Der Turm von Moron

Der Turm von Moron fristet schon seit geraumer Zeit, auf meiner To Do Liste sein Dasein. Heute ist seine Zeit gekommen. Dies verdankt er einem bestimmten Umstand: Gestern von den Ferien zurück, solls eine Wanderung in unserer Nähe sein. 

So zotteln wir am späteren Morgen in Court los. Erstes Zwischenziel soll der Lac Vert  sein. Bei brütender Hitze sind wir froh, schon bald den kühlen Waldweg erreicht zu haben. Dieser führt abwechslungsreich mit auf und ab zum Lac Vert. Dort angekommen stehen wir vor einem grossen Schild: Privat. Dazu ein halber Roman auf französisch. Wir entziffern dass wir dürfen, aber..... schon erscheint eine junge Frau und wir denken uns dass wir gleich direkt fragen. Sie heisst Sarah und spricht nur englisch. Deutsch scheint hier wohl niemand zu verstehen. Sie sagt uns, dass es hier Privat ist aber wir dürfen, unter einhaltung des Respekts der Natur, schon an den See. Falls jemand frage, sollen wir sagen, Sarah hat gesagt es wäre O.K. Die Möglichkeit erschossen zu werden, nachdem meine letzten Worte lauteten: Aber Sarah hat gesagt...., werden wahrscheinlicher.

Wir trauen uns an den See hinunter. Der See ist einmalig schön gelegen. Wir packen unsere Badehose aus, und mit etwas Phantasie, gelingt es uns diese auch unbemerkt mit den Wanderklamotten zu tauschen.
Der See ist angenehm frisch, und so geniessen wir diese Abkühlung, bevor wir unsere Wanderung fortsetzen.

Der Weg führt uns zum Mont Girod und weiter zum kleinen Dorf Champoz. Von da aus führt der Weg steil nach oben. Hier werden die meisten Höhenmeter abgearbeitet. Immerhin im kühlen Wald. Nachdem der Wald sich lichtet und wir dann etwas später auf einen Feldweg treffen, sind die meisten Höhenmeter geschafft. Der Turm kann nicht mehr weit sein. So ist es dann auch, und wir rasten zuerst bevor wir den Turm erklimmen.
Die Aussicht entschädigt für den steilen und nicht wirklich tollen Weg hier hinauf. Für einmal war das Ziel das Ziel und nicht der Weg dorthin.
Wir machen uns bald auf, hinunter nach Malleray. Die erste Hälfte des Wegs ist relativ steil und führt durch den Wald. Danach wirds etwas flacher und angenehmer, dafür ohne Wald. Somit würden wir in Malleray gerne noch die gut vierzig Minuten bis der Zug fährt, in einem Gartenrestaurant verbringen. Aber an einem Sonntag in Malleray ist das einfacher gesagt als getan. Nicht ein einziges Restaurant hat geöffnet. Somit harren wir eben am Bahnhof ohne erfrischende Getränke aus, bis unser Zug eintrifft.