Von Habkern ins Karstgebiet der Sieben Hengste

Das Gebiet des Seefelds unter den Sibe Hängste ist weitherum bekannt als attraktive, aber auch recht gefährliche Karstlandschaft, insbesondere wenn Schnee liegt. Dann sollte man das Gebiet wegen der tiefen Karstlöcher meiden. 

Heute, an einem heissen Hochsommertag, war natürlich kein Schnee mehr vorhanden, höchstens tief unten in grossen Karstlöchern. Trotzdem heisst es beim Gehen aufpassen, da die Steine spitz und scharf sind und man im tiefen Gras rasch in kleine Löcher trampt. 

Ich startete frühmorgens in Habkern. Die Stimmung war recht gewittrig/wolkig. Erst am Mittag verwandelten sich die Gewitterwolken an harmlose Cumulus-Wolken. Sogar ein recht kräftiger Platzregen prasselte um 10.00h auf Habkern. 

Von Habkern aus geht es zuerst die sonnigen Matten hoch, alles durch Landwirtschaftsland, das frisch gemäht war. Das Strässchen nach "Läger" wurde frisch geteert - heiss muss es für diese Arbeiter sein.

Nach Läger geht es vorerst auf einem Kiessträsschen weiter. Beim Punkt 1413 m verlässt man das Strässchen, und ein Bergweg führt über Chromatta immer steiler und steiniger nach oben in Richtung Schwendli. Es wird kurz noch steiler und steiniger, bis man auf eine ebene Fläche mit schönen Mooren gelangt. Nach dem Punkt 1760 m geht es leicht abwärts, dann wieder aufwärts zur Scheune Oberberg. Die Grathöcker "Schibe" und "Sichle" im Kamm der Sibe Hängste hat man direkt vor sich, und in einer Viertelstunde steht man oben. Während die "Schibe" ein grasiger Gipfel ist, der offenbar auch beweidet wird, ist die "Sichle" mitten im Karstgebiet. Man muss tiefe Löcher und Gräben umgehen, und die Karrenfelder sind messerscharf.

Die Szenerie ist geologisch sehr interessant. Die Sibe Hängste stehen als Karstlandschaft in gleicher Reihe wie die Schrattenfluh, die Silberen oder die Gegend der Türme oberhalb Leysin. Es gibt hier umfangreiche Höhlensysteme (Sieben Hengste-Hohgant-Höhlensystem), die noch nicht vollständig erforscht sind.