Von der Knorrhütte über Jubiläumsgrat zur Alpspitze, Abstieg bei Gewitter nach Garmisch
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Am 18.07.17 verließ ich die Knorrhütte nach schlafloser Nacht gegen 05.10 Uhr. Etwas oberhalb der Hütte biegt der Steig, der auf dem u. am Brunntalkopfgrat entlang zum Jubiläumsgrat führt, nach rechts ab.
Auf ihm stieg ich durch eine kurze Rinne (I) auf einen grasbewachsenen Hang. Oberhalb ging es auf einem schrofigen Rücken, zuletzt am Brunntalkopfgrat (einen Abstecher auf den Brunntalkopf, den man kaum als einen Gipfel bezeichen kann, ließ ich aus) über Felsen u. Schrofengelände mit Drahtseilen u. zwei ausgesetzten Stellen mit Eisenstiften ohne Drahtseil zum Jubiläumsgrat weiter. Dort traf ich einen Freak, der schwer bepackt war. Er hatte die Nacht nicht in der Höllentalgrathütte verbracht, sondern draußen. Ich erstieg von dort westwärts über zwei Drahtseilpassagen zunächst die Innere Höllentalspitze. Der andere kam nach, auf dem Gipfel verabschiedeten wir uns, denn er war unterwegs zur Zugspitze.
Nach dem Abstieg vom Gipfel überschritt ich die Mittlere Höllentalspitze mit ausgesetzten Drahtseilpassagen, zuletzt flach zum Biwak. Dort kam ich ca. 09.40 Uhr an u. legte mich nach der schlaflosen Nacht erst einmal hin. Ich wartete auf die nächsten Gratbegeher. Gegen 11.00 Uhr kamen zwei Männer, die etwa um 05.00 Uhr auf der Zugspitze gestartet waren. Ich schloss mich ihnen an. Wir überschritten die Äußere Höllentalspitze. Eine unangenehme Stelle war ein sehr steiler Abstieg am Drahtseil über eine scharfe, ausgesetzte Gratpassage. Bald musste ein Turm mithilfe eines Drahtseils nach links ausgesetzt überschritten werden, dann kam das schlimmste: der Anstieg auf die Vollkarspitze, bestimmt 75° steil! Ich hatte große Angst, da ich ohne Klettersteigset unterwegs war. Ich riskierte es, denn umkehren wollte ich nicht! Einer der Bergsteiger gab mir moralische Hilfestellung. Gottseidank hat man an mehreren Stellen Stand, um verschnaufen zu können! Ich war heilfroh, sicher oben angekommen zu sein. Der restliche Weg zur Grießkarscharte war mir bekannt u. machte mir keine Schwierigkeiten mehr.
An der Rinne unter dem Hochblassen kam mir ein Wanderer mit Helm entgegen, der sich in der hier einfach zu begehenden Drahtseilpassage einhängte. Er fragte nach der Gewittergefahr. Dunkle Wolken konnte man zu dieser Zeit noch nicht sehen. Hinterher erkannte ich meinen Fehler, ihn nicht davor gewarnt zu haben, weiterzugehen, denn Gewitter waren für den Nachmittag gemeldet.
Ich begann von der Grieskarscharte den Aufstieg zum Gipfel der Alpspitze. Es war ca. 14.30 Uhr. Südlich des Jubiläumsgrates sah ich dunkle Wolken, Donner war ab u. zu zu hören. Im Nordwesten donnerte es ebenfalls. lch traute mich bei diesen Bedingungen nicht, die Alpspitz-Ferrata zum Osterfelderkopf um ca. 15.00 Uhr abzusteigen u. schloss mich drei Männern an, die über den Ostgrat abstiegen. Wir waren bis kurz vor den Schöngängen 1h unterwegs! Ich denke, dass ich dann schon (fast) am Osterfelderkopf hätte sein können! In den Schöngängen beim Abklettern begann es ca. 2 h nach dem ersten Donner zu regnen. Das war sehr unangenehm, da das Drahtseil, die Eisenstifte u. Felstritte nass wurden. Glück hatten wir aber, dass es so lange trocken geblieben war! Ich war froh, als ich unten angekommen war. Die drei Männer blieben hinter mir zurück. Rückblickend wäre der Abstieg zum Osterfelderkopf gut machbar gewesen u. hätte mir Zeit erspart!
Ich wanderte am Kreuzeckhaus u. an der Kreuzalm vorbei bei leichtem Regen, der auch mal eine Pause machte, zum Hausberg. Den Wanderweg zur Talstation seiner Bahn fand ich nicht. Deshalb stieg ich eine Piste mit vielen kleinen Erdbuckeln ab, was nicht angenehm für meine inzwischen schmerzenden Beine u. Knie war. Ich erreichte einen Fahrweg u. marschierte auf ihm vorbei an der Kochelbergalm zum Supermarkt hinter dem Bahnhof, wo ich mich mit Getränken versorgte. Es war inzwischen 19.35 Uhr geworden.
PS I: Ich hatte mehrmals von Bergsteigern gehört, es gäbe nur eine Abstiegsmöglichkeit vom Jubiläumsgrat, nämlich über den Brunntalkopfgrat zur Knorrnhütte. Dem muss ich widersprechen: nicht nur konnte ich das Vollkar u. das Kirchkar mit akzeptablen Abstiegsgelände hinunterschauen (aber nicht den untersten Teil über dem Reintal sehen), sondern im Wetterstein-Führer von 1991 sind Aufstiegsrouten vom Reintal auf die Äußere Höllentalspitze über diese Kare beschrieben. Wo man mit II-er-Stellen hinaufkommt, kommt man als geübter Bergsteiger auch hinunter!
PS II:
Ich bestieg bei dieser 46. Hochgebirgstour im Jahr 2017 den 100. Gipfel mit über 2000m Höhe, davon 76 Gipfel zum ersten mal.
Auf ihm stieg ich durch eine kurze Rinne (I) auf einen grasbewachsenen Hang. Oberhalb ging es auf einem schrofigen Rücken, zuletzt am Brunntalkopfgrat (einen Abstecher auf den Brunntalkopf, den man kaum als einen Gipfel bezeichen kann, ließ ich aus) über Felsen u. Schrofengelände mit Drahtseilen u. zwei ausgesetzten Stellen mit Eisenstiften ohne Drahtseil zum Jubiläumsgrat weiter. Dort traf ich einen Freak, der schwer bepackt war. Er hatte die Nacht nicht in der Höllentalgrathütte verbracht, sondern draußen. Ich erstieg von dort westwärts über zwei Drahtseilpassagen zunächst die Innere Höllentalspitze. Der andere kam nach, auf dem Gipfel verabschiedeten wir uns, denn er war unterwegs zur Zugspitze.
Nach dem Abstieg vom Gipfel überschritt ich die Mittlere Höllentalspitze mit ausgesetzten Drahtseilpassagen, zuletzt flach zum Biwak. Dort kam ich ca. 09.40 Uhr an u. legte mich nach der schlaflosen Nacht erst einmal hin. Ich wartete auf die nächsten Gratbegeher. Gegen 11.00 Uhr kamen zwei Männer, die etwa um 05.00 Uhr auf der Zugspitze gestartet waren. Ich schloss mich ihnen an. Wir überschritten die Äußere Höllentalspitze. Eine unangenehme Stelle war ein sehr steiler Abstieg am Drahtseil über eine scharfe, ausgesetzte Gratpassage. Bald musste ein Turm mithilfe eines Drahtseils nach links ausgesetzt überschritten werden, dann kam das schlimmste: der Anstieg auf die Vollkarspitze, bestimmt 75° steil! Ich hatte große Angst, da ich ohne Klettersteigset unterwegs war. Ich riskierte es, denn umkehren wollte ich nicht! Einer der Bergsteiger gab mir moralische Hilfestellung. Gottseidank hat man an mehreren Stellen Stand, um verschnaufen zu können! Ich war heilfroh, sicher oben angekommen zu sein. Der restliche Weg zur Grießkarscharte war mir bekannt u. machte mir keine Schwierigkeiten mehr.
An der Rinne unter dem Hochblassen kam mir ein Wanderer mit Helm entgegen, der sich in der hier einfach zu begehenden Drahtseilpassage einhängte. Er fragte nach der Gewittergefahr. Dunkle Wolken konnte man zu dieser Zeit noch nicht sehen. Hinterher erkannte ich meinen Fehler, ihn nicht davor gewarnt zu haben, weiterzugehen, denn Gewitter waren für den Nachmittag gemeldet.
Ich begann von der Grieskarscharte den Aufstieg zum Gipfel der Alpspitze. Es war ca. 14.30 Uhr. Südlich des Jubiläumsgrates sah ich dunkle Wolken, Donner war ab u. zu zu hören. Im Nordwesten donnerte es ebenfalls. lch traute mich bei diesen Bedingungen nicht, die Alpspitz-Ferrata zum Osterfelderkopf um ca. 15.00 Uhr abzusteigen u. schloss mich drei Männern an, die über den Ostgrat abstiegen. Wir waren bis kurz vor den Schöngängen 1h unterwegs! Ich denke, dass ich dann schon (fast) am Osterfelderkopf hätte sein können! In den Schöngängen beim Abklettern begann es ca. 2 h nach dem ersten Donner zu regnen. Das war sehr unangenehm, da das Drahtseil, die Eisenstifte u. Felstritte nass wurden. Glück hatten wir aber, dass es so lange trocken geblieben war! Ich war froh, als ich unten angekommen war. Die drei Männer blieben hinter mir zurück. Rückblickend wäre der Abstieg zum Osterfelderkopf gut machbar gewesen u. hätte mir Zeit erspart!
Ich wanderte am Kreuzeckhaus u. an der Kreuzalm vorbei bei leichtem Regen, der auch mal eine Pause machte, zum Hausberg. Den Wanderweg zur Talstation seiner Bahn fand ich nicht. Deshalb stieg ich eine Piste mit vielen kleinen Erdbuckeln ab, was nicht angenehm für meine inzwischen schmerzenden Beine u. Knie war. Ich erreichte einen Fahrweg u. marschierte auf ihm vorbei an der Kochelbergalm zum Supermarkt hinter dem Bahnhof, wo ich mich mit Getränken versorgte. Es war inzwischen 19.35 Uhr geworden.
PS I: Ich hatte mehrmals von Bergsteigern gehört, es gäbe nur eine Abstiegsmöglichkeit vom Jubiläumsgrat, nämlich über den Brunntalkopfgrat zur Knorrnhütte. Dem muss ich widersprechen: nicht nur konnte ich das Vollkar u. das Kirchkar mit akzeptablen Abstiegsgelände hinunterschauen (aber nicht den untersten Teil über dem Reintal sehen), sondern im Wetterstein-Führer von 1991 sind Aufstiegsrouten vom Reintal auf die Äußere Höllentalspitze über diese Kare beschrieben. Wo man mit II-er-Stellen hinaufkommt, kommt man als geübter Bergsteiger auch hinunter!
PS II:
Ich bestieg bei dieser 46. Hochgebirgstour im Jahr 2017 den 100. Gipfel mit über 2000m Höhe, davon 76 Gipfel zum ersten mal.
Tourengänger:
Steppenwolf (Born to be wild)

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