Vallesinspitze


Publiziert von DerDiedler , 6. Juni 2018 um 22:40.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 3 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m

Diese Tour sei all denen empfohlen, die Spaß an der Wegfindung haben. Und all denen die einen schönen und selten beggangenen Aussichtsberg suchen.
Für meinen letzten Tag in Kaisers fehlte mir noch ein Ziel. Das hat sich aber dadurch erledigt, dass ich beim Abendessen mit Blickrichtung aus dem Fenster die ganze Zeit diesen auffälligen Berg mit seinem gemächlich von Ost nach West ansteigenden Rücken.
Auch aus dem Fenster habe ich mir eine mögliche Aufstiegsroute erspäht, die ich dann auch in die Tat umsetzten konnte.
Los ging es am Parkplatz Almajurtal. Dem Forstweg folgend zunächst ganz gemütlich Tal einwärts. Kurz nach dem Bach der zwischen Elfer- und Zwölferspitze entspringt bin ich links in den Wald abgebogen, auf einen Jägerpfad. Wenn man aufmerksam ist sieht man den Einstieg.
Dem Pfad folgend habe ich zunächst gemächlich Höhenmeter gewonnen, dann aber leider den Pfad verloren. So bin ich weglos und deutlich steiler weiter durch den Wald aufgestiegen. Immer wieder fanden sich Pfade, die sich verloren. Mit der Jägerhütte auf dem GPS hatte ich aber immerhin einen Orientierungspunkt, dem ich entgegen laufen konnte. Allerdings führte mich das zu einer Steilwand, unter der ich weiter den Hang beschritt.
Die Höhe der Steilwand nahm stetig ab und schließlich erblickte ich eine kleine Hütte, wohl das Klo der Jägerhütte. Ich nahm den direkten Weg, ca. 3 Meter Kletterei über Fels, Erde und Wurzeln. Das lässt sich aber sicher auch umgehen. Nun stand ich an der Jägerhütte, von der ein guter Pfad in Richtung meines ausgeschauten Aufstieges, also nach Süden führte. Leider endet dieser Pfad bei einem Ansitz, ich lief in gleicher Richtung weiter um bei ca. 1650hm die beiden Äste des Baches zu queren, gute Pfade weißen den Weg. Dann auf dem Rücken rechs der großen Schuttrinne zunächst durch Lächenwald, später durch das Latschenlabyrinth. Ich versuche einem guten Wildpfad zu folgen, muss mich aber schließlich doch ein Stück durch die Latschen kämpfen. Ein Rückblick im Abstieg lässt aber vermuten, dass man mit etwas Glück und extra Metern ungestreift durch das harzige Gestrüpp kommt.
Nun geht es felsig-schrofig schotterig rechts der Rinne hinauf bis diese üppig mit Schnee gefüllt ist. Von nun an Stufen tretend durch den Altschnee, unschwer aber anstrengend hoch zum Grat. Der Rest ist mehr oder weniger klar. Immer dem Grat folgend, meist ein wenig rechts davon, teilweise auf gut sichtbaren Trittspuren die an manchen Stellen sogar mit kleinen Steinmandeln verziert sind. Besonders lohnt es diese zu beachten, wenn man das abweißende Köpfel auf ca. 2680hm rechts umgeht. Am besten peilt man zwischen einem auffälligen Zacken und der Wand des Köpfels hindurch. Zuvor gilt es aber noch eine Rinne zu durchklettern, 3-4 Züge im I Grad, die abkletternd moralisch ein bisschen fordern. Nachdem man es gemacht hat fühlt es sich aber einfach an.
Weiter am Grat bis zum Gipfel der eine herrliche Rundsicht freigibt. Ortler und andere bekannte Größen grüßen. Ebenso Gipfelgeher vom nahen Stanskogel, heute allerdings nicht. Dafür einige Paraglider die über mir ihre Kreise zogen.
Der Abstieg erfolgte erstmal wie der Aufstieg nur eben anders herum, bis zum Grat. Ich fahre im Altschnee über die Aufstiegsspur ab, halte mich dann aber zunehmend rechts und steuere mit gleichmäßigem Höhenverlust einen auffällig gut sichtbaren Weg durch die Latschen am nördlichen Rücken der Zwölferspitze an. Dieser wird weglos erreicht. Das Verlangen gleich noch auf die Zwölfer- und ElferSpitze zu steigen wird wegen Zeitmangel unterdrückt. Ich halte mich immer auf dem Jägerpfad, zurück gestutzte Latschen weißen unverfehlbar den Weg hinab.
Allerdings verliert sich auch dieser Steig irgendwann und es geht teils Weglos, teils auf anderen Jäger- oder Wildpfaden zurück zur Jägerhütte und weiter abwärts bis ich schließlich wieder auf den Steig gelange, mit dem der ganze Spaß angfangen hat. Das Auto ist dann auch nicht mehr weit und ich gehe die letzten paar hundert Meter pfeifend und Stöcke wirbelnd auf der Forstautobahn.
Schön wars! Sehr schön!



Tourengänger: DerDiedler


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