Wetterhorn via Wilsgrätli
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Auf die Frage hin, ob ich mit auf das Wetterhorn möchte, musste ich nicht lange überlegen. Ein wunderschöner Berg für mich schon ein wenig über dem Plaisir-Bereich in einer Gegend, die für mich noch eher weiss auf der Landkarte ist - auf nach Grindelwald!
Zustieg, T3, 950hm, 2h15min
Wir starten an der Postautohaltestelle 'Abzweigung Glecksteinhütte' - es steigen hier logischerweise nur Berggänger aus. Der Weg zur Glecksteinhütte zieht sich zunächst wenig steil zum Pt 1735 an, der Tiefblick Richtung Grindelwald fängt schon an recht schön zu werden. Die Dusche kurz darauf wurde ja schon mehrfach erwähnt.
Der Weg zur Hütte ist sehr gut ausgebaut und beschildert, was mir beim schweren Gepäck gelegen gekommen ist. Die Ausssicht auf das Schreckhorn und den oberen Grindelwaldgletscher ist derart schön, dass ich die Wanderung zur Hütte allein schon empfehlen muss.
Wir gehen aber geradewegs an der Hütte vorbei, steigen noch etwas mehr als 150hm auf dem blau-weissen Weg Richtung Chrinnenhorn auf und wandeln das schwere Gepäck in unser Nachtlager um. Schöner kann man nicht zelten. Aus der Not, d.h. der bereits vollen Glecksteinhütte geboren, sparen wir uns eine knappe halbe Stunde am Gipfeltag.
Gipfelaufstieg, ZS, 1200hm, 4h
Bei Neumond verpacken wir das Zelt und machen uns auf den Weg Richtung Chrinnengletscher. Selbst bei völliger Dunkelheit ist der Weg gut zu erkennen, vor uns hat es allerdings auch schon ein paar Seilschaften.
Die erste Gruppe überholen wir schnell und kommen kurz darauf am Chrinnengletscher an. Steigeisen montieren, anseilen, kurz etwas trinken und weiter geht es. Der Gletscher war grösstenteils ausgeapert. Die vorausgehenden Seilschaften erleichtern nochmals die Wegfindung, vor allem zum Übergang vom Gletscher auf den Fels. Von dort an ist die Route wirklich eindeutig.
Etwa 200 Höhenweter steigt man Wegspuren nach in Kraxelgelände auf, das ab und an von leichten Kletterstellen unterbrochen wird. Darauf folgt die Querung zum eigentlichen Wilsgrätli. Wir hatten trockene Verhältnisse, von daher ging das ganz gut, bei Nässe oder Schnee kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das deutlich heikler ist.
Am Wilsgrätli kommen wir gut voran, dort wo es nicht 100% eindeutig ist, wo man lang muss, folgt man den Steigeisenkratzern, von denen hat es genug. Meist ist das ganz oben am Grätli. Meiner Ansicht nach gibt es drei kurze Schlüsselstellen. Die erste ist eine abschüssige Platte, die ich im Aufstieg nicht einmal stark wahrgenommen hatte (im Abstieg dafür deutlicher). Hier ist ein Bohrhaken angebracht. Dann folgen noch zwei ausgesetzte Kletterstellen, die erste davon sehr kurz (II), die zweite ein paar Meter länger (III). Absichern kann man gut an Felszacken.
Etwas schneller als erwartet kommen wir am Wettersattel an. Von dort aus den Sicherungsstangen entlang oft Gehgelände, ab und an etwas klettern. Hier kommt uns ein Bergführer mit Gast entgegen. Die Verhältnisse auf dem Übergang zur Dossenhütte über den Rosenlauigletscher werden uns als nicht gut beschrieben, das deckt sich mit unserer Vermutung und dem Aussehen des Gletschers.
Den Gipfel des Wetterhorns haben wir dann ganz für uns. Die Tiefblicke nach Grindelwald und zur Scheidegg sind fantastisch, die Aussicht in die Voralpen ebenfalls. Nach Süden hin beeindruckt vor allem das Schreckhorn. Wir bleiben etwa eine halbe Stunde auf dem Gipfel und machen uns dann auf den Abstieg über die gleiche Route.
Abstieg, 6.5h
Das Stück zurück in den Wettersattel geht sich bergab etwas unangenehm, da feines Geröll auf den Fels 'verunreinigt'. Da machen die Sicherungsstangen doch schon wieder mehr Sinn...
Das Abklettern über das Wilsgrätli geht dann tatsächlich besser als gedacht. Einzig die abschüssige Platte fordert mich ein wenig. Die Querung zum Grätchen, auf dem man dann zum Chrinnengletscher absteigt erscheint mir auch ein wenig unangenehmer als im Aufstieg. Mag vielleicht daran liegen, dass die Beine ein wenig müder werden.
Kurz darauf heisst es wieder das Zelt schultern und den Rest zum Postauto zurücklegen. Das zieht sich dann etwas.
Die Tour ist bislang vermutlich das technisch anspruchsvollste, was ich ohne Bergführer angegangen bin. Die Steigerung war allerdings mässig genug, um die Tour in vollen Zügen geniessen zu können, wir hatten auch beste Verhältnisse. Nachklettern zu können hat sicher auch geholfen :). Das Klettern am Wilsgrätli hat defintitv Lust auf mehr gemacht. Ausserdem hat dei Tatsache, dass wir recht zügig unterwegs waren auch Vertrauen gegeben.
Sehr schön war auch, in Sichtweite und mit bestem Blick auf Oberen Grindelwaldgeltscher und Schreckhorn zu zelten und früh morgens bei Perseidenschauer im Neumond los zu gehen. Insgesamt ein tolles Highlight im Berner Oberland.
Zustieg, T3, 950hm, 2h15min
Wir starten an der Postautohaltestelle 'Abzweigung Glecksteinhütte' - es steigen hier logischerweise nur Berggänger aus. Der Weg zur Glecksteinhütte zieht sich zunächst wenig steil zum Pt 1735 an, der Tiefblick Richtung Grindelwald fängt schon an recht schön zu werden. Die Dusche kurz darauf wurde ja schon mehrfach erwähnt.
Der Weg zur Hütte ist sehr gut ausgebaut und beschildert, was mir beim schweren Gepäck gelegen gekommen ist. Die Ausssicht auf das Schreckhorn und den oberen Grindelwaldgletscher ist derart schön, dass ich die Wanderung zur Hütte allein schon empfehlen muss.
Wir gehen aber geradewegs an der Hütte vorbei, steigen noch etwas mehr als 150hm auf dem blau-weissen Weg Richtung Chrinnenhorn auf und wandeln das schwere Gepäck in unser Nachtlager um. Schöner kann man nicht zelten. Aus der Not, d.h. der bereits vollen Glecksteinhütte geboren, sparen wir uns eine knappe halbe Stunde am Gipfeltag.
Gipfelaufstieg, ZS, 1200hm, 4h
Bei Neumond verpacken wir das Zelt und machen uns auf den Weg Richtung Chrinnengletscher. Selbst bei völliger Dunkelheit ist der Weg gut zu erkennen, vor uns hat es allerdings auch schon ein paar Seilschaften.
Die erste Gruppe überholen wir schnell und kommen kurz darauf am Chrinnengletscher an. Steigeisen montieren, anseilen, kurz etwas trinken und weiter geht es. Der Gletscher war grösstenteils ausgeapert. Die vorausgehenden Seilschaften erleichtern nochmals die Wegfindung, vor allem zum Übergang vom Gletscher auf den Fels. Von dort an ist die Route wirklich eindeutig.
Etwa 200 Höhenweter steigt man Wegspuren nach in Kraxelgelände auf, das ab und an von leichten Kletterstellen unterbrochen wird. Darauf folgt die Querung zum eigentlichen Wilsgrätli. Wir hatten trockene Verhältnisse, von daher ging das ganz gut, bei Nässe oder Schnee kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das deutlich heikler ist.
Am Wilsgrätli kommen wir gut voran, dort wo es nicht 100% eindeutig ist, wo man lang muss, folgt man den Steigeisenkratzern, von denen hat es genug. Meist ist das ganz oben am Grätli. Meiner Ansicht nach gibt es drei kurze Schlüsselstellen. Die erste ist eine abschüssige Platte, die ich im Aufstieg nicht einmal stark wahrgenommen hatte (im Abstieg dafür deutlicher). Hier ist ein Bohrhaken angebracht. Dann folgen noch zwei ausgesetzte Kletterstellen, die erste davon sehr kurz (II), die zweite ein paar Meter länger (III). Absichern kann man gut an Felszacken.
Etwas schneller als erwartet kommen wir am Wettersattel an. Von dort aus den Sicherungsstangen entlang oft Gehgelände, ab und an etwas klettern. Hier kommt uns ein Bergführer mit Gast entgegen. Die Verhältnisse auf dem Übergang zur Dossenhütte über den Rosenlauigletscher werden uns als nicht gut beschrieben, das deckt sich mit unserer Vermutung und dem Aussehen des Gletschers.
Den Gipfel des Wetterhorns haben wir dann ganz für uns. Die Tiefblicke nach Grindelwald und zur Scheidegg sind fantastisch, die Aussicht in die Voralpen ebenfalls. Nach Süden hin beeindruckt vor allem das Schreckhorn. Wir bleiben etwa eine halbe Stunde auf dem Gipfel und machen uns dann auf den Abstieg über die gleiche Route.
Abstieg, 6.5h
Das Stück zurück in den Wettersattel geht sich bergab etwas unangenehm, da feines Geröll auf den Fels 'verunreinigt'. Da machen die Sicherungsstangen doch schon wieder mehr Sinn...
Das Abklettern über das Wilsgrätli geht dann tatsächlich besser als gedacht. Einzig die abschüssige Platte fordert mich ein wenig. Die Querung zum Grätchen, auf dem man dann zum Chrinnengletscher absteigt erscheint mir auch ein wenig unangenehmer als im Aufstieg. Mag vielleicht daran liegen, dass die Beine ein wenig müder werden.
Kurz darauf heisst es wieder das Zelt schultern und den Rest zum Postauto zurücklegen. Das zieht sich dann etwas.
Die Tour ist bislang vermutlich das technisch anspruchsvollste, was ich ohne Bergführer angegangen bin. Die Steigerung war allerdings mässig genug, um die Tour in vollen Zügen geniessen zu können, wir hatten auch beste Verhältnisse. Nachklettern zu können hat sicher auch geholfen :). Das Klettern am Wilsgrätli hat defintitv Lust auf mehr gemacht. Ausserdem hat dei Tatsache, dass wir recht zügig unterwegs waren auch Vertrauen gegeben.
Sehr schön war auch, in Sichtweite und mit bestem Blick auf Oberen Grindelwaldgeltscher und Schreckhorn zu zelten und früh morgens bei Perseidenschauer im Neumond los zu gehen. Insgesamt ein tolles Highlight im Berner Oberland.
Tourengänger:
Frangge

Communities: Biwak- und Zelttouren
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Kommentare (2)