Gemütliche Schneeschuhwanderung vom Kronberg bis nach Appenzell


Publiziert von Chrichen , 30. Dezember 2017 um 21:34.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:29 Dezember 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT1 - Leichte Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:ca. 9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Jakobsbad / Seilbahn zum Kronberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Zug ab Appenzell

Aufgrund der erheblichen Lawinengefahr und des vorhergesagten Windes in höheren Lagen entschieden wir uns, das kurze Schönwetterfenster für eine gemütliche Schneeschuhwanderung vom Kronberg nach Appenzell auszunutzen. Nebst einer zauberhaften Landschaft bot der Ausflug feinsten Pulverschnee von ganz oben bis ganz unten.

Kronberg - Gross Chenner - Scheidegg (WT1)
Für einmal starten wir auf dem Gipfel. Von Jakobsbad bringt uns die Seilbahn ziemlich voll aber gemütlich zum Kronberg hoch, wo wir kurz vor 10 Uhr morgens eintreffen. Wir geniessen die Aussicht von der Terrasse in aller Ruhe, bevor wir die Schneeschuhe anziehen und zum Gipfelsturm aufbrechen. Wunderschön präsentiert sich die Winterlandschaft - einige Bäume sind noch mit Schnee verziert. Ein kalter Wind weht uns um die Ohren.

Der höchste Punkt mit Fahne ist nach gut 10 Höhenmetern über den gepisteten Weg erreicht. Nachdem wir uns herzlich zum Gipfelerfolg gratuliert haben, starten wir die eigentliche Wanderung dem sanften Grat entlang. Zu Beginn teilen wir uns den Weg mit den Schlittlern, danach gibt es über grosse Strecken getrennte Routen für die Schlittelpiste und den markierten Winterwanderweg. Eigentlich hätten wir nicht mit einer so grosszügigen Infrastruktur gerechnet, aber man nimmt es wie es kommt, zumal das Panorama nicht klagen lässt. Den Schlittlern zuzuschauen macht uns dabei ziemlich Spass.

Nach dem gemächlichen Intro, wird es kurz vor der Kapelle St. Jakob beim Gross Chenner etwas steiler. Für einmal verläuft hier die Wanderroute wenige Meter lang nicht auf einer Piste. Danach geht es wieder gemütlich weiter bis zum Berggasthaus Scheidegg. In Flachpassagen oder bei leichten Gegensteigungen sind Winterwanderweg und Schlittelpiste zusammengelegt (Markierungen beachten). Manchmal laufen wir aber auch neben der Piste, da der stiebende Pulverschnee geradezu einlädt.

Scheidegg - Blatten - P.1367 - Vordere Wasserschaffen - Neuenalp (WT1)
Nach dem Berggasthaus Scheidegg geht es noch ein kleines Stück auf der Piste weiter, bis wir diese bei Blatten nach rechts verlassen. Die folgenden Gratabschnitte gehören nun ganz den Schneeschuhläufern, die hier für einmal in der Mehrzahl sind, und den Skitourengehern - und nicht zu vergessen, den Wanderern, die trotz teilweise tiefem Schnee ohne Fussuntersatz die Spur mit Löchern versehen. Kurz geistert mir die Idee der "Pyramide des Motzens" (frei nach Barney Stinson) durch den Kopf :-). Nichtsdestotrotz konzentrieren wir uns doch lieber auf die schönen Landschaftseindrücke. Notfalls kann man ja auch selber spuren im schönen Pulverschnee.

Unweit vom P.1367 legen wir eine gemütliche Pause ein. Mittlerweile ist es fast windstill und recht warm geworden. Danach ziehen wir wieder weiter zum P.1337, wo ein etwas steilerer Abstieg nach Hintere Wasserschaffen (P.1300) wartet. Teilweise sind hier Treppenstufen unter dem Schnee zu spüren. Danach geht es weiter zu den Gebäuden bei Vordere Wassernschaffen.

Nun folgt eine kleine Gegensteigung, und schon bald taucht man in einen stimmungsvollen Wald ein. Zuerst auf einem Strässchen dem Gratrücken entlang, dann südseitig davon einem Wanderweglein am Rand einer Lichtung folgend, geht es wieder zurück an die Sonne. Die Neuenalp und der Klosterspitz sind schon von oben her sichtbar. Ein Abstieg über den Rücken bringt uns schliesslich zu den Alpgebäuden. Es wäre ein Abstecher zum Klosterspitz möglich, diesen sparen wir uns aber, da wir schon genug schöne Ausblicke geniessen konnten.

Neuenalp - Obere Sollegg - Appenzell (WT1)
Von der Neuenalp steigen wir nun dem gut gespurten Weg in Richtung Obere Sollegg (Bergstation des Skilifts) ab. Die geräumte Teerstrasse umgehen wir auf der rechten Seite im Schnee. Danach folgen wir mehr oder weniger dem Skigebiet entlang hinab bis Weberen. Das Waldstück auf ca. 1100m umgehen wir hart am Skilift vorbei. Vielleicht wäre das auf der anderen Seite angenehmer gewesen. Nach Überqueren zweier geräumter Strässchen tauchen wir in den Wald ein, wo wir eine romantische Behausung finden. Einem Rücken folgend steigen wir auf einem mit wenig Schnee bedeckten alten Strässchen ab, bis wir wieder auf einen Weg treffen, der uns zum P.868 führt. Hier beginnt eine geräumte Teerstrasse, der wir ohne Schneeschuhe bis zur Talstation vom Skilift folgen.

Mittlerweile sind die hohen Wolkenfelder aus dem Westen eingetroffen. Wir lassen uns noch Zeit, um Appenzell ein wenig zu besichtigen, bevor wir unsere Rückreise antreten.


Eine aussichtsreiche Wanderung mit vielen Stimmungen und Eindrücken, so dass nie Langeweile aufkommt. Besonders schön sind die Ausblicke zu den Gipfeln vom nördlichen Alpstein und zum hügligen Appenzellerland. Die sanften Gratrücken sind sehr reizvoll. Auf dem ersten Teil wären Schneeschuhe nicht nötig. Der Abstieg durch das Skigebiet nach Appenzell ist stellenweise nicht ganz so schön, lässt sich aber ziemlich rasch bewältigen. Die Route ist einfach, dennoch hatten wir LVS, Sonde und Schaufel dabei. Es handelt sich nicht um einen markierten Schneeschuhtrail. Die sportlichere Variante verläuft selbstverständlich in der umgekehrten Richtung.

SLF: erheblich

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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