Grossstrubel (3243m)
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Der Grossstrubel gehört zum dreigipfligen Wildstrubelmassiv, wobei er seinem Namen zum Trotz mit 3243m Höhe der "kleinste" der drei Wildstrubelgipfel ist. Relevant ist das eher für Detailverliebte, denn der Hauptgipfel übertrumpft ihn nur um einen Meter Höhe. Am effizientesten in einer Tagestour lässt sich der Grossstrubel von der Engstligenalp aus erreichen, was aber aufgrund der steilen N- und NW-Hänge möglichst sichere Verhältnisse erfordert.
Imposant thront der Grossstrubel über der Engstligenalp. Seit meiner
Schneeschuhwanderung zum Ammerstenspitz vor zwei Jahren, hegte ich immer den Traum, diesen Gipfel einmal mit Schneeschuhen zu besuchen. Ein Unterfangen, das als Tagestour aufgrund der ca. 1300 Höhenmeter Aufstieg und er etwas grösseren Höhe doch ziemlich kräfteraubend ist, wie wir herausfinden mussten. Mit von der Partie waren
Stevo47, Silvia und Ingo.
Engstligenalp - Strubelgletscher - Früestücksplatz (WT5)
Morgens um 08:30 laufen wir von der Bergstation der Engstligenalp los, nachdem wir mit der ersten Seilbahn hochfahren konnten. Zuerst erwartet uns ein Flachlauf von gut 1.5 km durch die Ebene, bis das Gelände langsam an Neigung zunimmt. Wir gehen über den hart gefrorenen Schnee am P.1948 vorbei und steuern danach den Steilhang neben dem P.2150 an, über den die vom Strubelgletscher geschaffene lange Mulde am Fusse des Ammertegrat erreicht wird. Einige Skitourengeher sind bereits im Aufstieg.
Anfänglich gehen wir ziemlich direkt auf gut greifender Schnedecke den allmählich steiler werdenden Hang hinauf. Ungefähr dort wo er die 30° zu überschreiten beginnt, ändert die Schneequalität leider, und wird nun geprägt von einer dünnen Auflage weichen Schnees auf dem tragenden Deckel. Für Schneeschuhe sind dies unvorteilhafte Verhältnisse. Hie und da rutschend steigen Silvia und ich zur Skispur hoch und queren anschliessend dieser folgend ein wenig turnend in die Mulde hinein.
Stevo47 und Ingo lassen auf sich warten, weshalb ich nochmals kurz um den Ecken schauen gehe. Da kommt grad Ingo und berichtet, dass der Stock von
Stevo47 gebrochen ist... Kein guter Start für eine lange Tour! Wenige Minuten später kommt
Stevo47 inzwischen auf Steigeisen nach. Der Steilhang hat uns viel Kraft gekostet. Eventuell wären wir besser via P.2150 direkt in der Mulde aufgestiegen, wobei auch dieser Hang eine beachtliche Steilheit aufweist.
Durch die langgezogene Mulde steigen wir nun dem im Winter gänzlich unsichtbaren Strubelgletscher engegen. Auf der rechten Seite sind stets die Felswände vom Ammertegrat im Blickfeld. Hie und da wartet ein etwas steilerer Abschnitt, insgesamt gibt es aber keine grösseren Schwierigkeiten. Nach einer kurzen Rast erreichen wir den abflachenden Hang unter der Querung zum Frühstücksplatz, welche normalerweise die Schlüsselstelle der Tour darstellt. Heute ist die Traverse bestens gespurt, und lässt sich problemlos bewältigen. Wir wechseln vorsorglich auf Steigeisen und nehmen den Pickel zur Hand. Vermutlich wäre es auch mit den Schneeschuhen machbar gewesen. Um die schöne Aufstiegsspur zu schonen, folgen wir der Abfahrtsspur der Skifahrer. Oben angekommen erfahren wir von anderen Tourengängern, dass der Schnee bis zum Gipfel weitgehend hart bleiben wird. Deshalb lassen wir die Steigeisen grad an den Füssen.
Früestücksplatz - Grossstrubel (WT5)
Die sogleich folgende Querung oberhalb einer Steilstufe zum oberen Teil vom Ammertegletscher lässt sich gut bewältigen. Dennoch führt sie durch recht steiles Gelände (>35°) mit Felsen und Eisbruch unten dran. Mit den Schneeschuhen wäre das bei den aktuellen Verhältnissen (harter Schnee mit etwas Pulver versehen) wohl eher unangenehm gewesen. Nach dieser längeren Querung ist der restliche Weg zum Gipfel eigentlich blosse Fleissarbeit, wenn auch für uns heute eine ziemlich anstrengende.
Stevo47, seines Stockes beraubt, und Ingo haben heute leider nicht die beste Tagesform erwischt und müssen während dem Aufstieg zum breiten Rücken vom Grossstrubel gehörig kämpfen. Fast am Ziel, ca. 70 Höhenmeter unter dem Gipfel und 500 Distanzmeter davon entfernt, entscheiden sie sich bei königlicher Aussicht über die Walliser Hochalpen und bis hin zum Mont Blanc eine Pause einzulegen, während Silvia und ich noch zum Gipfel hochsteigen.
Auf dem aussichtsreichen Gipfel angekommen machen wir einige Fotos und unterhalten uns mit anderen Tourengängern. Als eher rare Spezies der Schneeschuhgänger fallen wir ein bisschen auf. Im Hinblick auf die mangelnden Abfahrtsgeräte werden wir natürlich alles andere als beneidet. Die Fernsicht ist hervorragend - selbst die Abfahrtsspuren auf dem Bishorn lassen sich deutlich erkennen. Der Himmel wird von einigen hohen Wolkenfeldern leicht getrübt.
Grossstrubel - Früestücksplatz - Strubelgletscher - Engstligenalp (WT5)
Nachdem wir das Panorama in uns aufgesogen haben, machen wir uns sogleich wieder zurück zum Pausenplatz von unseren beiden Kollegen. Wir unterhalten uns gemütlich, bevor es der Aufstiegsroute entlang wieder hinab zur Engstligenalp geht. Die erste Traverse ist auch im Absteig unproblematisch, die eigentliche Schlüsselstelle dank äusserst komfortabler Spur ebenfalls einfach (dieses Mal wählen wir die bereits von Fussgängern hartgepresste Aufstiegsspur). Im flachen Gelände wechseln
Stevo und ich auf Schneeschuhe, was aber nicht nötig gewesen wäre.
Durch die lange Mulde geht es schliesslich hinab zum letzten Steilstück, wo wir am Morgen unsere liebe Mühe hatten. Dieses Mal bleiben wir in der Mulde. Auch dort ist das Gelände sehr steil, dank griffigem Schnee geht es jedoch sicher hinunter. Die tageszeitliche Erwärmung fiel in den Nordhängen weniger stark aus als befürchtet, und so haben wir bis ins eher sanft geneigte Gelände hinein gute Verhältnisse. In der Ebene ist der Schnee dann sehr weich. Der Flachlauf zurück bis zur Seilbahnstation zieht sich nochmals erstaunlich in die Länge. Mit weniger Reserve als erwartet treffen wir um 16:30 wieder bei der Seilnahnstation ein.
Lange und eher anstrengende Tour zu einem äusserst schönen und vielbesuchten Aussichtsgipfel. Gerade bei Frühlingsverhältnissen ist man mit Schneeschuhen benachteiligt, weil man für den Abstieg hinreichend Zeit einplanen muss und eher in Konflikt mit der tageszeitlichen Erwärmung kommt. Von den Expositionen her war die Tour wohl keine schlechte Wahl. Trotz Wochentag waren sehr viele Skitourer unterwegs.
Hier der Bericht von
Aendu, der selbentags am Grossstrubel unterwegs war.
SLF: gering, im Tagesverlauf mässig
Imposant thront der Grossstrubel über der Engstligenalp. Seit meiner


Engstligenalp - Strubelgletscher - Früestücksplatz (WT5)
Morgens um 08:30 laufen wir von der Bergstation der Engstligenalp los, nachdem wir mit der ersten Seilbahn hochfahren konnten. Zuerst erwartet uns ein Flachlauf von gut 1.5 km durch die Ebene, bis das Gelände langsam an Neigung zunimmt. Wir gehen über den hart gefrorenen Schnee am P.1948 vorbei und steuern danach den Steilhang neben dem P.2150 an, über den die vom Strubelgletscher geschaffene lange Mulde am Fusse des Ammertegrat erreicht wird. Einige Skitourengeher sind bereits im Aufstieg.
Anfänglich gehen wir ziemlich direkt auf gut greifender Schnedecke den allmählich steiler werdenden Hang hinauf. Ungefähr dort wo er die 30° zu überschreiten beginnt, ändert die Schneequalität leider, und wird nun geprägt von einer dünnen Auflage weichen Schnees auf dem tragenden Deckel. Für Schneeschuhe sind dies unvorteilhafte Verhältnisse. Hie und da rutschend steigen Silvia und ich zur Skispur hoch und queren anschliessend dieser folgend ein wenig turnend in die Mulde hinein.



Durch die langgezogene Mulde steigen wir nun dem im Winter gänzlich unsichtbaren Strubelgletscher engegen. Auf der rechten Seite sind stets die Felswände vom Ammertegrat im Blickfeld. Hie und da wartet ein etwas steilerer Abschnitt, insgesamt gibt es aber keine grösseren Schwierigkeiten. Nach einer kurzen Rast erreichen wir den abflachenden Hang unter der Querung zum Frühstücksplatz, welche normalerweise die Schlüsselstelle der Tour darstellt. Heute ist die Traverse bestens gespurt, und lässt sich problemlos bewältigen. Wir wechseln vorsorglich auf Steigeisen und nehmen den Pickel zur Hand. Vermutlich wäre es auch mit den Schneeschuhen machbar gewesen. Um die schöne Aufstiegsspur zu schonen, folgen wir der Abfahrtsspur der Skifahrer. Oben angekommen erfahren wir von anderen Tourengängern, dass der Schnee bis zum Gipfel weitgehend hart bleiben wird. Deshalb lassen wir die Steigeisen grad an den Füssen.
Früestücksplatz - Grossstrubel (WT5)
Die sogleich folgende Querung oberhalb einer Steilstufe zum oberen Teil vom Ammertegletscher lässt sich gut bewältigen. Dennoch führt sie durch recht steiles Gelände (>35°) mit Felsen und Eisbruch unten dran. Mit den Schneeschuhen wäre das bei den aktuellen Verhältnissen (harter Schnee mit etwas Pulver versehen) wohl eher unangenehm gewesen. Nach dieser längeren Querung ist der restliche Weg zum Gipfel eigentlich blosse Fleissarbeit, wenn auch für uns heute eine ziemlich anstrengende.

Auf dem aussichtsreichen Gipfel angekommen machen wir einige Fotos und unterhalten uns mit anderen Tourengängern. Als eher rare Spezies der Schneeschuhgänger fallen wir ein bisschen auf. Im Hinblick auf die mangelnden Abfahrtsgeräte werden wir natürlich alles andere als beneidet. Die Fernsicht ist hervorragend - selbst die Abfahrtsspuren auf dem Bishorn lassen sich deutlich erkennen. Der Himmel wird von einigen hohen Wolkenfeldern leicht getrübt.
Grossstrubel - Früestücksplatz - Strubelgletscher - Engstligenalp (WT5)
Nachdem wir das Panorama in uns aufgesogen haben, machen wir uns sogleich wieder zurück zum Pausenplatz von unseren beiden Kollegen. Wir unterhalten uns gemütlich, bevor es der Aufstiegsroute entlang wieder hinab zur Engstligenalp geht. Die erste Traverse ist auch im Absteig unproblematisch, die eigentliche Schlüsselstelle dank äusserst komfortabler Spur ebenfalls einfach (dieses Mal wählen wir die bereits von Fussgängern hartgepresste Aufstiegsspur). Im flachen Gelände wechseln

Durch die lange Mulde geht es schliesslich hinab zum letzten Steilstück, wo wir am Morgen unsere liebe Mühe hatten. Dieses Mal bleiben wir in der Mulde. Auch dort ist das Gelände sehr steil, dank griffigem Schnee geht es jedoch sicher hinunter. Die tageszeitliche Erwärmung fiel in den Nordhängen weniger stark aus als befürchtet, und so haben wir bis ins eher sanft geneigte Gelände hinein gute Verhältnisse. In der Ebene ist der Schnee dann sehr weich. Der Flachlauf zurück bis zur Seilbahnstation zieht sich nochmals erstaunlich in die Länge. Mit weniger Reserve als erwartet treffen wir um 16:30 wieder bei der Seilnahnstation ein.
Lange und eher anstrengende Tour zu einem äusserst schönen und vielbesuchten Aussichtsgipfel. Gerade bei Frühlingsverhältnissen ist man mit Schneeschuhen benachteiligt, weil man für den Abstieg hinreichend Zeit einplanen muss und eher in Konflikt mit der tageszeitlichen Erwärmung kommt. Von den Expositionen her war die Tour wohl keine schlechte Wahl. Trotz Wochentag waren sehr viele Skitourer unterwegs.


SLF: gering, im Tagesverlauf mässig
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