Ein Kilo Mehl....


Publiziert von Henrik , 5. Mai 2018 um 17:40.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:25 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 140 m
Abstieg: 200 m
Strecke:.. dem Schnee ausweichen ... orografisch links des Ticino
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Unterkunftmöglichkeiten:Airolo / Rodi
Kartennummer:Gourmessa mit Claudia

 
...meist wird die Strada alpina oder die Strada alta  gewandert – vor zehn Jahren bin ich von Biasca in Etappen die Strada bassa nach Airolo gewandert. In diesen zehn Jahren hat sich in der Leventina enorm viel verändert, sodass ich diese Passage erneut begehen möchte, aber nun umgekehrt.Die Strada Bassa ist NICHT die spektakulärste Wegerfahrung durch die Leventina. Sie scheint auch aussersaisonal kaum begangen.
 
... dazu konnte ich Claudia gewinnen, die sich für den Monatswechsel April – Mai zwei Wochen Ferien aushandeln konnte. Da Claudia kein GA mehr nutzt, empfahl ich ihr, sich mit einem Sparticket zu bewaffnen. Als Starttag wählten wir den Dienstag vor dem Zahltag, damit wir frisch starten konnten. Die Anreise erfolgte mit dem IR ab Basel um 12.04, mit einmaligem Umsteigen in Erstfeld, ohne Perronwechsel. Im Kanton Uri schien die Sonne. In Airolo gleissender Schnee an den Hängen des Pescüm und die Berge längs des Bedretto-Tals verhiessen noch Winter. 
 
... eine Woche zuvor begab ich mich nochmals in die Leventina zwecks Rekognoszierung – hier die Einschätzung im Mail-Wortlaut zuhanden von Claudia: „Ortsausgang Airolo über den Ticino ist der WW noch schneebedeckt und nicht geräumt – man kann noch nicht über den Fluss (17. April 2018).  Beim Punkt 1191 wird das Tunnelportal Süd (kleiner Tunnel nach Airolo der Autobahn neu gestaltet), der WW ist nicht beschildert und whs. nicht zugänglich). Der WW entlang der Bahn liegt noch voll zugedeckt von Schnee und bei Port Audan sind  Bauarbeiten im Zusammenhang der Autobahn im Gange – scheint abgesperrt! Zwischen Airolo und Piotta gibt es keine Bushaltestelle!“
 
... in Airolo bezogen wir Nachtlager unmittelbar gegenüber dem Bahnhof (m-uuuh). Und wir erkundigten uns im Tourismus-Office nach den aktuellen Wegsperrungen bzw. Schneehöhe in der Nähe Airolo’s.  Es wurde uns nochmals abgeraten, orografisch rechts des Ticino bis Piotta zu wandern – noch liegt in Schattenpartien zu viel Schnee – Gesamthöhe in Airolo diesen Winter insg. DREI Meter! Das wollten wir dann doch noch überprüfen, denn Claudia konnte es kaum fassen, dass hier noch so viel Schnee übriggeblieben war... gleich nach der Brücke unten an der Talsohle versank die „Maus“ knöcheltief im nicht mehr weissen Schnee...
 
... um halb zehn begaben wir uns mit dem Postbus (Dalpe) zuerst nach Piotta Nord, folgten dann der Beschilderung zur Talstation Ritom und starteten nach meinen üblichen Um-Packungen am Rucksack in den frischen Morgen hinein. Die Strada Bassa vor uns. Und ein azurblauer Himmel. Wie auch viele Vogelstimmen und die Dauergeräusche der Autobahn gleich nebenan.
 
 ... die Strada Bassa ist problemlos zu begehen. Ist gut beschildert und die Zeiten sind hier anders als im Maggiatal korrekt.  Wir debattieren unterwegs über die Veränderungen, die die Zweite Röhre am Gotthard bringen wird – finden auf google die Antworten zum Baubeginn und einiges mehr. Am Rande der Flugpiste Ambri ist schweres Baugerät platziert, wir vermuten einen Zusammenhang.
 
... wir verlassen die Waldzone, wechseln die Talseite, bücken uns unter der Autobahn und stehen dann rechtsufrig am Ticino. Zum Glück wieder auf weichem Boden.
 
... dass am Laghetti Audan eine Beiz steht, wusste ich, aber hier war ich erstaunlicherweise noch nie: das holten wir heute nach – eine Empfehlung. Eine Überraschung sowohl gourmessa-mässig wie die lokale Ruhe an den beiden Fischteichen.
Wir sind die Einzigen, die zu Fuss hergekommen sind = ausreichende PP sind vorhanden.
 
... der Weiterweg folgt nach meiner Planung der Eisenbahn, hier bin ich in den letzten Jahren wiederholt, sogar oft unterwegs gewesen – heute ist es still am Track, denn nur noch die stündlichen FLIRTs fahren vorbei. Einerseits wohl eine vermutete Segnung, aber die Menschen verlassen doch auch das Tal. Kurz vor der ARA Quinto führt der Weg unter der Eisenbahn hindurch und dann ihr entlang bis Rodi.
 
... uns wurde ja im Tourismusoffice in Airolo nahegelegt, auf jeden Fall nicht diesseitig zu wandern, wegen alten Restlawinen-Niedergängen. Stattdessen hätten wir von Varenzo auf dem Veloweg nach Rodi bleiben sollen. Wie recht diese dann hatten, überprüften wir kurz vor unserem Nachtlager in Rodi-Fiesso: die Flur Vallone del Solco (1200 m) zeigte Lawinenschäden bis hinunter zum Weg, auf dem wir uns kurz vor Rodi befanden, Claudia war beeindruckt! Unterwegs sind auch zwei offizielle Schilder anzutreffen, die vor Lawinengänge in den Talschaften warnen...
 
... in Rodi ist Rostflug auch an Gebäuden zu erkennen, der im Wettstreit mit neuen Anstrichen zu sehen ist. Das BALDI hat offen, ich habe reserviert.  Wir sind die einzigen Gäste. Eine kühle Abendluft verschiebt den Lese- und Kartentisch von der Terrasse in die Innenräume. Dort speisen und schlafen wir zu sehr moderatem Preis. Eine weitere Empfehlung.
 
... die Autobahn ist ganztags unser Begleiter, auch wenn er in Röhren verschwindet – sie ist ein Fakt in der Leventina, und 2028 wohl nochmals ein paar Quanten mehr...
 
 
 
 
 Wochenwanderung mit Claudia

Tourengänger: Henrik


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