Seeblesspitze (2628 m), Grünbergspitze (2790 m), Grafmartspitze (2720 m)
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Wer schenkt schon den Bergen östlich des Wipptales Aufmerksamkeit, wenn es Richtung Brenner geht; man sieht zwar hinauf und meint, dort manch lohnende Kuppe zu sehen, aber fährt doch eilig weiter gen Südtirol. So ist es zumindest mir bisher immer gegangen, aber nun wollte ich mich doch einmal in jenem Gebiet umsehen, in dem ich mich bislang überhaupt nicht auskannte. Mein Ziel war zwar die Naviser Sonnenspitze, aber es sollte anders kommen.
Ich folge in aller Frühe, vom P Grün (1510 m) startend, der Forststraße in Richtung auf den östlichen Talschluß. Kein Wegweiser zeigt Richtung Naviser Sonnenspitze, deshalb benutze ich ziemlich bald einen Waldsteig nach links, Richtung Norden, der die etwas eintönige Forststraße verläßt, an dieser Stelle geht es beschildert zur Seapn Alm und Vögeler Alm. Auch gut - daß ich damit mein eigentliches Ziel, die Naviser Sonnenspitze, gegen drei wesentlich höhere Spitzen tauschen würde, ist mir erst später bewußt geworden.
Teil 1: Anstieg zur Seeblesspitze
Recht gut markiert geht es durch Wald aufwärts, später auf einer Almstraße in leichter Steigung, bis zur Seapn Alm (2091 m). Der Blick hat sich auf einige beachtliche Berge geweitet, die ich im Laufe des Tages erreichen werde; einer sticht besonders markant heraus, das formschöne Dreieck der Seeblesspitze (diese ist an der Seapn Alm ausgeschildert - daß es sich um die Seeblesspitze handelt, habe ich aber erst gemerkt, als ich droben stand). Weiter geht es zum nächsten, bereits sichtbaren Almgebäuder, der Oberen Vögeler Alm (ist sie es ?). Anders als an der Seapn Alm, an der bereits geöffnete Fenster von der Bewirtschaftung zeugen, herrscht an der Vögeler Alm noch Winterpause mit geschlossenen Fensterläden. Hier endet die Almstraße, eine Beschilderung oder Markierung suche ich vergeblich. Irgendwie macht das ganze Gelände einen recht unerschlossenen, fast wie noch im Winterschlaf befindlichen Eindruck, und auch die Landkarte ist hier verhältnismäßig ungenau. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob dies die Vögeler Alm ist oder die Obere Vögeler Alm oder wie auch immer.
Jedenfalls folge ich nun einem zunächst schwach ausgeprägten Steig nordwärts, der in das Seitental hinein und immer auf das formschöne Dreieck zuführt. Schließlich enden jegliche Steigspuren - vielleicht sind sie auch unter den Schneeresten versteckt, die weitläufig den Boden bedecken - ich weiß es nicht.
Später entdecke ich dann einen deutlichen Steig, der hoch droben durch die Südflanke des dreieckigen Berges führt: dort hinauf steige ich und erreiche plötzlich wieder Markierungen, denen ich folge. Aber ach .... sie leiten schon bald wieder aus der gut gangbaren Südflanke "meines" Berges nach Nordosten auf einen deutlichen Sattel zu. Ich folge ihnen nicht mehr, sondern steige nun die Südflanke des Berges hinauf: das Gelände ist zwar steil, aber unschwierig.
Jedenfalls stehe ich nach 3 1/2 Stunden auf dem Gipfel - das Buch verrät mir: es ist dies die Seeblesspitze (2628 m), zu der ich hier heraufgestiegen bin. War etwas abenteuerlich, da zwischendurch immer wieder durch Improvisationen meiner Wegwahl gekennzeichnet, aber immerhin: Ziel 1 erreicht.
Teil 2: Übergang zur Grünbergspitze
Es ist erst 8:30 Uhr, das Wetter gut, und ich entschließe mich, meine Tour auszudehnen: es folgt ein etwa 1 km langer Kamm hinüber zum Seeköpfl und zur Grünbergspitze. Zunächst erreiche innerhalb weniger Minuten den weiter oben bereits erwähnten Sattel, der den Übergang zur Arztalalm darstellt. Aber auch hier etwas Terra inkognita: daß es südseitig Richtung Naviser Tal hinunter geht, ist mit keiner Silbe und keinem Wegweiser erwähnt. Kaum erwähnenswert, daß auch "mein" Übergang zur Grünbergspitze seltsam inoffiziell zu sein scheint.
Es geht nun mehrfach am Kamm auf und ab, Schwierigkeiten gibt es keine mit Ausnahme eines kleinen Felsriegels, hier ist der Steig noch unter Altschneeresten verborgen, und mir wird eine kurze Klettereinlage abverlangt. Einmal wird das Seeköpfl (2717 m) überschritten - aber daß es sich um einen eigenständig benannten Kulminationspunkt handelt, erfahre ich auch erst später. Schließlich erreiche ich nach ca. einer Stunde die Grünbergspitze (2790 m, auch: Grünberger). Hier orgelt der Föhn derart wild, daß ich mich festhalten muß - aber er ist mir willkommen, denn er beschert mir einigermaßen stabiles Wetter..
Teil 3: Abstieg zur Grafmartspitze und ins Tal
Infolge des Sturms fällt die Gipfelrast sehr kurz aus: nach wenigen Minuten steige ich zur benachbarten Grafmartspitze (2720 m) ab. Und hier gibt es nun erstmals an diesemTag einen Wegweiser, der zu meinem ursprünglichen Ziel, dem Naviser Jöchl, weist: ob ich meine Tour weiter ausdehne und dort auch noch hinlaufe? Aber die derzeit instabilen Wetterverhältnisse lassen mich darauf verzichten, zumal der Weg dorthin von größeren zusammenhängenden Altschneefeldern gezeichnet zu sein scheint.
Ich bevorzuge den direkten Abstieg von der Grafmartspitze durch ein kleines, sanft abfallendes Seitental, welches direkt in Richtung Seapnalm leitet. Offenbar scheint dies eine winterliche Schiroute zu sein: immer wieder gibt es kleine Markierungsstangen, ich komme problemlos hinunter. Nach einiger Zeit erreiche ich die kleine Ochsnerhütte, und danach quere ich nicht mehr zur Seapn Alm hinüber, sondern folge sumpfigen Steilwiesen direkt bergab ins Tal. Dieser Entschluß erweist sich dann doch als Fehler, denn die Wiesen sind steil, das Wasser gluckert überall durch das Gelände, und obwohl keinerlei Schwierigkeiten vorhanden sind, ist dieser Direktabstieg doch ziemlich mühsam.
Zuletzt der eingangs erwähnten Forststraße folgend, erreiche ich schließlich mit dem P Grün wieder den Ausgangspunkt meiner Rundtour.
Ich folge in aller Frühe, vom P Grün (1510 m) startend, der Forststraße in Richtung auf den östlichen Talschluß. Kein Wegweiser zeigt Richtung Naviser Sonnenspitze, deshalb benutze ich ziemlich bald einen Waldsteig nach links, Richtung Norden, der die etwas eintönige Forststraße verläßt, an dieser Stelle geht es beschildert zur Seapn Alm und Vögeler Alm. Auch gut - daß ich damit mein eigentliches Ziel, die Naviser Sonnenspitze, gegen drei wesentlich höhere Spitzen tauschen würde, ist mir erst später bewußt geworden.
Teil 1: Anstieg zur Seeblesspitze
Recht gut markiert geht es durch Wald aufwärts, später auf einer Almstraße in leichter Steigung, bis zur Seapn Alm (2091 m). Der Blick hat sich auf einige beachtliche Berge geweitet, die ich im Laufe des Tages erreichen werde; einer sticht besonders markant heraus, das formschöne Dreieck der Seeblesspitze (diese ist an der Seapn Alm ausgeschildert - daß es sich um die Seeblesspitze handelt, habe ich aber erst gemerkt, als ich droben stand). Weiter geht es zum nächsten, bereits sichtbaren Almgebäuder, der Oberen Vögeler Alm (ist sie es ?). Anders als an der Seapn Alm, an der bereits geöffnete Fenster von der Bewirtschaftung zeugen, herrscht an der Vögeler Alm noch Winterpause mit geschlossenen Fensterläden. Hier endet die Almstraße, eine Beschilderung oder Markierung suche ich vergeblich. Irgendwie macht das ganze Gelände einen recht unerschlossenen, fast wie noch im Winterschlaf befindlichen Eindruck, und auch die Landkarte ist hier verhältnismäßig ungenau. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob dies die Vögeler Alm ist oder die Obere Vögeler Alm oder wie auch immer.
Jedenfalls folge ich nun einem zunächst schwach ausgeprägten Steig nordwärts, der in das Seitental hinein und immer auf das formschöne Dreieck zuführt. Schließlich enden jegliche Steigspuren - vielleicht sind sie auch unter den Schneeresten versteckt, die weitläufig den Boden bedecken - ich weiß es nicht.
Später entdecke ich dann einen deutlichen Steig, der hoch droben durch die Südflanke des dreieckigen Berges führt: dort hinauf steige ich und erreiche plötzlich wieder Markierungen, denen ich folge. Aber ach .... sie leiten schon bald wieder aus der gut gangbaren Südflanke "meines" Berges nach Nordosten auf einen deutlichen Sattel zu. Ich folge ihnen nicht mehr, sondern steige nun die Südflanke des Berges hinauf: das Gelände ist zwar steil, aber unschwierig.
Jedenfalls stehe ich nach 3 1/2 Stunden auf dem Gipfel - das Buch verrät mir: es ist dies die Seeblesspitze (2628 m), zu der ich hier heraufgestiegen bin. War etwas abenteuerlich, da zwischendurch immer wieder durch Improvisationen meiner Wegwahl gekennzeichnet, aber immerhin: Ziel 1 erreicht.
Teil 2: Übergang zur Grünbergspitze
Es ist erst 8:30 Uhr, das Wetter gut, und ich entschließe mich, meine Tour auszudehnen: es folgt ein etwa 1 km langer Kamm hinüber zum Seeköpfl und zur Grünbergspitze. Zunächst erreiche innerhalb weniger Minuten den weiter oben bereits erwähnten Sattel, der den Übergang zur Arztalalm darstellt. Aber auch hier etwas Terra inkognita: daß es südseitig Richtung Naviser Tal hinunter geht, ist mit keiner Silbe und keinem Wegweiser erwähnt. Kaum erwähnenswert, daß auch "mein" Übergang zur Grünbergspitze seltsam inoffiziell zu sein scheint.
Es geht nun mehrfach am Kamm auf und ab, Schwierigkeiten gibt es keine mit Ausnahme eines kleinen Felsriegels, hier ist der Steig noch unter Altschneeresten verborgen, und mir wird eine kurze Klettereinlage abverlangt. Einmal wird das Seeköpfl (2717 m) überschritten - aber daß es sich um einen eigenständig benannten Kulminationspunkt handelt, erfahre ich auch erst später. Schließlich erreiche ich nach ca. einer Stunde die Grünbergspitze (2790 m, auch: Grünberger). Hier orgelt der Föhn derart wild, daß ich mich festhalten muß - aber er ist mir willkommen, denn er beschert mir einigermaßen stabiles Wetter..
Teil 3: Abstieg zur Grafmartspitze und ins Tal
Infolge des Sturms fällt die Gipfelrast sehr kurz aus: nach wenigen Minuten steige ich zur benachbarten Grafmartspitze (2720 m) ab. Und hier gibt es nun erstmals an diesemTag einen Wegweiser, der zu meinem ursprünglichen Ziel, dem Naviser Jöchl, weist: ob ich meine Tour weiter ausdehne und dort auch noch hinlaufe? Aber die derzeit instabilen Wetterverhältnisse lassen mich darauf verzichten, zumal der Weg dorthin von größeren zusammenhängenden Altschneefeldern gezeichnet zu sein scheint.
Ich bevorzuge den direkten Abstieg von der Grafmartspitze durch ein kleines, sanft abfallendes Seitental, welches direkt in Richtung Seapnalm leitet. Offenbar scheint dies eine winterliche Schiroute zu sein: immer wieder gibt es kleine Markierungsstangen, ich komme problemlos hinunter. Nach einiger Zeit erreiche ich die kleine Ochsnerhütte, und danach quere ich nicht mehr zur Seapn Alm hinüber, sondern folge sumpfigen Steilwiesen direkt bergab ins Tal. Dieser Entschluß erweist sich dann doch als Fehler, denn die Wiesen sind steil, das Wasser gluckert überall durch das Gelände, und obwohl keinerlei Schwierigkeiten vorhanden sind, ist dieser Direktabstieg doch ziemlich mühsam.
Zuletzt der eingangs erwähnten Forststraße folgend, erreiche ich schließlich mit dem P Grün wieder den Ausgangspunkt meiner Rundtour.
Tourengänger:
gero

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)