Cima di Biasagn (2417 m) - Val Pontirone
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Das Val Pontirone gehört zur Gemeinde Biasca. Man erreicht es auf einem schmalen Strässchen von Malvaglia im Bleniotal. Früher war das Val Pontirone ständig besiedelt - nun droht es, die ständigen Bewohner zu verlieren. Zu abgelegen und im Winter oft abgeschnitten ist es. In dieses tief eingeschnittene Tal dringt im Winter kaum ein Sonnenstrahl.
Einige der Häuser im Tal sind zu Ferienhäuschen umgebaut, andere dienen als Maiensässe. Einige Alpen werden noch bestossen. Bekannt ist der Käse von der Alpe di Cava.
Die Bewohner des Tales hatten früher ein karges Auskommen. Von den Gletschern unterhalb des Torrone spalteten sie Eisblöcke ab, die sie in Tücher wickelten und ins Tal transportierten, wo sie im Sommer für die Kühlung verwendet wurden. Die Blöcke wurden offenbar bis nach Mailand geliefert. Ebenfalls bekannt ist, dass im Tal Holz geschlagen wurde, das im Winter auf Eiskanälen nach unten transportiert wurde. Einige Eindrücke des Lebens in diesem abgeschiedenen Tal gibt hier ein NZZ-Artikel. Tempi passati. Als ich auf meiner Tour war, dröhnte den ganzen Tag ein Helikopter, der die im Wald hinter Biborgh gefällten Baumstämme auf einen Holzlagerplatz ausflog...
Auffällig ist die Sprache der "Bleniesi". Auf Schritt und Tritt begegnet man im Tal sehr fremdländisch klingenden Ortsbezeichnungen mit vielen "ö" und "ü" (vgl. das Ortsschild auf meiner ersten Foto - sieht irgendwie nach türkisch aus). Wenn die Leute miteinander in ihrem Dialekt sprechen, versteht ein Deutschschweizer, obwohl einigermassen des Italienischen mächtig, fast gar nichts mehr.
Die von mir absolvierte Tour ist recht einfach. Ich stieg von Fontana über die Maiensässe Sgioranch, Tücetvài und Mazzorino und durch einen dichten, steilen Tannenwald zum Rifugio Biasagn. Dieses gehört dem Patriziato von Biasca und ist schön gelegen. Bis zur Hütte gibt es einen ausgeschilderten Bergweg. Den Weg zur Cima di Biasagn muss man sich nachher selbst suchen. Hie und da hat es Steinmänner. Am besten geht man hinter der Hütte ziemlich direkt nach oben. Erst ungefähr auf halber Höhe bis zum Grat findet man deutliche Wegspuren, denen man bis zur Sella 2328m folgt. Man sieht den eigentlichen Gipfel der Cima di Biasagn von dort aus nicht, sondern einen leicht tieferen Vorgipfel (2395 m). Diesen Gipfel überschreiten und auf den Hauptgipfel queren geht nicht, weil dazwischen eine Felswand ist. Man muss wieder etwas zurücksteigen und dann recht ausgesetzt durch die Südflanke gehen.
An diesem strahlend schönen Herbsttag genoss ich auf dem Gipfel fast eine uneingeschränkte Sicht in Richtung Norden und Westen. Zu Füssen nordwärts ist das Val Malvaglia mit seinem Stausee, das etwas lieblicher ist als das Val Pontirone. Zuhinterst grüsst die Adula-Gruppe.
Einige der Häuser im Tal sind zu Ferienhäuschen umgebaut, andere dienen als Maiensässe. Einige Alpen werden noch bestossen. Bekannt ist der Käse von der Alpe di Cava.
Die Bewohner des Tales hatten früher ein karges Auskommen. Von den Gletschern unterhalb des Torrone spalteten sie Eisblöcke ab, die sie in Tücher wickelten und ins Tal transportierten, wo sie im Sommer für die Kühlung verwendet wurden. Die Blöcke wurden offenbar bis nach Mailand geliefert. Ebenfalls bekannt ist, dass im Tal Holz geschlagen wurde, das im Winter auf Eiskanälen nach unten transportiert wurde. Einige Eindrücke des Lebens in diesem abgeschiedenen Tal gibt hier ein NZZ-Artikel. Tempi passati. Als ich auf meiner Tour war, dröhnte den ganzen Tag ein Helikopter, der die im Wald hinter Biborgh gefällten Baumstämme auf einen Holzlagerplatz ausflog...
Auffällig ist die Sprache der "Bleniesi". Auf Schritt und Tritt begegnet man im Tal sehr fremdländisch klingenden Ortsbezeichnungen mit vielen "ö" und "ü" (vgl. das Ortsschild auf meiner ersten Foto - sieht irgendwie nach türkisch aus). Wenn die Leute miteinander in ihrem Dialekt sprechen, versteht ein Deutschschweizer, obwohl einigermassen des Italienischen mächtig, fast gar nichts mehr.
Die von mir absolvierte Tour ist recht einfach. Ich stieg von Fontana über die Maiensässe Sgioranch, Tücetvài und Mazzorino und durch einen dichten, steilen Tannenwald zum Rifugio Biasagn. Dieses gehört dem Patriziato von Biasca und ist schön gelegen. Bis zur Hütte gibt es einen ausgeschilderten Bergweg. Den Weg zur Cima di Biasagn muss man sich nachher selbst suchen. Hie und da hat es Steinmänner. Am besten geht man hinter der Hütte ziemlich direkt nach oben. Erst ungefähr auf halber Höhe bis zum Grat findet man deutliche Wegspuren, denen man bis zur Sella 2328m folgt. Man sieht den eigentlichen Gipfel der Cima di Biasagn von dort aus nicht, sondern einen leicht tieferen Vorgipfel (2395 m). Diesen Gipfel überschreiten und auf den Hauptgipfel queren geht nicht, weil dazwischen eine Felswand ist. Man muss wieder etwas zurücksteigen und dann recht ausgesetzt durch die Südflanke gehen.
An diesem strahlend schönen Herbsttag genoss ich auf dem Gipfel fast eine uneingeschränkte Sicht in Richtung Norden und Westen. Zu Füssen nordwärts ist das Val Malvaglia mit seinem Stausee, das etwas lieblicher ist als das Val Pontirone. Zuhinterst grüsst die Adula-Gruppe.
Tourengänger:
johnny68

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