Grossstrubel & Wildstrubel

Der Wildstrubel stand schon Jahrzehnte auf meiner Projektliste. Für die lange Anfahrt musste für mich das Wetter stimmen, welches dann an diesem Sonntag auch bestens passte. An Wochenenden fährt die Engstligen Seilbahn per Ankündigung auf ihrer Webseite bereits um sieben Uhr (Early Bird). Der Gast zahlt dafür 20.- Aufpreis. Kann dafür Skitourentechnisch aber auch zu einem Zeitpunkt starten, sodass auch mehr als nur der Grossstrubel drin liegt.

Die Anfahrt lief reibungslos. Pünktlich um sieben Uhr fährt die Seilbahn dann auch los und bringt eine volle Gondel hinauf zur Engstligenalp. Da ich die Felle bereits montiert hatte, fuhr ich mit den montierten Fellen hinunter zur Ebene, welche zuerst überquert werden muss. Die Abfahrt ist nur kurz und so holte ich einen nach der anderen über die Hochebene wieder auf. Spätestens als die vordersten die Felle aufziehen mussten, holte ich auch diese ein. An vorderster Front durfte ich nun den Aufstieg neu spuren. Bis zum Frühstücksplatz nutzte ich die optimalen Hangneigungen. Alte Spuren waren vom Treibschnee bzw. Wind auf langen Streckenabschnitten völlig zugedeckt.

Bei der Schlüsselstelle am Frühstücksplatz packte ich meine Skier auf den Rucksack. Währenddessen wurde ich gnädiger weise von zwei Herren überholt und ich freute mich auf eine demnächst komfortable Aufstiegsspur. Die Schlüsselstelle war sehr gut zu durchschreiten - viel besser als aus der Distanz befürchtet. Oben angekommen montierte ich wieder die Skier und marschierte nun einer komfortablen Spur entlang zum Ammertegletscher hinüber. Der Aufstieg zum Strubeljoch ist kurz, danach flacht das Gelände ab und der Gipfel vom Grossstrubel zeigt sich schon bald. Auf dem Grossstrubel angekommen, nutzte ich die Pause um verfrüht das Mittagessen zu zelebrieren. Die Rundumsicht ist einfach nur grandios.

Nach der Pause freute ich mich auf eine kurze Abfahrt in bestem Pulverschnee zum Strubeljoch. Kurz die Felle montiert und schon ging es weiter. Die Verbindung der beiden Gipfelziele war ein langer Watschel. Quasi eine Langlauftour auf 3000 Metern über Meer. Es geht auf und ab. Währenddessen genoss ich das grandiose Panorama in die Walliser Alpen. Gegen den Mittelgipfel vom Wildstrubel kamen immer mehr Tourengeher von Süden anmarschiert. Zuletzt waren wir gegen 30 Personen auf dem Gipfel. Der geplante Laaxer Wildstrubel hab ich ausgelassen. Hätte alles gepasst, so hätte ich genügend Zeit gehabt, da man aber im Winter von der Engstligenalp nicht einfach so ohne Seilbahn runter kommt, machte ich mich auf den Rückweg - auch mit dem Hintergedanken, dass ich so nirgends in einen Oster-Stau hinein gerate. 

Die Abfahrt war grandios, es warten tolle Abfahrtshänge auf den Skitourengeher. An der Schlüsselpassage gab es kurz einen Stau und auch einen Fauxpass. Eine junge Frau gelangte direkt beim Einstieg neben die Bahn und rutschte zur Hälfte Richtung Felswand hinunter. Dies bewegte anschliessend viele dazu, zu Fuss abzusteigen. Unten im Skigebiet angekommen, liess ich mich mit dem Schlepplift über die Hochebene ziehen. Die frühe Rückkehr zur Bergstation bezahlte sich aus. Ich gelangte an diesem Osterwochenende ohne Wartezeiten & Stau in die Zentralschweiz zurück.