Erster Bericht im Internet über die Besteigung des namenlosen Berges nördlich des Weißen Kogels


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 27. Juli 2018 um 22:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:15 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 11:45
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus von Zwieselstein nach Vent
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit PKW von Vent nach Zwieselstein
Unterkunftmöglichkeiten:Talherberge Zwieselstein

Am 15.07.18 fuhr ich mit dem ersten Bus von Zwieselstein nach Vent.

Ca. um 7.35 begann meine Wanderung auf dem Steig Richtung Parkplatz Tiefenbachferner.

Unter der SO-Flanke des Weißkarkogels verließ ich diesen u. stieg über sie auf seinen obersten Ostgat, über den ich in Kürze seinen kreuzgeschmückten Gipfel erreichte. Im Gipfelbuch fanden sich in den letzten 9 Jahren pro Jahr nur 0-3 Einträge, dabei mehrmals vom Stifter des Kreuzes, der es 2009 hinaufgetragen hatte.

Weißer Kogel u. Punkt 3284 befanden sich noch in Wolken. Ich hatte die Hoffnung, den Weißen Kogel nach Norden überschreiten zu können, obwohl laut Führer der N-Grat  III- sein soll.

Nach kurzer Rast stieg ich über den leicht zu begehenden O-Grat mit 2 Erhebungen, hinter denen das Gelände jeweils ca. 30hm abfällt, in ca. 2,5h auf den Weißen Kogel (I u. Gehgelände).

Ich stieg nach kurzem Aufenthalt auf seinem Gipfel den N-Grat ab u. dachte dabei, dass ich die Stellen mit III- in der Flanke umgehen kann. Es gab aber höchstens mal eine Stelle mit II-. Meist Gehgelände und I-er-Kletterei.

Etwas oberhalb der 3190 m hochgelgenen Scharte muss man auf eine Erhebung steigen. Von dort in die Scharte vor dem Felsaufschwung am Südgrat des namenlosen, 3284 m hohen Berges abzuklettern, erschien mir zu schwierig. Weiter unten sah ich eine Felskante, hinter die ich nicht schauen konnte. Ich hielt es für möglich, dass dieser Fels ein paar m senkrecht abfallen könnte. Vorsichtshalber kehrte ich zur nahen 3190m hochgelegenen Scharte um, stieg unter ihr die O-Flanke ein Stück steil ab u. querte unter Felsen nordwärts unter eine erdige u. rutschige Rinne, die ich ein paar Wochen zuvor bestimmt angenehmer im Firn hätte hinaufsteigen können. Mit Hilfe des Pickels u. Festhaltens mit der linken Hand an Felsen am linken Rand der Rinne schaffte ich es, in ihr hinauf zur Scharte zu kommen.

An der Scharte kletterte ich über steile Felsen (II) am Grat hinauf. Dann musste ich plattige Felsen (II) überwinden. Weiter oben wechselte das Gestein. Es handelte sich nun um kleinteiligere graue Felsen (meist I). Ich überkletterte den Vorgipfel mit 3274m Höhe. Zum Hauptgipfel gibt es auch keine größeren Schwierigkeiten. Er besteht aus zwei kleinflächigen Erhebungen, die ich beide betrat. Ich hätte wohl über den Nordgrat abklettern u. dann den spitzen Vorgipfel umgehen können. Es folgt eine einfachere Gratpassage nach rechts, von der über die NO-Flanke, die auf mehreren Fotos von mir zu sehen ist, abgestiegen werden kann. Ich musste allerdings dieselbe Route wieder abklettern, weil ich meinen Rucksack unter der braunen Rinne abgestellt hatte.

So stieg ich dieselbe Route wieder ab, traute mich aber nicht, eine plattige u. abschüssige Felspassage zu begehen u. zog es daher vor, über eine kurze II+-Stelle auf den Grat zu klettern u. auf ihm oberhalb der Felsplatten entlang zu klettern. Das letzte Stück führt sehr steil in die Scharte hinab, weshalb ich konzentriert abklettern musste.

Ich stieg die erdige Rinne bzw. links davon etwas angenehmer ab, nahm den Rucksack auf u. stieg weiter ab über den Südlichen Weißkarferner. Ich musste einen Bergschrund überschreiten. Irgenwann sah ich plötzlich links von mir ein paar Meter entfernt eine schmale Spalte. Sonst sah ich keine mehr.

Ich wanderte hinunter durch das Weißkar u. erreichte schließlich den Höhenweg zwischen Parkplatz Tiefenbachferner u. Vent. Auf ihm ging ich nur ein kurzes Stück nach links, um den Weißkarbach über eine Brücke zu überschreiten.

Links vom Weißkarbach stieg ich im grasigen Gelände ab. Teilweise folgte ich Wegspuren, die nach links den Hang hinunterführen. Zwei verließ ich wieder, da sie bald zu flach den Hang entlangführten. Es fing an zu regnen, als ich schon weit untern war. Ich  musste zwischen Buschwerk im tiefen u. inzwischen nassen Gras absteigen, wodurch meine Bergschuhe u. die Hose nass wurden. Zuletzt ging es wieder in niedrigem Gras abwärts zu einer Brücke, die über die Venter Ache führt. Von dort war es nach  Winterstall nur wenige Minuten. Dort fand ich jemand, der bereit war, mich für 10 Euro nach Zwieselstein zu fahren.



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