Galtjoch bei Traumwetter


Publiziert von schimi , 6. Mai 2018 um 19:18.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:14 Januar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Nach einer klaren und kalten Nacht starten wir unsere Tour auf das Galtjoch in Rauth. Ein glasklarer Himmel ist über uns und am schattigen Parkplatz zeigt das Thermometer -11 Grad. Von der wärmenden Sonne sind wir noch eine ganze Weile entfernt, denn Rauth liegt unterhalb von Rinnen direkt im Talgrund. Ein wenig Wind verschärft die Kälte noch und so beginnen wir unseren Aufstieg schnurstracks über den Sommerweg, der auf der anderen Seite der kleinen Brücke beginnt.

Nicht schlau denken wir schon schnell! Viel besser ist es, mit den Schneeschuhen dem Weg am Bach nach Süden bis zur nächsten Brücke zu folgen und die sanfte Aufstiegsroute über Rothbach zu wählen, die wir im Abstieg eingeschlagen haben. Wir aber, auch etwas getrieben von der Kälte, steigen den Spuren der Skifahrer nach, und der Aufstieg erweist sich als steil, unangenehm steil, ja wer den anderen Weg kennt, unnötig steil!

Zuerst führen die Spuren schräg bergan, folgen also genau dem Sommerweg. Nach einer Weile kommen wir in eine kleine baumfreie Zone, wo dann die Spur direkt nach oben führt, immer noch im Bereich des Weges. Hier ist die Spur kurz einmal sehr steil, was doch ziemlich kraftraubend ist. Das einzig wirklich positive an dem steilen Aufstieg ist, dass wir gleich nach dem Ende des kleinen Kahlschlags in die Sonne gelangen. Es wird schlagartig angenehm von der Temperatur und die Steilheit lässt auch auf ein normales Maß nach.

Nach einer kurzen Weile in flacherem Wald gelangen wir auf einen ersten Wirtschaftsweg. Hier verlassen wir den Sommeraufstiegsweg (614) und folgen dem Fahrweg nach links. Wenig weiter in einer Linkskurve zweigen wir wieder Rechts ab und kommen in einer Skispur in den dichten Fichtenwald. Eine ganze Weile folgen wir nun dieser Spur, die uns in sanfter Art, am Ende etwas steiler bis direkt zur Ehenbichler Alpe hinaufführt. Diese liegt auf einem kleinen Plateau und hat eine einladende Sonnenterrasse. Der Empfang ist sehr freundlich und offensichtlich sind wir heute die ersten Gäste nach dem Frühstück, denn überall liegen noch die Spielsachen der Kinder rum. Wir machen nun erst einmal eine ordentliche Jause, denn wir sind heute früh ohne Frühstück gestartet. Fast sind wir geneigt zu bleiben, der zur Jause gehörende Schnaps möchten wir aber auf den Spätnachmittag verschieben, wenn wir vom Galtjoch zurückkehren.

Der Weiterweg führt in südwestliche Richtung direkt auf dem Weg aus dem Almgelände hinaus und dann am Rande der Lichtung nach oben. Es ist ein klein wenig verwirrend wegen der vielen Skispuren, aber im Grunde gibt es nur diese eine Richtung egal welcher Spur man folgt.

Einfacher wird es dann nach ein paar Minuten, wenn der Wald zurückbleibt und die Sicht nach oben frei wird.
Rechterhand die Abendspitze vor uns eine schwach ausgeprägte Rinne, man kann links oder auch rechts dieser aufsteigen, es bleibt am Ende egal. Von nun an bleibt der weitere Verlauf des Aufstiegs immer moderat ansteigend und vollkommen übersichtlich. Der Gratrücken ist niemals ausgesetzt und so kann man unbesorgt dem Gipfel entgegensteigen.

Der Gipfel selbst gleicht dann auch fast einem kleinen Fußballplatz. Mehrere Mannschaften hätten auf jeden Fall Platz hier oben. Die Aussicht vom Gipfel ist vor allem in Richtung Norden und Westen reizvoll. Hinter Berwang im Westen sieht man sehr schön auf die Zugspitze. Nach Norden reicht der Blick zu den Tannheimer Bergen und nach Reutte. Im Westen ist die Aussicht etwas "unübersichtlich" weil nur der Hochvogel (wie immer) deutlich sichtbar aus der Gipfelmasse hervorsticht.

Der Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute. Man kann, so man möchte nun links der Rinne bleiben. Dann kann man bis in die Senke zwischen Galtjoch und Abendspitze absteigen und sich dort dann überlegen, ob man noch den kleinen Abstecher auf die Abendspitze macht. Wir haben das gelassen, weil wir dort schon waren, und die Tour für uns auch so ausreichend lang ist.

Nach einer weiteren Einkehr – die Bedienung hat sich trotz vollem Haus gleich an uns erinnert und hat den Schnaps gebracht – gehen wir auf dem Fahrweg wieder nach unten. Dieser zieht sich etwas in die Länge, wenn man ihn komplett absteigt, wobei er schön zu gehen ist. So aber nun unsere Empfehlung: Hoch zuerst Fahrweg wie vorne beschrieben, dann nach halben Almaufstieg auf den Sommerweg wechseln und den Abstieg genauso zurück. So umgeht man den sehr steilen ersten Teil im Aufstieg und im Abstieg kommen dann nicht dauernd die Skifahrer von hinten; da gibt es ja doch einige, die auf Schneeschuhen besser aufgehoben wären.

Tourengänger: schimi


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