Flexenspitze und Großer Grätligrat


Publiziert von Nyn , 25. Oktober 2023 um 15:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:17 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:s. Karte

Nicht nur von der Großen Wildgrubenspitze und dem wilden Erzbergkopf beäugte ich die angrenzenden Berge wie den Großen Grätligrat, die Grubenjochspitzen oder die Flexenspitze.
3 Berge, die fast verwaist sind, obwohl sie nicht superschwer zu besteigen sind - und sogar noch unbestiegene Wände oder Grate aufweisen.

Also genau das, was mich die letzen Jahre vermehrt reizt.
Klar ist, dass diese Ruhe ihre Gründe hat wie Weglosigkeit oder oftmals brüchigen Fels o.Ä. Auch so manche zivilsatorische ...sind es nun Krücken oder tatsächlich Errungenschaften (?) wie Bergbahnunterstützung oder nebendran nahebeie Einkehrschwung-Hütten fehlen....

Wem aber wie mir genau diese Ursprünglichkeit am Herzen liegt, und die notwendigen Skills mitbringt, ...
...der kann ebenda beglückende Bergfieber-Linderung erfahren, sowie ziemlich unberührte Natur erleben!
Das Schöne dabei: Es gibt solche Ziele zuHauf! Ich muss halt ein bischen über den Tellerrand linsen, mich darauf einlassen.

AVF's Hinweise auf u.a. einen unbegangen SO-Gratrücken und ein einziger Bericht auf hikr von a1 über die Besteigung von Flexenspitze (und Großem Grätligrat) vom Grubenjoch her lassen meine Pläne endlich weit genug für einen Versuch/Besuch reifen: Genau dorthin will ich!

GRUBENJOCH
Der Zugang von Osten, vom Flexenpaß her, wie ich ihn benutze, ist ab dem Abzweig von der "Skipiste" etwas oberhalb des Zürser Täli komplett weglos. (unten noch kurz grasig, dürftige Spuren, oben viel Geröll und ein steilerer Schluß)
Direkt unter dem und zum Grubenjoch hinauf gibt es mehrere Möglichkeiten, die allesamt Kraxelei, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern. Im Aufstieg wähle ich rechts der sehr markanten Wasserrillenplatte eine kurze, gut gangbare Wandstufe (I), abwärts steige ich dann einige Meter nördlich über ein Rasenband (1 Steinmännchen), Steilschrofen und eine Rinne ins Kar (etwa gleich schwierig)

FLEXENSPITZE
Der von mir schließlich gewählte "direkte" Südgrat an der Flexenspitze (die untere Hälfte wird üblicherweise und beim Abstieg westlich umgangen) weist keinerlei Begehungsspuren auf und ist nur dank einer guten Spürnase für ~UIAA II(+), T6- zu haben. (An den Türmchen weiche ich fast immer links aus)
Als mit heikelste Passage empfinde ich eine Querung in der steilschrofigen Flanke (Bild)

Nach dem Zusammentreffen mit dem "Normal"weg - etwa am Ende dessen von SW heraufziehenden "Rampe" (Steinmann)- halte ich mich nahe am rechten Rand der Flanke. Die "obere" Schlüsselstelle bildet ein plattiger Aufschwung, den ich von links nach rechts hoch genußvoll hinauftänzele (Bild), danach folge ich in lustiger Kraxelei dem Grat.

GRÄTLIGRAT
Der Große Grätligrat, sehr einsamer und 3thöchter LQGler, fordert wie die Flexenspitze den Grad UIAA II in teils brüchigem Fels. Den recht imposanten Gipfelaufschwung nach ca 15 Minuten am Verbindungsgrat er- und umkletter ich linksseitig/westlich haltend. Eine steile Verschneidungsrinne ist dort die logische und schwierigste Passage, die ich beim Abstieg genauso wieder hinunterspreizen darf wie zuvor hinauf.

Alles Weitere erzählen wie gewohnt meine Bilder!
Viel Spaß beim Gucken und Mitfiebern

Hinweis:
Ein Zugang von Westen vom Spuller See oder der Ravensburger Hütte her mit optionaler, sehr lohnender Besteigung der (weglosen) Grubenspitze oder der bepfadeten Wasenspitze ist ebenfalls oder alternativ möglich.

Tourengänger: Nyn


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Kommentare (3)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 26. Oktober 2023 um 20:21
Schöne Tour.
Ich wollte dieses Jahr eig in der Ecke mal die ein oder andere Tour angehen, leider hat es nicht geklappt.
Dafür ist die Ecke für nächstes Jahr weit nach oben gerutscht

a1 hat gesagt:
Gesendet am 26. Oktober 2023 um 21:44
Gratulation zur Tour mit tollem Bericht und schönen Bildern. Das Lechquellengebirge bietet so manche einsame und wilde Bergtour.

Nyn hat gesagt: LQG
Gesendet am 27. Oktober 2023 um 07:53
Ja, gibt wirklich tolle Ecken. Nicht von ungefähr bin ich da schon seit meiner Kindheit unterwegs und selbst heute immer wieder gern...


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