Verde von oben bis unten: Val di Coglio


Publiziert von Polder , 2. August 2017 um 22:19.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:28 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione Piancascia 
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m

Im dritten Jahr, in dem wir eine Ferienwoche in Coglio verbrachten, schaffte ich es erstmals, mich zu einer Bergtour aufzuraffen, ansonsten war's immer zu heiss und damit Baden angesagt. Auch heute ein eher kurzfristiger Entschluss, Aufbruch erst um 10, wirklich kühl war's damit auch nicht... Aber immerhin angenehm im westexponierten Wald, auf gutem, sogar mit Laubrechen ausgestatteten Weg über Sert, Spin und die zauberhafte Terrasse von Setmeo, wobei ich mir die Sporen gab, um den späten Start etwas auszugleichen.

Im Wald ob Setmeo drängte mich ein Wildschwein kurz vom Weg ab; dieses grunzte böse statt zu flüchten und jagte mir damit einen kleineren Schreck ein... Back on track über Moriscöi auf die gleichnamige Cima mit ihrem schönen Blick ins Vallemaggia 1800 m tiefer und dem Ausblick auf den Grat zum Poncione Piancascia, dem Maximalziel. Der Grat erwies sich indes als recht zeitraubend, zumal ich noch baden und zum Znacht zurück sein wollte: Einiges auf und ab, zunächst zwar problemlos, dann aber mit 2 kurzen Kraxelstellen, die in dieser Richtung nicht ganz ohne sind: Die erste kann rechts im Erlengestrüpp umgangen werden, die zweite ist, will man nicht grosse Umwege in Kauf nehmen, obligatorisch, aber immerhin mit besten Griffen in bestem Fels ausgestattet (II+). Danach wieder einfacher auf den grünen Pizzo Verde und in den Sattel, welchen die Via Alta quert. 

Dort entschied ich mich, auf den Piancascia (auf dem ich vor vielen Jahren in einer Runde von Nimi und zurück über den heute begangenen Grat und weiter nach Maggia runter war) zu verzichten und stattdessen über die schöne Alp Cuasca und weiter steil zum Talbach abzusteigen, wo ein erster Badehalt an lauschiger Pool-&Plattenstelle anstand. Weiter durch tw. wildes Gelände, aber auf gutem Weg über Vasasca bis kurz vor Cunfree, wo ich den alten Talweg einschlug. Die Abzweigung ist nicht gut sichtbar und der Weg nicht markiert; wir hatten ihn aber tags zuvor bis hier mit den Kindern "gemacht", eine zwar schöne, aber nicht ganz unheikle Runde, führt doch der Weg doch über längere Passagen auf schmalen Gesimsen durch die wilde Schlucht.... Zudem wird er nicht mehr unterhalten und weist bereits einige Schäden auf. Er führt aber durch die Schlucht des Seitenbachs und bietet dort ein wunderbares Badeplätzchen mit ausladenden glattgeschliffenen Platten.

Von Coglio bis Coglio keine Menschenseele angetroffen, und das in der Hochsaison und nur wenige Schritte vom ansonsten vollen Maggiatal weg - die eindrückliche Welt eines unwegsamen Seitentales, in dem die Viehwirtschaft vollständig eingestellt worden ist.

Tourengänger: Polder


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