Gonzen 1830 m - via Wang final mit Firnstapferei


Publiziert von alpstein , 29. April 2018 um 09:15.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:28 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Rheintalautobahn bis Ausfahrt Trübbach - Trübbach - Vild - Prodstraße beim Parkplatz Gonzenbergwerk bis Abzweig Lauiberg und dann in den Wald fahren bis zum Fahrverbot (P. 731 Lauiwald)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Wer schon mal, aus dem Süden kommend, durch das Rheintal gefahren ist, hat den markanten, felsigen Eckpfeiler über Sargans sicher schon wahrgenommen. Ihm kann man auf einfacheren, aber auch sehr anspruchsvollen Routen auf's Haupt steigen oder sogar klettern. Im Jahr 2011 war ich im Frühjahr und Herbst schon mal oben. Gestern bin ich mit den Optionen Gonzen oder Mittlerspitz in der Gegend aufgetaucht. Dass im Bereich der Lawinenverbauung noch Schnee liegt, konnte ich von der Autobahn aus sehen, dies hat mich dann aber doch nicht von einer Tour dort rauf abgehalten.

Schon am frühen Morgen hatte es Temperaturen im zweistelligen Plusbereich. Am Startpunkt Lauiwald (731 m) machte ich mich auf den Weg durch die herrlichen Buchenwälder nach oben. Der Blattbewuchs gibt zwar zunächst nur selten Ausblicke frei, dafür schützt er den Wanderer vor der Morgensonne in der Flanke. Am P. 1109 geht der Forstweg in einen Bergwanderweg über. Vom Cholplatz (1160 m) traversierte ich unter den Felswänden zu den Leiteren, die noch im Schatten lagen. Nach dem Ausstieg führt ein Pfad im hängigen Gelände zum Älpli (1337 m), wo eine Bank zu einer Teepause einlädt. Dazu ein schöner Blick auf die Berge Liechtensteins und in die Bündner Herrschaft, leider etwas diesig.

Der wbw markierte Wanderweg führt ab dem Älpli zunächst horizontal weiter. Ich verließ diesen jedoch gleich, um über einen einigermaßen gut sichtbaren Pfad nach links gegen Wang (1583 m) aufzusteigen. Die Routenführung ist auch ohne Pfad obligatorisch. Spätestens wenn auf den von den Rieterhütten herführenden Alpweg trifft, gilt es nach links (Südwesten) weiterzugehen. Der Tiefblick an der Abbruchkante auf Sargans ist eindrücklich, ebenso der tolle Blick auf die Gonzenwand. Imposant ist auch die Bergblumenpracht, die sich nach der Schneeschmelze zwischen Älpli und Wang entwickelt hat.

Wo der Schnee weg war, konnte ich auch den weiterführenden Pfad Richtung den Lawinenverbauungen noch sehen. Am oberen Ende der Weidefläche wurde es dann aber winterlich. Eine dicke Schneedecke war hier in der NNE-Exposition noch vorhanden. Zunächst war ich über die Spur eines Locals froh, der am Älpli an mir vorbei zog. An einer Schneewand hinter einer Lawinenverbauung verlor ich sie aber zunächst.. Nach Norden querend, konnte ich die weiße Barriere mit Hilfe von Legföhren und Erlen besteigen und Halt finden. Wäre nicht so guter Trittschnee gewesen, hätte ich im steilen Gelände ohne Steigeisen umkehren müssen. Die Fangnetze in Form stählerner Streben hätte ich nicht in Anspruch nehmen wollen.

Jeden Tritt gewissenhaft setzend, traf ich aber oberhalb der Materialhütte auf den Normalweg, der zum Gipfelkreuz hinüberleitet. Auf dem Gonzen angekommen kann man sagen, nur Fliegen ist schöner. Wenn auch nicht ganz so hoch, ist der Tiefblick mit dem auf dem Vorder Glärnisch vergleichbar. Keine Menschenseele war weit und breit zu sehen.  Das Gipfelbuch wies in 2018 auch noch nicht viele Einträge auf.  Nach einer halben Stunde Rast machte ich mich an den Abstieg. Durch die Lawinenverbauung wäre mir im Abstieg zu steil gewesen. So nahm ich den meist noch schneebedeckten Normalweg bis Folla (1673 m).

Zu den Rieterhütten (1574 m) konnte ich noch surfen, dann querte ich auf dem schneebedeckten Alpweg wieder Richtung Wang (1583 m) rüber. Dort schloss sich der Kreis. Der Restabstieg erfolgte über die Aufstiegsroute. Unterhalb vom Älpli sind mir noch einige Bergwanderer begegnet, die, teils mit Turschuhen ausgestattet, nicht besonders bergtauglich erschienen. Nach doch fast immerhin 2 Std. Abstieg kam ich an den Ausgangspunkt zurück.

Fazit: Es war eine tolle Tour, auch immer wieder eine Wiederholung wert. Wenn das Wetter so schön bleibt, dürfte die Schneegrenze rasch höher wandern. Ein halbes Jahr Schnee ist auch wirklich mehr als genug. Die Bewertung T4 bezieht sich auf das schneebedeckte Schlusstück, ansonsten T3.

Route: Lauiwald (731 m) - P. 1109 - Cholplatz - Leitere - Älpli - Wang - Gonzen - Folla - Rieterhütten - Wang - und retour wie Aufstieg

Tourengänger: alpstein


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