DAS TSCHINGELHORN - EIN VERGESSENER TRAUMGIPFEL.
Letzten Dezember versuchte ich mit zwei Kollegen schin einmal dem Tschingelhorn aufs Haupt zu steigen was leider scheiterte wegen zuviel Triebschnee. Ein weiterer Versuch im März scheiterte da ich an einer hartnäckigen Erkältung herum machte und ich auf halbem Wege umkehrte. Doch diesmal passte alles und als Zugabe besuchte ich das Birghorn.
TAG 1: Birghorn 3242,8m:
Schwierigkeiten: Ski: WS; Sommer: T4-5 / L; Fels: I+; Firn bis 30°.
Die Tour beginnt auf der Gandegg (2717m) im Skigebiet der Fafleralp. Man fährt kurz zur Skipiste und folgt ihr kurz bis unter die Felsen vom P.2919m. Hier beginnt die lange Querung zum Petersgrat. Zuerst geht es noch fast eben weiter bis man steil in den Sattel nördlich P.2911m in wenigen Kehren aufsteigt. Vom Sattel quert man über den Tennbachgletscher südlich am Sackhorn (3204m) vorbei bis unterhalb der Tennbachbachlücke (3116m). Auf etwa 3080m wird anschliessend über den Tellingletscher der Elwertätsch (3208m) ebenfalls südlich traversiert bis man nun steiler zum Sattel P.3183m südwestlich vom Birghorn aufsteigen kann. Auf der Nordseite kann bis in die Lücke unter den felsigen Gipfelkopf vom Birghorn mit Ski aufstiegen. Über den gut gestuften rötlichen Fels lässt sich der Gipfel rasch erklettern. Das Birghorn ist ein sehr schöner Aussichtspunkt. Auf gleichem Weg gelangt man zum P.3183m zurück und fährt von dort in die Mulde südlich vom Birghorn ab. Man traversiert nun auf 3100m weiter auf dem Tellingletscher bis unter den Birgsattel. Hier beginnt die lange traversierung über den Petersgrat (3202m) zum flachen Firnattel mit dem Windkessel um den Fels P.3163m. Beim Winkessel wartet dann die schöne Abfahrt zur Mutthornhütte (2900m).
TAG 2: Tschingelhorn 3562m
Schwierigkeiten: Ski: WS+; Sommer: WS; Fels: I; Firn bis 50° (im Sommer, wenn kein Schnee im Couloir, dann ZS und Fels III+)
Das Tschingelhorn wird im Winter nur selten bestiegen - wahrscheinlich mangels einem bewartetem Hüttenstützpunkt. Doch der verborgene Berg bietet alles was eine gelungene Skitour ergiebt: Ein steiles Couloir, etwas Felsen, ein toller Firngrat und eine lange Abfahrt!
Von der Mutthornhütte steigt man wieder zum Windkessel beim P.3163m auf. Auf dem Üsseren Talgletscher traversiert man nun ostwärts südlich am Kleinen Tschingelhorn (3495m) vorbei. Zwischen den beiden Tschingelhörner zieht sich ein Couloir vom Tschingelsattel (zirka 3420m) nach unten. Man erkennt es aber erst nachdem man das Kleine Tschingelhorn traversiert hat. Mit Ski kann bis zum Bergschrund (zirka 3280m) unter dem Couloir aufgestiegen werden. Das steile Couloir (bis 50°) ersteigt bis an dessen Ende. Der grosse felsige Kopf am Beginn des Tschingelhorn Westgrates wir südlich umgangen bis man wieder den Grat erreicht. Man kann auch das Couloir etwas früher verlassen um über einen 47° steilen Firnhang direkt auf den Grat hinter dem felsigen Kopf zu gelangen. Hinter dem felsigen Kopf beginnt ein einfacher Felsgrat der oben in Firn übergeht. Nach dem steilen Gipfelfirnfels erreicht man einen Absatz wo man über einen wenig steinen Wechtengrat zum Gipfel gelangt. Vom Skipepot hat man eine schöne Abfahrt über den Üsser Talgletscher und das Inners Tal nach Gletscherstafel. Von Gletscherstafel fährt man über die Strasse nach Blatten ab.
Genaue Route: TAG 1: Gandegg - südlich P.2919m - nördlich P.2911m - Tennbachgletscher - Tennbachlücke - Tellingletscher - P.3183m - Birghorn - P.3183m - Tellingletscher - südlich Rote Tätsch - Petersgrat - Windkessel P. 3163m - Mutthornhütte. TAG 2: Mutthornhütte - Windkessel P. 3163m - Üsser Talgletscher - Couloir Tschingelhorn - Tschingelsattel - Tschingelhorn Westgrat - Tschingelhorn - Tschingelhorn Westgrat - Tschingelsattel - Couloir Tschingelhorn - Üsser Talgletscher - Trichter - P.2124m - Inners Tal - Faflermatte - Fafleralp - Strasse bis Blatten.
Tour im Alleingang.
Anmerkung: Die Uhrzeit der Fotos sind in MEZ, für MESZ muss 1 Stunde dazugezählt werden.
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