Filderbetter-Pfädli (T4)


Publiziert von Kaj , 23. August 2017 um 12:30.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:18 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:~8km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Appenzell kommend, in Weissbad 100m nach der Brücke (mit scharfer LinksKurve) rechts Richtung Lehmen. Nach ~350m an einer Verzweigung (Foto) links in ein schmaleres TeerSträsslein. Diesem folgen bis HinterErstböhl (FahrVerbot). 20m dahinter ist der letzte allgemeine gebührenfreie Parkplatz

Den Steig von der AlpFilder(1629m) zum AltenalpSattel(1809m) hatte ich schon länger auf dem Radar. Der Pfad führt in der NordWestFlanke am Fuß der LädenWänden entlang.
Das Steiglein hat auch verschiedene Namen: FilderbetterSteig, Filder-Schafweglein (lefpoenk hier, T4) oder "Spezialweg über die Filderbetter" (Delta hier, T4).
Mit Filder-Gloggeren"/Traverse (marmotta hier, T5) ist die nördliche Umgehung der Altenalptürm gemeint.
Meine SchwierigkeitsBewertung für´s FilderbetterPfädli schwankt von T4 bis T4+. Bei Nässe, Eis oder Schnee würd ich dringend die Zehen von diesem Steig lassen - er verläuft mehrheitlich im AbsturzGelände. Sicherungen gibt es keine. Die Wegfindung ist nicht sehr kompliziert - über weite Strecken ist die Spur gut sichtbar.
Plusminus ab Juni bis November ist dies, für trittsichere Wanderer, eine praktikable Möglichkeit zur Altenalp(1594m), Altenalptürm(2031m) oder LözlisalpSattel(1898m) zu gelangen. Auch als kurzer Zustieg zum HöchnideriSattel(2131m) lässt sich das moderat ansteigende Pfädlein verwenden - ebenso zum Abstieg nach Schwende oder in´s Weissbachtal.
Es wird nicht mehr unterhalten, daher sind ein paar Stellen leicht verrutscht. Die steile Querung im großen Trichter vor dem AltenalpSattel ist etwas stotzig/anstrengend. Desweiteren ist direkt vor dem Altenalpsattel ein kleines Biotop mit Brennesseln & Disteln.
Die Webcam des Kronbergs hilft die SchneeSituation in der NW-Flanke der Läden(1885m) einzuschätzen. Das Foto der GipfelWebcam zeigt in der Bildmitte den Schäfler. Darunter ist die AlpFilder; das Pfädli führt am Fuß der beiden dreieckigen (Läden)Platten entlang.


Tour:
Bis zur Oberen Neuenalp(1270m) war der Weg einfach zu finden. Danach kam ich immer wieder vom Pfad ab - teils wegen KuhPfade, teils wegen der verblassten spärlichen Markierungen. Es gibt, wie ich im Nachhinein realisierte, 2 markante OrientierungsHilfen: 1. ab dem AlpGebäude 50m links der FallLinie hoch zu einer kleinen Ruine, dann 2. genau Richtung AltenalpTürm auf eine mit wenigen Fichten bestandene Schulter zuhalten.
Danach quert der WanderPfad eine Runse & traversiert bis unter die (Schafs)Alp-Filder(1629m), wo ich den markierte Pfad (T3-) verließ.
Vom AlpGebäude ausgehend hält man, in moderat ansteigender Querung, auf den unteren Saum eines SchuttFächers zu. Teilweise ist eine Spur auszumachen. Richtungshaltend geht es über die Weide weiter zu einem unauffälligem Sporn mit dem Zaun für die Schafe. Hier ist der untere Einstieg (47.27621,9.38660,1688m) des FilderbetterPfädli. Diesen Streckenabschnitt habe ich als GPS-Track nachträglich in die hikrKarte eingefügt (T2).
Schlau, wie ich bin, stapfte ich direkt zum Fuß der LädenWand, um festzustellen, daß ich knapp 50Hm zu hoch war. Also am Zaun entlang hinab & an geeigneter Stelle den Haag überschritten. Nun folgt ein gut sichtbarer SingleTrail auf leicht schuttig/erdigem Untergrund immer in der Nähe der FelsWand. Die Steilheit bewegt sich zwischen ~30-50°. An 2 Stellen wird leicht gekraxelt (T4+). Hier wäre auch ein optionaler Zustieg zum LädenGipfel.
Auf 1750m, 80Hm oberhalb vom Einstieg, endet der Steig und ich schritt, weglos den großen GrasTrichter traversierend, Richtung AltenalptürmOst(1986m). Dort bin ich die steile grasig/schuttige Rampe, rechterhand haltend, bis zum Vorgipfel hochgekrabbelt (~45°, T5-). Dann bin ich ~5Hm in einen spektakulären, aber für Trittsichere ungefährlichen MiniSattel abgestiegen. Nun kam die Schlüsselstelle - eine ausgesetzte Querung im kleingriffigem Fels (T5). Dann ging es, immer noch ausgesetzt, an einem felsigen Grätlein entlang zum OstGipfel der Altenalptürm(1986m).
Da war es ganz ruhig. Diese Ruhe verflog leider als ich an der SchlüsselQuerung im Abstieg recht große Mühe hatte Halt zu finden (T5+). Hätt ich doch nur eine rudimentäre KletterAusrüstung mit kurzem Seil & 2 Exen dabeigehabt. Übrigens - die komplette Route ist mit neuen Haken eingebohrt. Dann bin ich entlang der BohrHaken (BH) abgestiegen - naja abgekrabbelt. Mühsam, ständig Steine schubsend, bin ich runtergeeiert. Die Schrofen sind morsch & die Grasnarbe dünn. Selbst die Mikrospikes gaben nicht genug Halt um aufrecht hinunterzugehen; auch der Pickel war im Abstieg keine große Hilfe - wie gerne hätte ich abgeseilt (T5).
Nach der Querung des BrennesselGürtels kam ich zum Altenalpsattel(1809m) & ging Richtung Schäfler. Unterwegs verstieg ich mich noch kurz auf einem alten Wegstück, erreichte dann problemlos das Gasthaus Schäfler(1925m), wo es einen suren Most gab (T3).
Den weiteren Abstieg via GartenAlp brachte ich zügig hinter mich (T2) & war froh das FilderbetterPfädli erkundet zu haben & wieder heil von den Altenalptürm heruntergekommen zu sein. Aber ich will wieder hoch:-)

- Mitwanderer: Alleingang
- Wetter: warm, trocken
- Sicht: gut
- WegeZustand: der WW von der Neuenalp zur AlpFilder könnte besser markiert sein
- Varianten/Optionen: das FilderbetterPfädli ist im Auf- & im AbStieg begehbar
- Anforderungen: Trittsicherheit
- Einsamkeit: bis AltenalpSattel wenig frequentiert
- Karte: Ausdruck von map.geo.admin.ch
- Material: für den AltenalptürmOst ein (kurzer) Pickel, HosenSchoner zum Abrutschen
- Empfehlung/Fazit: das FilderbetterPfädli besser bei trockenen Verhältnissen ohne Schnee
-> SchwierigkeitsBewertungen beziehen sich, wegen der Vergleichbarkeit, auf trockene/gute Verhältnisse.

Tourengänger: Kaj


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