Zaller[s] Horn und Dündenhorn
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Zallershorn, Lägigrat & Dündenhorn
Die Route ist hinlänglich beschrieben durch u.a.



[16.09.2018]

Mit der ersten Kabine gondelten wir der Bergstation entgegen. Im T-Shirt starteten wir zuerst dem Weg entlang. Als wir den ersten Skilift sichteten, stiegen wir auf ca. 1700 auf gleicher Höhe zur Wegspur, querten das Bachbett und folgten dem Weg, der uns aufwärts durch die Groppeni führte. Auf 1840 quert man einen ersten ausgetrockneten Bachlauf, ab 1900m verliert sich der Weg etwas. Über schräg abwärtsgerichtete Schutthänge erreichten wir bald das vielbesagte Querband mit Draht, der da definitiv sinnvoll angebracht ist. Es folgten terrassenähnliche Aufschwünge I-II aber sehr kurz, eher rechtshaltend findet man zwei weitere Drähte, wobei die Verankerung des oberen eine Nutzung mit Vorsicht raten lässt. Danach wieder über eine Wegspur im Zick-Zack einem Felscouloir entgegen. Dieses erstiegen wir nach der Überquerung des kleinen Bachs eher links haltend. Der Weg dreht danach links und muss über einen weiten, ausgesetzten Tritt kurz abgestiegen werden. Wie

Danach folgt ein schöner Weg, mit einer leichten Querung aufwärts in Felstritten um wieder auf einen Weg im Grashang zu gelangen. Danach folgt man entgegen die Bire gegen Westen bis ein grosses Steinfeld erscheint mit zwei sehr markanten grossen Steinen. Der untere ist mit Pfeil (orange) und einem "Z" markiert, was meiner Meinung nach den Hinweis gibt, dass man hier den Weg zur Bire verlässt, wenn man an ihrer Stelle das Zallershorn besteigen möchte.
So taten wir das und stiegen mehr oder weniger direkt ohne konsequente Wegspur nach oben und passierten den zweiten markanten Stein etwa in Aufstiegsmitte. Ca. nach knapp 1 Stunde 50 Minuten gelangten wir auf 2610m auf den Grat westlich vom Zallershorn. Dieses querten wir südlich, stiegen aber bald mal in die Felsen und querten diese auf Bänder bis rund 2680 und dann direkt durch einen breiten (II, brüchig) Verschnitt auf den "Westgipfel". Danach stiegen wir direkt über den Grat auf den Hauptgipfel, welcher uns eine sehr schöne Aussicht bot, auch wenn das Wetter zunehmend durchzogen schien. Direttissima über den einfachsten Auf-und Abstieg, nämlich direkt dem Grat folgend entgegen die drei Eidgenossen steigen wir dem Ostgrat entlang ab und querten die Eidgenossen nördlich. Interessant erscheint mir an dieser Stelle, dass die drei Eidgenossen auf der Karte eigentlich nicht dargestellt sind, was mich doch irgendwie etwas überrascht.
Nach der Querung kam uns

Ohne Stress querten wir relativ trivial den eidgenössischen Lägigrat mit einem kraftraubenden Aufstieg in steilem Schotter bis wir dessen Kulminationspunkt erreichten und von der Ferne die Wittwiplatte begutachteten. Von dieser Distanz macht das doch noch etwas Eindruck, allerdings sinkt der Respekt mit Abnahme der Distanz zu derselben.
Wir seilten an, einfach auch weil wir das Material hochgeschleppt hatten, was uns keine Mühe bescherte. Der Aufstieg ist an zwei Stellen etwas eklig. Beim Einstieg und in der oberen Hälfte nochmal. Mit Seil kann man den Nachsteiger aber gut absichern, was keine Mühe machte. Oben, unterhalb des Ausstiegs gibt es scheinbar einen neuen Borhaken mit Maillon. Seil oder Reepschnur besteht aber entgegen einiger Bericht nicht (mehr).
Von da querten wir den zweiten Turm rechts rum und erreichten über einfaches Laufgelände den Einstieg über den Vorgipfel. Diesen erkletterten (II+) wir direkt, was wirklich schön ist aber für meinen Geschmack viel zu kurz! Über einen kurzen Abstieg (eher rechts haltend) gelangten wir zwischen Vor- und Hauptigpfel und stiegen sogleich auf Letzteren. Das Dündenhorn war bestiegen - ein wunderbarer Berg - mit ebensolcher Aussicht! Wir freuten uns. Dieser Gipfel wird - jedenfalls gem. dessen Gipfelbuch nur ca. 5 mal im Jahr erstiegen im Durchschnitt - umso lohnenswerter!
Im Abstieg begaben wir uns in das schuttige aber einfach Couloir zwischen Haupt- und Vorgipfel. Danach den gleichen Weg bis zur Wittwiplatte. Ich konnte

Wir folgten dem Grat wie im Aufstieg nur in entgegengesetzte Richtung, während ab und zu ein paar Tropfen aus den Wolken flogen. Nach Pkt. 2595 stiegen wir hochbleibend gegen Westen in die feinschuttige Flanke und kehrten so zurück in die Aufstiegsflanke bei dem Steinfeld das talabwärts den Hang säumt. Wegen der Steilheit und der Bodenbeschaffenheit kann hier ein Pickel oder gute Stöcke Sicherheit verschaffen. Danach folgten wir dem Weg nach unten - im Renntempo erreichten wir nur ca. 50 Minuten später die Bergstation Öschinen.
Infos zur Tour:
Zallershorn: T5 II, interessante, abwechlungsreiche Wegspur, steiles Schrofengelände, schöne einfache Kletterei im Gipflebereich.
Dündenhorn: WS, Wittwiplatte II-II+, Vorsicht walten lassen, Vorgipfel II+, Hauptgipfel I-II je nach Weg.
Distanz: rund 11.7 Km (gps hat nicht alles aufgezeichnet), Auf- und Abstieg rund 1400 rauf und 1400Hm runter. Zeit: 6.24h inkl. Pausen und Gipfelaufenthalte (siehe gpx).
Lohnenswerte Tour in sehr einsamem Gebiet.
Zallershorn - ein möglicher Erklärung des Bergnamens "Zaller[s] Horn"
Warum schreibe ich im Titel Zaller[s] Horn anstelle von Zallershorn?
Mit Interesse verfolge ich leidenschaftlich die Herkunft von Namen. Leider kann ich diesem Interesse nur beschränkt nachkommen, obsiegt doch meist das akute der Zeit über das, was ich jedenfalls gemeinhin als gelegentliche Beschäftigung bevorzugen würde. Wie auch immer.
Mag sein das ich auf dem richtigen Weg bin - das hierauf folgende sei dabei einer Theorie unterzuordnen:
Es ist nicht zu bestreiten, dass Flurnamen, gar Ortschaften, Einzelsiedlungen und dergleichen durch Familiennamen oder Vornamen geprägt wurden. Persönlichkeiten können Gipfelnamen gewidmet werden oder auch Erstbesteiger verliehen den Gipfeln bisweilen den Namen - heute umstrittene wie etwa Agassiz oder eher neuzeitlich wie Dunant. Bei Zaller kam mir ebenfalls der genealogische Gedanke, dass es sich hierbei um einen Familiennamen handeln könnte wie etwa heute weit geläufiger der Name Zeller vorkommt.
Die Zallers wären es demnach möglicherweise gewesen, die dem Horn den Namen gaben. Ich schlug im grössten Buch der Welt nach "Geneologie" + "Zaller", stiess aber naturgemäss eher auf den Namen Zeller.
Gemäss regionaler Aussprache mit der Prägung der Dialektik über die Zeit dürfte sich im Berner Oberländischen und im Speziellen im Kandertal allerdings eher Zäller durchgeschlagen haben, eventuell über die Zeit mutiert durch das üblicherweise umgangspsprachlich tendenzielle Vermeiden der Spezialumlauten ä, ö un ü in dieser Region. Danach suchte ich nach genealogischer Datenbank im Internet und siehe da, ich fand ein hilfreiches Nachschlagewerk [https://gw.geneanet.org]. In dieser Datenbank fand ich effektiv drei Personen mit den Namen Zaller, die in der Region ansässig waren. In der Annahme, dass die Personen eher im Klein räumigen mobil waren zu dieser Zeit, dürfte mindestens eine dieser drei Personen, bzw. Vor-oder Nachfahren den Namen des Horns geprägt haben.
Einerseits wohnte demnach ein Hans Zaller, geb. um 1529 verheiratet 1554 mit Anna Eggen in Frutigen sowie ab 1604 ein Christian Zaller ebenfalls in Frutigen. Christian dürfte ein Nachkomme von Hans Zaller gewesen sein (gleicher Wohnort). Vielversprechender für den heutigen Bergnamen existierte Elsa Zaller in Kandersteg, deren Mann nach Heirat ihr den Familiennamen Zryd in den Heimatschein schreiben liess. Elsa Zaller aus Kandersteg war 1534 geboren und hatte demnach Vorfahren, sehr wahrscheinlich ebenfalls in Kandersteg. Sie brachte bis 1563 sechs Kinder zur Welt, die mit dem Familiennamen Zryd weiterlebten. Das bedeutete, dass das Zallershorn möglicherweise, bzw. aus meiner Sicht am wahrscheinlichsten durch Ihre Vorfahren geprägt wurde. Dies nur insofern, als dass die Verbindung zwischen Familiennamen und Bergnamen besteht - dies wiederum sei dahingestellt.
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