Eine lange Skitour auf den Stanskogel


Publiziert von McGrozy , 14. März 2024 um 12:59.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 9 März 2024
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Servus und willkommen zu dieser Tourenbeschreibung,

für diese lange Skitour geht es wie so oft in die Gemeinde Kaisers genauer gesagt in den Weiler Boden etwas unterhalb. Der kleine Weiler Boden, welcher lediglich aus eine Handvoll Bauernhöfen besteht, ist der Startpunkt für viele schöne Touren ins Almajurtal. 

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Ich möchte im Vorfeld darauf hinweisen, dass die folgende Tourenbeschreibung in Bezug auf die Schwierigkeit auf meinen persönlich subjektiv empfundenen Eindrücken in Verbindung der vorherrschenden Bedingungen am Tourentag beruhen. Daher bitte ich jeden interessierten Tourengeher(in) seine Fähigkeiten und auch die vorherrschenden Bedingungen am Tourentag selbst einzuschätzen. 
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Wir starten in Boden (ca. 1.380m) um kurz nach 8 Uhr diese Tour hinein ins Almajurtal. Die Straße führt uns recht bald an dem Sommerparkplatz Almajurtal (1.420m) vorbei und danach verläuft der Weg auf einer eingeschneiten Forststraße. Diese Fahrweg führt uns in das lange Almajurtal immer dem Almajurbach hinterher. Der Blick nach der ersten Bachüberquerung (über eine Brücke) auf die Valluga und den Talkessel ist einzigartig. An der Abzweigung Mahdbergalpe (1.491m) angekommen sehen wir nun was mir im Februar bereits die Wirtin vom Gasthaus Vallugablick erzählt hat. Der ortsansässige Jäger, welcher selbst in Boden lebt und sein Jagdgebiet wohl um die Mahdbergalpe hat, habe solche Ausmaße und auch die Anzahl der Gleitschneelawinen wohl selten bis nie erlebt. Und nachdem wir nun vor diesem Lawinenkegel stehen können wir das vollkommen nachvollziehen, vor allem wenn man bedenkt das sehr wahrscheinlich einiges bereits durch die warmen Temperaturen geschmolzen ist. Die Gleitschneelawine hatte an diesem Tag eine breite an die oder sogar mehr als 200m, eine Höhe von über 5m und erstreckte sich in der Rinne über sicher 300 Höhenmeter nach oben (wir konnten zumindest kein Ende sehen). Diesen Lawinenkegel konnten wir nur zu Fuß überwinden und wir hofften das es der Letzte ist. Wir verfolgen weiterhin den Fahrweg und verlassen diesen erst an der Bodenalpe (1.559m)

Von der Bodenalpe geht es nun über die Sommerwegroute steil durch den Wald. Der Sommerweg startet an dem Wegkreuz, welches nördlich der Bodenalpe steht und wahrscheinlich auch bei sehr hohen Schneelagen ohne Probleme zu erkennen ist. Alternativ kann über die freie Abfahrtschneisse (siehe Bild) auch aufgestiegen werden - kann ich allerdings nicht empfehlen. Wir gehen also dem Sommerweg hinterher der sich in Serpentinen durch den dichten Wald schlängelt. Nach etwas mehr als 200 HM gelangen wir nun auf die flache Stufe oberhalb der Bodenalpe. Von dort verfolgen wir weiterhin den Sommerweg in Richtung Leutkircher Hütte. Dieser führt uns in südlicher Richtung am Hang entlang immer weiter sanft hinauf bis man kurz vor der Almajuralpe aus dem Wald gelangt. Dort geht es nun in einem breiten kupierten Gelände teils auf bzw. neben dem Almajurbach hinauf. Wir steigen im Prinzip dem Almajurbach bis zur seiner Mündung hinterher. So gelangen wir nun auf etwa 2.100m auf die breite und an dem Tag sehr windige Ebene von der Leutkircher Hütte. Unser Weg führt uns allerdings nicht über die Leutkircher Hütte sondern biegen wir bereits weitvorher ab. Wir peilen dabei die kleine Alphütte unterhalb des Hirschpleiskopf, welcher mit seinem großen Gipfelkreuz bereits östlich von uns deutlich zu erkennen ist, an. An der kleinen Hütte mit einer traumhaften Lage in mitten der westlichen Lechtaler Alpen machen wir eine kleine Pause und entscheiden erstmal auf den Hirschpleiskopf zu steigen da der Wind sehr stark ist. Der Weiterweg führt uns in östlicher Richtung zum Gipfelhang des Hirschpleiskopf (etwa 35°). Am Gipfel des Hirschpleiskopf (2.546m) angekommen erwarten uns neben dem herrlichen Ausblick auf den Weiterweg zum Stanskogel eine herrlicher Rundumblick auf die Lechtaler Alpen sowie das Rätikon. 

Der Weiterweg zum Stanskogel führt weiterhin in östlicher Richtung zum gut erkennbaren letzten größeren Aufschwung. Um dorthin zu gelangen müssen wir erstmal ein Stück hinab in die Hirschpleissscharte (2.509m) und von dort geht es nun wieder hinauf auf die Westschulter des Stanskogel (2.700m). Dort geht es nun auf einem recht schmalen Grat weiter bis wir am ersten steilen Aufschwung wo wir das Skidepot einrichten. Dort steigen wir nun zu Fuß weiterauf und umgehen die vor uns aufragenden Felszacken auf der Nordseite. Nach dem Felszacken geht es nun die etwa 50 hm auf dem steilen Nordhang des Vorgipfels hinauf. Am Vorgipfel angekommen ist der Gipfel zum greifen nah. Dazu muss lediglich ein kleines Stück abgestiegen werden und dann der kleine Aufschwung (je nach Schneelage bis UIAA I)  zum Gipfel des Stanskogel (2.757m) überwunden werden.

Der Rückweg führt uns zuerst einmal wieder zu Fuß zurück an das Skidepot und danach weiter auf dem schmalen Grat auf die Westschulter des Stanskogel. Von dort nun in den schönen Westhang und an der Hirschpleisscharte (2.509m) fahren wir nun in die breite Rinne bzw. Mulde östlich des Hirschpleiskopfes. Alternativ kann auch wieder der kleine Aufschwung zum Hirschpleiskopf überwunden werden und dann der etwas steilere Gipfelhang abgefahren werden. Wir entscheiden aufgrund der Schneelage weitestgehend auf unserem Aufstiegsweg abzufahren und nicht über die Nordwesthänge der Alternativen Variante unterhalb der Glogglerspitze. Die Bedingungen sind sehr wechselhaft und so hatten wir von Pulver über Plattenpulver und windgepressten Schnee alles bis wir wieder zurück auf der Stufe oberhalb der Bodenalpe sind. Dort fahren wir zurück bis wir dann schließlich kurz vor dem steilen Sommerweg die freie Schneiße für die Abfahrt entdecken (eigentlich nicht zu verfehlen). Diese etwa 40° (vllt. sogar steiler) steile Schneisse fahren wir vorsichtig ab. Von der Bodenalpe (1.559m) geht es nun lediglich wieder hinaus nach Boden (1.380m).

Fazit:

Diese doch sehr lange Tour ist trotz der Länge von mehr als 20km und 1.600Hm eine lohnende Sache und war für uns ein kleiner Teaser welche schönen Skitouren in diesem Seitental noch möglich sind. Landschaftlich ist diese Tour auch einiges zu bieten ob jetzt den Blick auf die Valluga oder Weißschrofenspitze oder der Weitblick in die Zentralen Alpenregionen. Wir haben dort aufjedenfall noch einiges zu tun und hoffentlich eine Menge Spaß.

Anforderungen:

Boden - Bodenalpe WS
Bodenalpe - Stanskogel ZS+ 
Stanskogel - Bodenalpe ZS+ 
Bodenalpe - Boden WS

Ausrüstung:

*vollständige Skitourenausrüstung
*Steigeisen bei harten Bedingungen empfehlenswert

Tourengänger: McGrozy


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 14. März 2024 um 13:48
Coole Tour, hab ich auch schon lang aufm Schirm.
Nur werd ich eher warten bis man bis zur Bodenalpe radeln kann :-)

Wir waren an dem Tag an der Seebleskar und hatten noch perfekten Powder gefunden.

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. März 2024 um 17:35
das könnte noch a Weile dauern das die Straße frei wird ;)

Die Seeblaskar-Tour habe ich tatsächlich auch noch aufm Schirm


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