Der Gufelkopf (1150 m) wollte unbedingt in' s Internet. Selber schuld, das hat er jetzt davon...


Publiziert von Vielhygler , 23. April 2018 um 21:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:21 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. Fleck am Almbach. 2 €. Von Tölz kommend nach dem Gasthaus Papyrer bei der Kirche beschildert nach links.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:DAV Mangfallgebirge West BY 13

Der Berg ruft, natürlich hat auch der Gufelkopf gerufen. Mich bisher vergeblich, denn viele Male bin ich in Lenggries   a  n ihm     vorbeigefahren, habe "bis bald mal" zurückgerufen und gedacht: "bloß nicht"! Warum? Weil er wenig attraktiv ausschaut, ganz wie wenn sich ein kegeliges Bergl ungeschickt als Tannnenbaum verkleidet hat: bissl zauselig, bissl zerrupft, aber grün. Daß ich heute dennoch dem Lockruf des Gufelkopfs erlegen bin, hat mich selbst eigentlich am meisten überrascht...

Was hat mich plötzlich umgestimmt? Mei, vielerlei: ausschlafen wollte ich, also kam nur eine kurze Tour um Bad Tölz herum in Frage, bei der ich mir außerdem "keinen Hax' n ausreißen" wollte. Schneestapfen mochte ich auch nicht, das macht jetzt in unseren Voralpen keinen Spaß mehr. Des weiteren schlägt mein Herz ja immer für die "Kleinen", die vor allem jetzt, in der Zwischensaison, ihre Hochsaison haben, wenn die Laubbäume noch keine Blätter haben. Etwas für mich Neues sollte es auch sein...und Radeln wollte ich unbedingt: bequem, auf gutem bayerischen Teer. Viele Beweggründe, ein Berg, mit einem Wort:

Gufelkopf (1150 m). Ein kurzer Steckbrief:

Der Gufelkopf ist ein bewaldeter, und, wie sich heute herausstellen sollte, durchaus felsiger, kleiner Kegelberg, der auf den südwestlichen Abhängen des Schönbergs noch einmal emporsteigt, bevor das Ganze dann zur Isar bei Hohenwiesen hinabsinkt. Der Gufelkopf ist in der AV-Karte auch als "Gufelwand" bezeichnet, das kommt bestimmt daher, daß er nach Süden und Westen steile Waldfelsen besitzt, die ich auf dem Anmarsch gut erkennen konnte. Eine richtige "Gufelwand" gab es am Gufelkopf dann allerdings nicht. Und schon geht' s los mit der...

Wegbeschreibung:

Vom Almbach P. folge ich mit dem Radl auf Teer den Schildern zu den üblichen Verdächtigen: Röhrmoos, Seekar, Schönberg usw. Es geht über schöne freie Wiesen am Abzweiger zur Lenggrieser Hütte vorbei zum Marterl am Schmickerstein. Hier ist nach links noch einmal die Lenggrieser Hütte beschildert, ich folge auch hier weiter der Teerstraße in Richtung Röhrlmoos und Schönberg  .
Ich fahre auf Teer im Wald weiter, passiere am P.841 einen nach rechts abfallenden Weg nach Winkel und erreiche nach einem überdachten Holzlagerplatz eine freie Lichtung, von der ein old fashioned Gloaßenweg (mit Grünstreifen in der Mitte) nach Nordosten abzweigt. Hinweis: dort, wo dieser Weg den Wald erreicht, steht rechts eine Bank. Laut Karte sollte auf der Lichtung auch ein Gebäude stehen, das ist aber nicht so, etwas oberhalb im Wald steht allerdings eines, das von der Lichtung aus noch nicht zu sehen ist.
Nun auf dem Gloaßenweg an der Bank vorbei in den Wald. Der Weg nähert sich gleich einem Bachgraben. Hier nicht über die Bachbrücke zu einem Haus, sondern auf der rechten Bachseite dem Gloaßenweg folgen, der dem Bachgraben bald kurvig etwas nach Süden ausweicht und in der weiteren Folge mehr und mehr zum Karrenweg verkommt. Ein nach rechts (Süden) abzweigender, steiniger Karrenweg wird ignoriert. Schließlich kommt der Weg dem Bachgraben wieder nahe und kreuzt dort eine Straße. Hier diese Straße nach rechts nehmen!
Nun befinde ich mich schon genau westlich des Gufelkopfs. Ich ignoriere noch einen nach rechts abfallenden Karrenweg und gehe auf der Straße an einem (niedrigen) Hochsitz vorbei. Genau dort, wo ich zum ersten Mal den Schönberg und auch schon die Waldfelsen des Gufelkopfes sehen kann, geht von der Straße ein letzter, steilerer Karrenweg nach links, Norden, ab.
Diesen Karrenweg steige ich nun an schönen Felsen oberhalb vorbei an, bis ich schon auf der Nordseite des Gufelkopfs eine weitere Straße an einem kleinen, sehr wenig ausgeprägten, Sattel erreiche. Links vom Satttel steigt jenseits der Straße das Gelände zum Schönberg an. Rechts geht es direkt zum Gufelkopf hinauf. Stachelig sieht es hier aus. Ich gehe auf der Straße 50 Meter nach rechts: ein Holzerstich, am besten hier hinauf!
Es sind nur ein paar Schritte auf dem bald auslaufenden, erdigen Stich, bis ich (endlich!): weglos nach rechts unterhalb von schönen Felsen in leider nur 2 Minuten zum Gipfel hinaufgehen kann. Der Gipfel ist ein deutlich ausgeprägter kleiner bewaldeter Kegel mit leider durch Nadelwald sehr beschränkten Aussichten. Ganz freie Sicht habe ich nur auf den Schönberg.
Im Abstieg versuche ich dann, weglos durch grasiges und felsiges Gelände nach Westen zum letzten Karrenweg abzukürzen: Vorsicht: kleinräumig herrscht hier durchaus Absturzgefahr, auch wenn es jeweils nur ein paar Meter sind. Ich lasse mich jedenfalls ganz gerne wieder auf die Nordseite zum Sattel abdrängen.
Rückweg wie Hinweg. Ein Hochgenuß schließlich, die kleine Tour auf dem Radl die schönen Wiesen entlang entspannt auslaufen zu lassen.

Fazit:

Kurze und ganz leichte subalpine Spazierwanderung
. Nur die allerletzte weglose Passage von Norden  zum höchsten Punkt hinauf erfordert bissl Aufmerksamkeit, allerdings kann man den kleinen Felsen gut ausweichen.
Nach Süden oder Südwesten hinab ist das Gelände am Gufelkopf allerdings heikler. Hier stürzen die Waldfelsen als "Gufelwand" in jähen Abbrüchen kleinräumig hinab. Ich habe mir das heute weglos im Abstieg angesehen und bin, unangenehmen Steiheiten ausweichend, schließlich wieder nach Norden zu meinem "Normalaufstieg" abgedrängt worden.
Die AV-Karte? Stimmt so im wesentlichen. Von Forstwegen abzweigende Karrenwege sind allerdings oft nicht verzeichnet...
Landschaft? Sehr schöne und aussichtsreiche Wiesen von Fleck bis zum Schmickerstein. Anschließend viel Wald und dann noch mehr Wald. Der Gufelkopf könnte von seiner Lage her ein richtig schöner "Kleiner" sein, aber leider ist am zugewachsenen Gufelkopf das ganze Jahr Weihnachten: O Tannenbaum...
Ausrüstung, Verpflegung? So bewaldet, wie der "Gufel" oben ist, kommt als Gipfel-Halbe eigentlich nur ein Bier in Frage: Birra "Forst"!
Eine Idee wäre noch, weglos von der Nordseite des Gufelkopfs die ganz freien Grashänge zum Schönberg hinaufzugehen...
Alles in allem: Stille Wanderung, echt nix für Adrenalinjunkies. Im Vordergrund steht: lerne deine Heimat kennen, mir hat' s g' fallen, aber mir g' fällt ja leicht was.

Tourengänger: Vielhygler


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