Föhnfische, Balance und 7 Hengste


Publiziert von babu , 7. November 2010 um 14:16.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 6 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Innereriz - Grätli - 7 Hengste - Sichel - Innereriz
Kartennummer:1208

Bereits letzten Winter hat das Hochplateau Seefeld bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen.  Damals wühlten wir uns durch tiefen Neuschnee und suchten uns einen Weg durch diese wunderschöne Karstlandschaft. Ziel waren damals die 7 Hengste - ein Vorhaben das sprichwörtlich im endlosen Weiss versank. Wir mussten unverrichteter Dinge zum Rückzug blasen - zu weit war der Weg und zu müde waren die Beine.

Auch diesmal starten wir in Innereriz und folgen dem Wanderweg in Richtung Hindere Sol. In kurzer Zeit erreichen wir den Taleingang zum Grünenbergpass. Im Winter muss wohl zum Anpirschen der 7 Hengste eine Kehre zum Grünenbergpass in Kauf genommen werden. Heute suchen wir jedoch die Diretissima und steigen ein kurzes Stück weglos dem steilen Grätli entgegen. Nach rund 100 hm treffen wir auf Wegspuren, welche kompromisslos auf den ersten der sieben Hengste führen. Bei Nässe ist diese Variante nicht ganz trivial, ein wachsames Auge und Konzentration ist angebracht.

Auf der Krete wandernd geniessen wir den wunderschönen Ausblick auf das Hochplateau Seefeld, eingerahmt von den stolzen Bernern im Hintergrund. Diese werden heute von Föhnfischen verziert. Ein tolles Bild...

Teilweise balancierend erreichen wir bald den Punkt 1'952. Das Überschreiten der speziellen Karstfelsen macht Spass und wir staunen über die Vielfalt der Felsformationen. Nach einer etwas ausgiebigeren Pause auf dem Gipfel geht's weiter Richtung Sichle. Wir wollten ursprünglich über das Wagenmoos und Tropfloch zurück zum Grünenbergpass. Die Schneefelder halten uns jedoch zurück. Bei diesem löchrigen Untergrund kann schnell irgendwo ein Fuss steckenbleiben. Bevor wir nach der Schibe auf die Westseite der Hengste wechseln, treffen wir auf eine imposante Steinbock-Herde. Wir wollen diese wunderschöne Tiere nicht aufschrecken und bleiben auf Distanz. Die Herde setzt sich jedoch trotzdem in Bewegung und steuert genau auf unsere Abstiegroute zu! So steigen wir sozusagen Auge in Auge gemeinsam ab. Erstaunlicherweise kommen wir bis auf wenige Meter an die Tiere ran, ein eindrückliches Erlebnis.

Nach einer kurzen Traverse stehen wir auf der Sichle und bestaunen nun die Felskette der Hengste von der Rückseite. Irgendwie errinnern mich diese Felsformationen an die Churfirsten. Sollte hier vielleicht auch ein Schnürchen zu finden sein? Eine Traverse kurz unterhalt der Felswände sollte eigentlich möglich sein..

Von der Sichle geht es auf schönem Wanderweg zurück zum Ausgangspunkt. Mit einem Hauskafi in der Dorfbeiz schliessen wir diesen tollen Wandertag ab. Diese Tour ist wirklich empfehlenswert!

Tourengänger: babu


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Kommentare (6)


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Mel hat gesagt:
Gesendet am 7. November 2010 um 15:52
schöner bericht von einer offenbar schönen tour, danke! ich war am wochenende auch in dieser gegend, aber die sieben hengste konnte ich leider noch nicht aus der nähe ansehen. wird jetzt wohl bis nächstes jahr warten müssen :-)

babu hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. November 2010 um 21:04
Sali Mel
Merci für dein Feedback. Deine Tour lässt sich aber auch sehen...;-). Und wer weiss vielleicht reicht es vor dem Wintereinbruch noch für die eine oder andere Tour. Und die 7 Hengste solltest du tatsächlich nicht aus den Augen lassen...;-).
Grüessli, Andrea

Henrik hat gesagt: ...ich staune immer wieder neu
Gesendet am 7. November 2010 um 19:18
über Landschaften der CH mit dieser Tiefenwirkung (im doppelten Sinne) und die guten Pics.

herzlich

silberquäki

BaumannEdu hat gesagt:
Gesendet am 8. November 2010 um 14:48
Schöne Tour. Bravo.

Reusser hat gesagt: Schnürchen...
Gesendet am 9. November 2010 um 10:12
Dies ist eine imposante Tour!
Oh ja, es hätte ein Schnürchen. Im grössten Hengst hat es eine selten besuchte Höhle. Vom Schöriz sieht man an deren Eingang ein aufgemaltes Berner & Schweizer Wappen. Der Weg dorthin ist allerdings über ca. 30m nur gerade 30-50 cm breit... Also sehr sehr ausgesetzt.

babu hat gesagt: RE:Schnürchen...
Gesendet am 9. November 2010 um 12:24
Merci für den interessanten Tip! Diese Höhlenerkundung muss ich mir dann mal für nächstes Jahr vornehmen. Hab gerade auf deinem Profil gesehen, dass du bereits erste Erfahrungen beim Nordaufstieg zum Aff gemacht hast... Tönt abenteuerlich! Würde mich aber auch als Versuch reizen...
Berglergruss, Andrea


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