Piz Julier / Piz Güglia (3380 m) ab Chamanna dal Stradin (2160 m)
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Ich habe schon einiges gehört und gelesen über den Piz Güglia / Piz Julier und ich war deshalb sehr gespannt auf diesen schönen, über St. Moritz thronenden Berg. Heute am 03. August 2017 sollte es in einer Tagestour endlich soweit sein. Nach einer ca. 2 stündiger Autofahrt bin ich um ca. 8,15 Uhr auf dem Julierpass, in Chamanna dal Stradin, angekommen. Ein großer Ansturm war zum Glück nicht und ich fand deshalb problemlos noch einen Parkplatz. Das örtliche Wetter war traumhaft schön und die Temperatur mit ca. 15 Grad war auch ideal zum Wandern.
Beschreibung der Wanderroute:
Chamanna dal Stradin-(an der Julierpassstrasse) nach Fuorcla Albana: ca. 2,5 Std. (S, T3)
Bei Chamanna dal Stradin hat es nur wenige Parkplätze zur Verfügung. Der Wander-Wegweiser ist ein wenig versteckt hinter einer Hütte. Der Wanderweg geht zuerst an großen Felsbrocken vorbei und über eine Wiese bis zu einem sehr steilen Feinkieshang, der vor allem auf dem Rückweg beim Abstieg sehr rutschig war. Nachher geht es gemächlich weiter auf einem gut sichtbaren und markierten Weg über eine Alpwiese bis zu den Blocksteinfelder. Der weitere Weg bis hinauf zur Fuorcla Albana geht meisten über Blocksteinfelder, die nur zweimal auf kurzen Strecken unterbrochen werden, am Anfang macht das von Stein zu Stein springen noch Spaß, aber mit zunehmender Länge wird es auf einmal mühsam, - es sind ca. 1.5 Kilometer Blocksteinhänge zu queren. Kurz vor der Fuorcla Albana geht es quer über einen sehr steilen Schutt- Steinhang, der wegen dem möglichen Steinschlag sicher nicht ungefährlich ist, - meine Blicke gingen deshalb häufig vom Wanderweg den Hang hinauf nach oben. Oben auf der Fuorcla Albana angekommen hat der Wanderer eine sehr schöne Aussicht nach St. Moritz mit seinem See.
Fuorcla Albana bis zum Gipfel Piz Julier / Piz Güglia: ca. 2 Std. (S, T4) (KS (I)
Auf der Fuorcla Albana machte ich eine kleine Pause von ca. 20 Minuten, bevor ich den weiteren Weg zum Grat hinauf in Angriff nahm. Zuerst geht es über einen felsdurchsetzten steilen Geröllhang hinauf bis zum Gratanfang, der weitere Wanderweg geht nur selten direkt auf dem Grat weiter, meistens geht der Weg links oder rechts etwas unterhalb vom Grat entlang. Danach gibt es noch einen Felsaufschwung von unten nach oben zu queren, der Weg geht kreuz und quer durch eine Felswand die mir von unten betrachtend kaum bezwingbar schien, - war aber alles halb so schlimm, siehe dazu Bild Nr. 31, Bild31 Nach dieser Felsdurchquerung geht es auf Ketten gesicherten Wegen zum Grat hinauf und hinüber zum letzten Anstieg bis zum Gipfel. Oben angekommen war ich etwas außer „Puste“ die Höhe hatte mir zunehmend Probleme bereitet, - in sieben Stunden von 400 Meter Höhe (Rorschach) auf 3380 Meter (Piz Julier) ist wahrscheinlich nicht ganz ideal, da fehlt natürlich eine Akklimatisierung gänzlich
Die Schlussbetrachtung:
Diese sehr schöne und anspruchsvolle Bergwanderung auf den Piz Julier (Güglia) kann von der St. Moritzerseite oder von der Julierpassseite her angegangen werden. Beide Wege treffen auf der Fuorcla Albana zusammen, der Weg von Silvaplana her weist etwas mehr Höhenmeter auf, wer sich aber für die Julierpassroute entscheidet, hat zwar weniger Höhenmeter zu absolvieren, muss aber dafür die eher mühsamen 1.5 Kilometer langen Blockfelder zweimal übersteigen. Bei großem Andrang ist ein Helm bei den steilen Passagen zu empfehlen, es liegt überall loses Gestein herum. Wer sich für diese Wanderung entscheidet kann nichts falsch machen, diese anspruchsvolle Route mit einer traumhaften Aussicht zum Berninamassiv ist ein großer Klassiker und sollte deshalb bei jedem anspruchsvollen Bergwanderer auf seiner Liste stehen.
Viele Grüße
erico

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