Wildhuser Schafberg


Publiziert von Delta Pro , 4. März 2009 um 09:55.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 1 März 2009
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 1300 m

Der Skitouren-Klassiker im oberen Toggenburg – weite, steile Hänge so viel das Herz begehrt!

 

Wildhuser Schafberg im Winter – das muss mal erlebt haben, wer die Ostschweiz kennen will! Bei guten Verhältnissen gibt es wohl keinen schöneren Skiberg im Alpstein! Die Südhänge sind endlos weit – und steil! Die oberen 1000 Höhenmeter der Tour haben durchwegs eine Steilheit von 35° und mehr – ein absoluter Traum… Allerdings sind die Verhältnisse nicht immer gut: Der Schafberg ist stark der Sonnenstrahlung ausgesetzt, weshalb man früh genug wieder abfahren sollte, im Hochwinter ist der Rücken auch oft abgeblasen und die Lawinensituation muss sicher sein. Wohl aus diesen Gründen stieg ich erst jetzt erstmals mit den Skis auf den Schafberg. Über Gamplüt muss man normalerweise rund 100 Höhenmeter zu Fuss überwinden, da in der Steilstufe der Schnee sehr schnell weg ist. Gemäss Local-Information war heute das erste Mal seit vielen Jahren, dass der Schafberg in Aufstieg und Abfahrt durchgehend mit Skis an den Füssen gemacht werden konnte.


Von Wildhaus auf der Skipiste nach Gamplüt (Start um 6.50). An den Fuss einer auffälligen Lawinenrinne und hart unter den Felsen nach links in ein Couloir queren. In diesem (entlang dem Sommerweg) steigt man steil (ca. 40°) auf eine Schulter und quert dann etwas ausgesetzt nach rechts auf die Schneehänge unterhalb des Schäferhüttlis. Anschliessend ist die Routenfindung einfach – aufwärts, aufwärts, aufwärts! Die Hänge sind durchwegs über 30° geneigt. Nach vielen Spitzkehren steht man auf dem Vorgipfel und erreicht zu Fuss den Hauptgipfel (Fixseil am Schichtkopf).

Abfahrt um 9.30 Uhr. Die Schmelzkruste ist noch nicht besonders dick und man bricht ab und zu noch ein wenig ein. Grösstenteils wartet aber Firn vom Feinsten. Hangsteilheit und Exposition sind frei wählbar – die Hänge lassen Platz für tausende von Linien. Dank der guten Schneelage ist der Schafberg auch unterhalb der Alp durchgehend fahrbar – das braucht aber etwas Nerven. Das Couloir ist eng und schon komplett durchgeweicht: Augen auf und durch!


Tourengänger: Delta


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Kommentare (10)


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Alpin_Rise hat gesagt:
Gesendet am 4. März 2009 um 10:25
Grautliere zum Schafberg, schöne Fotos vom Heimrevier!

Westlich unter dem Schäferhüttchen gibts übrigens ein Culoir/Waldschneise, welche die Steilstufe des Sommerwegs umgeht - dort kann meist durchgehend mit Ski abgefahren werden!

Leider hab ich diese Variante erst nach meinem Versuch (100hm unter Gipfel wegen Verspätung umgekehrt) entdeckt, muss nochmals hin...

marmotta hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. März 2009 um 12:22
Es gäb noch eine Alternative zur Normalroute ab Gamplüt: die "Gross Chelen", die ich vor Jahren mal bei einer Winterbesteigung im Aufstieg benutzt habe. Dieses Couloir (ca. 45 °) zieht sich vom Südwestgrat, auf einer Höhe von ca. 2000 m, hinunter zu den Alphütten "Oberstofel" und müsste doch (bei entsprechendem Fahrkönnen und Schneeverhältnissen) auch mit Skis befahrbar sein, oder? Eine Felsstufe im oberen Bereich müsste allerdings wohl zu Fuss abgestiegen werden.

Wäre übrigens letztes Wochenende beinahe auch am Schafberg gelandet, habe mich dann aber -aufgrund der am Nachmittag noch etwas heiklen Lawinensituation- doch für den Gulmen entschieden.

Und ich kann mich Delta nur anschliessen: Der Schafberg ist ein -vor allem im Winter- wirklich lohnender Gipfel, dürfte die Abfahrt wohl eine der besten im gesamten Alpstein sein!

Im Übrigen: Tolle Fotos!

Gruess

marmotta

Delta Pro hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. März 2009 um 14:18
Die Gross Chelen sieht ja in der Tat nach einer fantastischen Linie aus! Ausserdem scheint es eine Möglichkeit zu sein, die durch Nassschneelawinen gefährdeten Südhänge im unteren Teil der Abfahrt zu umgehen. Das nächste Mal...

3614adrian hat gesagt: Gross Chelen
Gesendet am 6. März 2009 um 14:07
Wildhaser Schafberg finde ich auch eine super Tour - nicht nur wegen der Aussicht auf die Churfirsten :-)
Vor kurzem gerade überlegt, ob die Gross Chelen eine Abfahrtsmöglichkeit wäre? Z.B. als Abschluss der Altmann-Jöchli-Schafberg Rundtour...?

Gruss Adrian

Alpin_Rise hat gesagt: RE:Gross Chelen
Gesendet am 8. März 2009 um 23:47
Tolle Idee!

Wie wärs mit der Vrenelenchelen als Alternative? z.B. hier

marmotta hat gesagt: RE:Gross Chelen
Gesendet am 9. März 2009 um 08:27
Und wie kommt man vom Gipfel des Schafbergs in die Vrenenchelen? Geht wohl nur von dem Karrenfeld zwischen Schafberg und Jöchli, oder?

3614adrian hat gesagt: RE:Gross Chelen
Gesendet am 9. März 2009 um 13:35
Ich meinte die ganze Zeit die Vrenenchelen!

Dran bleiben, bald wissen wir's wohl, oder?

LG Adrian

ossi hat gesagt: Vrenenchelen
Gesendet am 9. März 2009 um 14:57
Unter "rockthepowder" (googeln) ist die Abfahrt durch die Vrenenchelen dokumentiert. Leider wird nicht klar, wo man genau in die Chelen einfährt. Am besten steigt man wohl durch die Vrenenchelen auf, dann findet man wohl auch den Einstieg (bzw. Ausstieg in dieser Richtung)...

360 Pro hat gesagt: RE:Vrenenchelen
Gesendet am 9. März 2009 um 16:41
Die Vrenenchelen macht man meines Wissens im Winter nicht in Zusammenhang mit dem Gipfel des Wildhuser Schafbergs. Wer die Vrenenchelen mit einem Gipfel verknüpfen will, "nimmt" dazu P. 2223 nördlich des Endes der Vrenenchelen (mit Gipfelbuch).

Der einzig machbare Übergang von der Vrenenchelen auf die Ostseite des Schafbergs und schlussendlich zum Gipfel des Schafbergs, ist wohl der Sommeraufstieg. Er verläuft aber ab etwa 1900m nicht mehr in der Vernenchelen selbst, sondern auf einem Gras/Schrofen-Band parallel dazu. Dieses führt zum Sattel nördlich des Schafberg Nordgrates. Für Skis ist dieses Band aber völlig ungeeignet.

Vom Sattel zwischen Jöchli und Schafberg gibt es keine geeignete direkte Route auf den Gipfel des Schafbergs, sondern man muss etwas in die Ostflanke absteigen und ihn dann "hinten herum" erklimmmen.

PS: Die Vrenenchelen hat meist bis weit in den Sommer noch Schnee, es bleibt also noch genügend Zeit sie dieses Jahr zu befahren...

ossi hat gesagt: RE:Vrenenchelen
Gesendet am 14. März 2009 um 18:06
Also, jetzt hab ich's unter "backcountry.ch" gefunden: Man steigt die Vrenenchelen auf, bis es nicht mehr geht und fährt dann ab. Offenbar geht es hierbei nicht um eine eigentliche Gipfelbesteigung, sondern nur um die Abfahrt durch die Chelen.


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