Östlicher Feuerstein 3267m
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Nachdem ich im August des Vorjahres an einer Besteigung des Östlichen Feursteins wegen Schlechtwetter mit zuviel Neuschnee gescheitert war, sollte es dieses Mal endlich mit dem Gipfel hinhauen. Der Wetterbericht war gut, ich fühlte mich grundsätzlich recht fit, war aber relativ müde, da ich in der Nacht die 10-Stündige Anfahrt hinter mich gebracht hatte. Ich kam um etwa 7 Uhr morgens am Parkplatz an und startete mehr oder weniger sofort.
Der Weg zur Nürnberger Hütte war mir aus dem letzten Jahr noch gut bekannt, aber durch das viel schönere Wetter war es nochmal ein anderes Erlebnis. Die kühle morgendliche Bergluft weckte meine Lebensgeister und nachdem ich mich durch die ebenfalls gut bekannten Ziegenherden gekämpft hatte, erreichte ich nach ca. 2 Stunden die Hütte. An der Hütte steht sogar schon "Feuersteine" angeschlagen und ich folgte dem beschilderten Weg, der zuerst südlich Richtung Freiger See verläuft, dann aber nach Osten Richtung Nürnberger Scharte und Simmingjöchl abbiegt.
Man muss nun bis zur Überquerung des Flusses etwa 100 hm absteigen, welche auf die ohnehin zurückzulegenden 1900 hm nochmal obendrauf kommen. (Hier sind einige Steighilfen an einer kurzen Steilstufe angebracht.) Auf der anderen Seite des Flusses geht es nun wieder Richtung Süden über einen nun deutlich ruppigeren Weg. Der Anfang ist durch einen kleinen Erdrutsch schlecht zu sehen und etwas unangenehm zu gehen, aber es geht dann sehr deutlich markiert recht steil nach oben bis zum Beginn einer großen Seitenmoräne.
Ich folgte weiter dem jetzt eher spärlich markierten Weg über die Moräne, die im Verlauf immer schmaler und steiler wird. Einige Stellen sahen mir zu gefährlich aus, um direkt über die "Gratkante" zu laufen, und ich hielt mich dann links. Einige sporadische Markierungen und Fußspuren zeigten mir, dass ich hier nicht der erste war. (Die ganze Moräne hat den Verfestigungsprozess wohl noch nicht ganz durchlaufen und sieht an der Talseite sehr instabil aus.) Schließlich biegt der Weg erneut Richtung Osten ab, führt die Flanke hinauf und endet schließlich auf ca. 2850m bei einem größeren Steinhaufen auf einem Vorsprung.
Kurz nach diesem Punkt war meine Tour ein Jahr zuvor in hüfttiefem Schnee und bei Null Sicht gescheitert. Diemal herrschte strahlender Sonnenschein und hochsommerliche Verhältnisse. Aber der fehlende Schlaf und die nicht vorhandene Akklimatisation setzten mir zu. Ich musste erstmal 15 Minuten Pause machen und etwas essen, um meinen Puls zu beruhigen und wenigstens einigermaßen wieder zu Kräften zu kommen. In nordöstlicher Richtung befand sich nun die Nürnberger Scharte, aber ich hielt Richtung Südosten auf eine kleinere Einsattelung zu und erreichte auf der anderen Seite derselben den Gletscherrand.
Ursrünglich wollte ich den Gletscher über den angrenzenden Grat in einem großen Rechtsbogen umgehen, (im Jahr zuvor wäre das auch konditionell problemlos machbar gewesen) aber es war nun eindeutig dass ich dafür weder die Zeit noch die Kraft hatte. Die weiter unten liegende Gletscherzunge ist stark zerrissen und auch im direkt darüberliegenden Teil sind noch einige Spalten. Glücklicherweise war der untere Teil blank, so dass ich hier erstmal hinaufsteigen konnte. Der obere Teil des Gletschers ist ziemlich flach und es waren (bis auf den großen Bergschrund unterhalb der Gipfelflanke) keine Spalten zu sehen.
Ich stieg recht weit an der linken (nordöstlichen) Seite des Gletschers auf, weil ich vor der goßen Senke in der Mitte Respekt hatte. Im Prinzip vollführte ich also eigentlich den ursprünglich angepeilten Rechtsbogen, nur eben nicht auf dem Grat sondern knapp darunter auf dem Gletscher. Ich peilte einfach die ersten eisfreien Felsen des Nordostgrates an und deponierte meine Eisausrüstung hier. Das war leider nicht ganz optimal, da der erste Teil des Grates unangenehm plattig und somit schwierig zu überklettern war. Man hätte diese Stelle wohl recht einfach auf dem Eis umgehen können!
Der Grat selbst war im weiteren Verlauf nicht mehr allzu schwierig. Ein größerer Aufschwung sah von weitem mal wieder viel schlimmer aus, als unmittelbar davor. Ich blieb die ganze Zeit mehr oder weniger direkt am Grat, wobei man tendenziell eher rechts ausweicht falls es nötig wird. Ein paar einfachere IIer-Stellen waren schon dabei und man muss natürlich auch etwas die Brüchigkeit des Gesteins im Hinterkopf behalten. Nach etwa 7 Stunden Aufstieg erreichte ich schließlich den Gipfel bei noch recht akzeptablem Wetter.
Etwa eine halbe Stunde blieb ich (fast notgedrungen aus Kraftmangel) oben, dann stieg ich den ganzen weiten Weg wieder ab, wobei der Gegenanstieg vom Fluss zur Hütte gar nicht so schlimm war wie befürchtet. (Manchmal ist es schon komisch...) Unten an der Bsuchalm sprach mich dann noch ein Mädel an, die auf der Hütte arbeitet und eine Mitfahrgelegenheit nach Innsbruck suchte, so hatte ich auf dem letzten Stück Weg und auf der Fahrt noch eine sehr nette Gesellschaft, auch wenn sie mich dann falsch dirigierte und wir auf einmal auf der Autobahn Richtung Brenner unterwegs waren... Aber natürlich ließ sich auch dieses Problem schließlich lösen!
Bemerkungen:
Tolle Tour auf einen selten begangenen 3000er im Alpenhauptkamm mit abwechslungsreichem und sehr schönem Weg, allerdings verdammt weit! Eine Aufteilung auf 2 Tage mit Übernachtung in der Nürnberger Hütte wäre durchaus zu empfehlen!
Ausrüstung: Steigeisen und Eispickel für den Gletscher, je nach Bedingungen auch Seil, da im unteren Teil durchaus einige Spalten sind!
Leider kann ich hier nicht abschließend sagen, wie schwierig eine Umgehung über den Grat wäre, auf jeden Fall würde es nochmal mindestens 1 Stunde länger dauern!
Der Östliche Feuerstein war Gipfel Nr. 122 / 163 meines großen Projekts "Alle 3000er der Ostalpen mit mindestens 400m Schartenhöhe". Mehr Infos auf meiner Homepage.
Der Weg zur Nürnberger Hütte war mir aus dem letzten Jahr noch gut bekannt, aber durch das viel schönere Wetter war es nochmal ein anderes Erlebnis. Die kühle morgendliche Bergluft weckte meine Lebensgeister und nachdem ich mich durch die ebenfalls gut bekannten Ziegenherden gekämpft hatte, erreichte ich nach ca. 2 Stunden die Hütte. An der Hütte steht sogar schon "Feuersteine" angeschlagen und ich folgte dem beschilderten Weg, der zuerst südlich Richtung Freiger See verläuft, dann aber nach Osten Richtung Nürnberger Scharte und Simmingjöchl abbiegt.
Man muss nun bis zur Überquerung des Flusses etwa 100 hm absteigen, welche auf die ohnehin zurückzulegenden 1900 hm nochmal obendrauf kommen. (Hier sind einige Steighilfen an einer kurzen Steilstufe angebracht.) Auf der anderen Seite des Flusses geht es nun wieder Richtung Süden über einen nun deutlich ruppigeren Weg. Der Anfang ist durch einen kleinen Erdrutsch schlecht zu sehen und etwas unangenehm zu gehen, aber es geht dann sehr deutlich markiert recht steil nach oben bis zum Beginn einer großen Seitenmoräne.
Ich folgte weiter dem jetzt eher spärlich markierten Weg über die Moräne, die im Verlauf immer schmaler und steiler wird. Einige Stellen sahen mir zu gefährlich aus, um direkt über die "Gratkante" zu laufen, und ich hielt mich dann links. Einige sporadische Markierungen und Fußspuren zeigten mir, dass ich hier nicht der erste war. (Die ganze Moräne hat den Verfestigungsprozess wohl noch nicht ganz durchlaufen und sieht an der Talseite sehr instabil aus.) Schließlich biegt der Weg erneut Richtung Osten ab, führt die Flanke hinauf und endet schließlich auf ca. 2850m bei einem größeren Steinhaufen auf einem Vorsprung.
Kurz nach diesem Punkt war meine Tour ein Jahr zuvor in hüfttiefem Schnee und bei Null Sicht gescheitert. Diemal herrschte strahlender Sonnenschein und hochsommerliche Verhältnisse. Aber der fehlende Schlaf und die nicht vorhandene Akklimatisation setzten mir zu. Ich musste erstmal 15 Minuten Pause machen und etwas essen, um meinen Puls zu beruhigen und wenigstens einigermaßen wieder zu Kräften zu kommen. In nordöstlicher Richtung befand sich nun die Nürnberger Scharte, aber ich hielt Richtung Südosten auf eine kleinere Einsattelung zu und erreichte auf der anderen Seite derselben den Gletscherrand.
Ursrünglich wollte ich den Gletscher über den angrenzenden Grat in einem großen Rechtsbogen umgehen, (im Jahr zuvor wäre das auch konditionell problemlos machbar gewesen) aber es war nun eindeutig dass ich dafür weder die Zeit noch die Kraft hatte. Die weiter unten liegende Gletscherzunge ist stark zerrissen und auch im direkt darüberliegenden Teil sind noch einige Spalten. Glücklicherweise war der untere Teil blank, so dass ich hier erstmal hinaufsteigen konnte. Der obere Teil des Gletschers ist ziemlich flach und es waren (bis auf den großen Bergschrund unterhalb der Gipfelflanke) keine Spalten zu sehen.
Ich stieg recht weit an der linken (nordöstlichen) Seite des Gletschers auf, weil ich vor der goßen Senke in der Mitte Respekt hatte. Im Prinzip vollführte ich also eigentlich den ursprünglich angepeilten Rechtsbogen, nur eben nicht auf dem Grat sondern knapp darunter auf dem Gletscher. Ich peilte einfach die ersten eisfreien Felsen des Nordostgrates an und deponierte meine Eisausrüstung hier. Das war leider nicht ganz optimal, da der erste Teil des Grates unangenehm plattig und somit schwierig zu überklettern war. Man hätte diese Stelle wohl recht einfach auf dem Eis umgehen können!
Der Grat selbst war im weiteren Verlauf nicht mehr allzu schwierig. Ein größerer Aufschwung sah von weitem mal wieder viel schlimmer aus, als unmittelbar davor. Ich blieb die ganze Zeit mehr oder weniger direkt am Grat, wobei man tendenziell eher rechts ausweicht falls es nötig wird. Ein paar einfachere IIer-Stellen waren schon dabei und man muss natürlich auch etwas die Brüchigkeit des Gesteins im Hinterkopf behalten. Nach etwa 7 Stunden Aufstieg erreichte ich schließlich den Gipfel bei noch recht akzeptablem Wetter.
Etwa eine halbe Stunde blieb ich (fast notgedrungen aus Kraftmangel) oben, dann stieg ich den ganzen weiten Weg wieder ab, wobei der Gegenanstieg vom Fluss zur Hütte gar nicht so schlimm war wie befürchtet. (Manchmal ist es schon komisch...) Unten an der Bsuchalm sprach mich dann noch ein Mädel an, die auf der Hütte arbeitet und eine Mitfahrgelegenheit nach Innsbruck suchte, so hatte ich auf dem letzten Stück Weg und auf der Fahrt noch eine sehr nette Gesellschaft, auch wenn sie mich dann falsch dirigierte und wir auf einmal auf der Autobahn Richtung Brenner unterwegs waren... Aber natürlich ließ sich auch dieses Problem schließlich lösen!
Bemerkungen:
Tolle Tour auf einen selten begangenen 3000er im Alpenhauptkamm mit abwechslungsreichem und sehr schönem Weg, allerdings verdammt weit! Eine Aufteilung auf 2 Tage mit Übernachtung in der Nürnberger Hütte wäre durchaus zu empfehlen!
Ausrüstung: Steigeisen und Eispickel für den Gletscher, je nach Bedingungen auch Seil, da im unteren Teil durchaus einige Spalten sind!
Leider kann ich hier nicht abschließend sagen, wie schwierig eine Umgehung über den Grat wäre, auf jeden Fall würde es nochmal mindestens 1 Stunde länger dauern!
Der Östliche Feuerstein war Gipfel Nr. 122 / 163 meines großen Projekts "Alle 3000er der Ostalpen mit mindestens 400m Schartenhöhe". Mehr Infos auf meiner Homepage.
Tourengänger:
Cubemaster

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