Traufberg - Aussichtsbalkon vor der Höfats

Der Traufberg ist eigentlich kein Gipfel, sondern nur ein Rücken ohne nennenswerten Kulminationspunkt. Dennoch taucht er in den Gipfellisten regelmäßig auf. Als selbständiges Ziel ist er in der Hauptsaison nicht sehr attraktiv. Wenn überhaupt wird er im Rahmen einer größeren Runde, etwa dieser hier, bestiegen. Im Herbst aber, wenn die Gasthäuser und Alpen bereits Winterruhe haben, hat man die im Sommer hoffnungslos überlaufenen Wege für sich.
Zumindest fast. So staune ich nicht schlecht, als ich nach einer Dreiviertelstunde Gehzeit am Beginn des eigentlichen Aufstiegs auf eine Familie treffe, die tatsächlich ebenfalls auf den Traufberg möchte.

Von der neuen Hütte der Hierenalpe sowie vom Gipfel bieten sich tolle Nahblicke auf den Fürschießer, den Großen Wilden und vor allem auf die Höfats. Diese Ausblicke entschädigen für den zuweilen mühsamen Aufstieg aus dem Traufbachtal.



Zur Schwierigkeit:

T 4, im Tal Fahrwege


Zum Zeitbedarf:

Spielmannsau-Oberau: 10 min
Oberau-Passhöhe: 25 min
Passhöhe-Traufbachtal: 10 min
Traufbachtal-Hierenalpe: 1 Std
Hierenalpe-Traufberg: 10 min
Traufberg-Hierenalpe-Hintere Traufbergalpe: 50-55 min
Hintere Traufbergalpe-Spielmannsau: 25 min



Aus der Spielmannsau auf dem Hüttenweg Kemptner Hütte zur Alpe Oberau und weiter zur Abzweigung vor der Materialseilbahn. Im Herbst sind die Wegweiser abgebaut. Der Alpweg ins Traufbachtal ist aber dennoch nicht zu verfehlen. Auf der Passhöhe (1272m) hat man bereits 280 zumeist steile Höhenmeter zurückgelegt. Weiter auf der Straße hinab ins Traufbachtal zur Brücke über den Traufbach (1130m) und noch 40 Höhenmeter hinauf bis vor den letzten Anstieg zur Hinteren Traufbergalpe.

Rechts über den Bach (Brücke mit Holzbalken) und auf dem schwer erkennbaren Ziehweg rechts ausholend hinauf. Etwas flacher zu den Ruinen von Käserstatt. Jetzt weglos den Hang hoch, dabei rechts auf die Kante zuhaltend. 50 Höhenmeter weiter oben trifft man auf eine gute Spur, die einen sogleich rechts über den Tobel hinüberführt (Wegbegrenzung mit Baumstämmen). Der Spur gute 150 Höhenmeter folgen.

Für die nun anstehende Querung eines Bachbettes gibt es drei Möglichkeiten. Dabei ist die mittlere auf ca. 1470m die beste. Hier bestehen auf beiden Seiten Wegspuren. Oben ist es erheblich steiler und daher mühsamer. Auf der anderen Seite geht es durch verkrautetes, oft feuchtes Gelände nur leicht aufwärts. Die letzten 50 Höhenmeter zur Hierenalpe nimmt man am besten aus der Falllinie.

Von der Hierenalpe durch den Wald oder etwas links, dann rechts aufwärts halten über einen kurzen Grashang und aufgelockerten Wald auf den Rücken unmittelbar neben einem Hochsitz. Kurz hinab in die Senke und jenseits nur wenige Höhenmeter hinauf auf den unausgeprägten Gipfel des Traufbergs (1604m).


Auf dem Rückweg besuche ich kurz die Hintere Traufbergalpe und nehme dann den direkten Abstiegsweg durch den Traufbachtobel in die Spielmannsau.