber ausgesprochen ruhig zu. Das einzige Manko der Tour ist die vielbefahrene B 11, in deren Nähe man zeitweise wandert.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 4*-Tour, Bus und Bahn, Deutschlandticket1500er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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