Zur Hintergrathütte 2641m im Frühjahr


Publiziert von alpensucht , 26. Juni 2017 um 21:27.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:25 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 800 m

Spezl Horst hat im Winter zwei ziemlich fitte Eiskletterer kennen gelernt, mit denen wir gern mal eine größere Tour jetzt im Frühjahr starten wollen. Wir packen sämtliche Eis- und Felsausrüstung, Schneeschuhe und LVS in Torges alte Karre und fahren am späten Abend los.

Erst nach einiger Zeit auf der Fahrt kristallisiert sich das Ortlergebiet heraus (beste Wetterprognose). Zur Debatte standen außerdem das Gebiet um die Oberwalder Hütte (Beschränkung auf Firn und Eis), der Stüdlgrat (fast nur Fels und weniger gutes Wetter) und die Eisrinne an der Cima Tosa (ziemlich weit).


Gegen 8 uhr Morgens trudeln wir in Sulden ein, organisieren uns den Schlüssel für die Hütte und packen eine relativ umfangreiche Auswahl an Material und Nahrungsmittel in unsere Rucksäcke. Drei von uns haben in ihrem großen noch einen kleinen Rucksack für die Kletterei.

9:45 Uhr gehen wir zunächst auf breiter Trasse ins Tal hinter, das der Suldenferner einst ausschürfte. Richtung Madritsch-Gondel Mittelstaton halten wir uns und bleiben mit unserem schweren Gepäck und in der größer werdenden Hitze bewusst auf dem breiten Fahrweg (T1). Ein Stündchen später pausieren wir ausgiebig im Schatten der Mittelstation. Der Weiterweg verspricht durch viele weiche Schneefelder unterbrochen zu werden.

Einige Zeit später weichen wir auf ca. 2400m rechts von der nun völlig eingeschneiten markierten Route ab ins freie Gelände in eine östlich exponierte Schrofen- und Wiesenflanke, die oben von größeren Felststufen unterbrochen wird. Das Gelände ist jedoch noch gut gestuft und weiter oben treffen wir auf wechselnde Felsqualität (brüchig oder kompakt, T4, I-II) und halten uns immer rechts aufwärts. Oberhalb eines alten Fundaments queren wir ein etwas heikles Schuttband (T4+) nach rechts und können nach der folgenden Rippe die Hütte sehen. Dazwischen liegt nur noch eine Geröll- und Schuttflanke und ein bis etwa 35° steiles und 200m langes Schneefeld, das sich oben fast waagerecht zurück lehnt.

Dort am letzten Stück zögern wir etwas, weil die Sonne nun den vielen Schnee gefährlich aufgeweicht hat. Dennoch gelangen wir mit Hilfe unserer Schneeschuhe zum Schluss (WT2) wohlbehalten um 13:45 Uhr zur Hütte.

Als "Trocken- und Lagerraum" dient der sehr angenehm kühle Flur im Eingangsbereich. Außer einem Zimmer mit 6 Betten können wir keine Tür öffnen. Auch die Toiletten lassen sich nicht öffnen. Jemand vor uns hat demonstrativ  sein Geschäft vorm Eingang erledigt...

Den Rest des Tages nutzen wir uns zu sonnen, die großartige Sicht auf die Königswand zu genießen und um Pläne für die kommenden Tage zu schmieden.

Firn und Eis fällt aus unserer Sicht wegen der sehr hohen Temperaturen tagsüber aus. Bleibt die volle Konzentration auf den Ortler Hintergrat: einen Tag Reko mit Depot, einen Tag den Grat hinauf und runter gehen, einne Tag absteigen und heim fahren.


Nächster Tag: Reko am Hintergrat

Übernächster Tag: Hintergrat hoch und runter




Tourengänger: alpensucht


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