Gratkletterei am Schwarzmies (3184m)
|
||||||||||||||||||||||||||
Das Schwarzmies steht im Schatten seiner grossen weissen Schwester – dem Weissmies. So erkennt man den 3184 Meter hohen Berg je nach Perspektive nicht als einen eigenen Gipfel, sondern eher als markanten Punkt im Westgrat des Weissmies.
Doch da der Fels im Gebiet ums Weissmies bekanntermassen gut ist, erhofften wir uns dasselbe vom wenig begangenen und spärlich beschriebenen Scharzmies.
Die Tour
Mit der Bergbahn fahren wir von Saas-Grund hinauf nach Kreuzboden. Von dort folgen wir kurz dem Höhenweg Richtung Allmagellerhütte, stechen aber schon bald entlang von Moränenrücken hinauf an den Anfang des Schwarzmies-Westgrat.
Zuerst klettern wir so nah wie möglich an der Gratkante. Rechts ist diese überhängend, links jedoch können wir entlang fein strukturierten Gneisplatten auf allen Vieren hinaufschleichen und uns ab und zu an der Kante festkrallen. Die Platten sind zwar kompakt, jedoch übersät mit kleinen Steinchen und Splittern.
Nach der ersten Abseilstelle ändert sich die Felsstruktur; die Kletterei wird dann etwas steiler und griffiger. Wir überklettern nun die meisten Türme, wovon einer die Schlüsselstelle darstellt. Bohr- und Schlaghaken entschärfen diese Stelle im 3. Schwierigkeitsgrat. Diejenigen Türme, die wir nicht überklettern, umgehen wir nordseitig.
Etwa zwei Stunden nachdem wir eingestiegen sind, erreichen wir den vermeintlich höchsten Punkt des Schwarzmiesgrats. Hier befindet sich eine vertrauenswürdige, neue Abseilstelle. Gut ist, entweder entlang der Gratkante oder aber mit einem 50 – 60 Meter langen Seil nordseitig abzuseilen. Schlecht hingegen ist, mit einem 40 Meter Seil in die Nordflanke abzuseilen; dann nämlich steckt man in der glasglatten Wand fest und muss sich irgendwie zurück auf den Grat hieven.
Nach dieser zweiten Abseilstelle überklettern wir wieder einige Türme – der zweite davon scheint der höchste Punkt im Grat zu sein. Dann geht's in ständigem Auf und Ab, Rechts und Links von Blöcken bis zum Pass zwischen Weiss- und Schwarzmies. Von dort aus gelangen wir entlang eines ehemaligen Gletscherfeldes in etwa einer halben Stunde wieder zum Einstieg; für die gesamte Überschreitung brauchten wir etwa vier Stunden.
Bemerkungen
Die Tour ist nett, aber gegen die Klettertouren am Jägihorn oder über die Dri Horlini kommt das Scharzmies definitiv nicht an.
Mehr Tourenbeschreibungen von uns gibt's auch auf www.naebs-de-spur.jimdo.com - wir freuen uns auf deinen Besuch :-)
Kommentare