Lagginhorn - WSW-Grat ab Hohsaas; hinunter zum Kreuzboden


Publiziert von Felix , 21. August 2017 um 14:27. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:12 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1010 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:Bergrestaurant Hohsaas - P. 3123 - Lagginhorngletscher - P. 3539 - Lagginhorn > Lagginhorngletscher - (Biwakplatz Lagginhorn) - (Weissmieshütten) - Brücke Triftbach - Bergrestaurant Kreuzboden - Station Kreuzboden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gondelbahn Kreuzboden - Saas-Allmagell; PW Eisten - Stalden - Gampel - Goppenstein, Autoverlad Lötschberg, Kandersteg - Reichenbach, Autobahn Spiez - Kiesen, Konolfingen und Grünen nach Wyssachen
Kartennummer:1329 - Saas, 1309 - Simplon

Nach gutem Frühstück im Bergrestaurant Hohsaas (um 5 Uhr) starten wir um 6 Uhr im Morgengrauen unter wolkenlosem Himmel - der Mond ist noch über den bereits von den Sonnenstrahlen erreichten Gipfeln im Monte Rosa und Mischabel sichtbar - (ohne die Stirnlampen zu gebrauchen) zu unserem Gipfeltag; einige weitere Berggänger brechen mit demselben Ziel auf, andere zum Weissmies hoch. Bei der Weggabelung (Richtung P. 3123 - Weissmieshütten) verabschieden wir uns von Urs, welcher es vorzieht, gemütlich zu Tale nach Kreuzboden zu marschieren.

 

Wir legen nun den gestern ausgekundschafteten Gang unterhalb des Hohlaubgletschers im etwas ruppigen Gletscherrückzuggelände in umgekehrter Richtung zurück, bewältigen ebenso die gesicherte Bandtraverse sowie den steilen, felsigen, Anstieg zu P. 3123 - wie schön ist doch zu beobachten, wie die beiden höchsten Gipfelmassive der Schweiz stets mehr von der Sonne beleuchtet werden.

Anschliessend streben wir übers Restschneefeld dem Lagginhorngletscher zu; viel von ihm ist nicht mehr zu sehen; der Rest davon ist geröll- und schneebedeckt. Auf meist guter Spur steigen wir nur sanft an zu einer kurzen, mit Schnee angereicherten, steileren Stufe, und - stärker geneigt als zuvor, über den Gletscher weiter hoch; hier sind einige wenige blanke Stellen vorhanden, die etwas Geschicklichkeit erfordern. Danach wird wieder ins Felsgelände gewechselt; darin geht es nun - mit roten Punkten wie auch Steinmännern als Hinweise, gelegentlich auf Spuren, hoch zum Grat.

Hat er schon von unten, vom Gletscher aus betrachtet, als sich lang hinziehend gewirkt, so kommen uns nun Länge, wie auch Höhe, welche noch vor uns liegen, beträchtlich vor! Doch der Aufstieg - gesamthaft im Schatten verlaufend - ist ein „unterhaltsamer“: gute Spuren wechseln ab mit felsigen Passagen - mal steiler, mal flacher - und auch einigen wenigen anspruchsvolleren, Abschnitten; bis auf ein, zwei, kurze Stellen ist es auch nirgends echt ausgesetzt. So ist auch die als Schlüsselstelle geschilderte Platte (welche unterhalb, also südseitig, umgangen werden könnte) doch reizvoll-anregend.

Weniger jedoch die nach wie vor sehr kühlen Temperaturen; je höher wir ansteigen, desto mehr setzt zudem ein frostiger Wind ein - und nachdem wir ein kurzes, steiles Schneefeldchen gut gemeistert haben, und das Gipfelschneefeld am obersten Gipfelaufbau in den steilen Felsen haben umgehen können, weht es uns oben beim Gipfelkreuz des Lagginhorns zeitweilig beinahe um. Zusammen mit einem andern Paar steigen wir wenig ab in die abschüssige Ostflanke auf ein Band, welches der Sonne zugewandt ist - immerhin wärmt diese ein wenig; an eine längere Rast, an eine echte Verpflegungspause ist nicht zu denken …

 

Diese holen wir, nach Abstieg auf derselben Route, am Grat ziemlich weit unten - nun an der vollen Sonne, bei beinahe windstillen Verhältnissen, ausgiebig nach, bevor wir uns wieder vom Grat abwenden und absteigen zum Lagginhorngletscher.

Diesen verlassen wir jedoch schon bald, halten uns an die vereinzelten Spuren, welche ziemlich direkt hinunterleiten Richtung entwässernder Triftbach. Dabei gilt es jedoch, am Ende der Schneeauflage, durch Schutt und Schrofen im welligen Gelände die Durchgänge und Querungen zu finden, um nicht an abschüssigen Felsen zu scheitern. Wir halten uns so im unteren Abschnitt stets näher an unseren gestrigen Aufstiegsweg, welchen wir im querenden Auf und Ab erreichen.

Unweit des (Biwakplatz Lagginhorn)s folgen wir dem Weglein links des Triftbaches, in der Absicht, diesen bei der unterhalb der Brücke gelegenen Furtstelle (exakt nördlich der  Weissmieshütten gelegen) zu überqueren - ein Ding der Unmöglichkeit, so viel und reissendes Wasser führt er mit sich. In der Folge müssen wir weglos unter den Hütten im Steilhang (an verschiedenen grässlichen Deponien vorbei) unwegsam zur nächsten Brücke (westlich der Hütten) absteigen. Auf dem schwarz gekennzeichneten Weg wandern wir nun östlich des Baches hinunter bis zur BWW-Vereinigung (Weissmieshütten - Jegihorn) und gelangen innert Kürze zum Kreuzboden.

Erst gönnen wir uns auf der Terrasse des Bergrestaurantes die verdienten Getränke; danach gondeln wir sanft zu Tale nach Saas-Allmagell - um ein eindrückliches Bergerlebnis reicher!

 

ñ 4 h (inkl. ¼ h Pause)

 

ò 4 h 35 min (inkl. 1 h 5 min Pause) 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2017 um 15:35
besten Dank euch beiden; es war tatsächlich seehr eindrücklich!

lg Felix

passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 21. August 2017 um 15:57
Ein wunderbarer Bericht mit eben solchen Bilder, besonders die Gipfelföteli sind herrlich.
LG Michael

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. August 2017 um 16:01
Danke für die Blumen ;-)

lg Felix


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