Welterbe 'Sardona': Die westliche Ecke in Ennenda


Publiziert von PStraub , 7. März 2017 um 16:21.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 7 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m

Bevor ich via Ruine Sola die Lochsite aufsuchte, machte ich im Rahmen der UNESCO-Welterbe-Perimeter-Extrempunkt-Besuche eine Runde oberhalb Ennenda.

Gestartet bin ich im Steirumpel bei Ennetbüels. Auf der Karte heisst die Gegend nicht (mehr?) so, aber zumindest beim dort erzeugten Wein hat sich der Name gehalten. Wobei es bei den erwähnten Steinen nicht um Nieren- oder Gallensteine wegen der Säure des Weines geht, sondern darum, dass sich in den Hängen oberhalb Ennenda immer wieder mal etwas löst.
Eindrücklich sind ja die Brocken auf dem Weg ins Uschenried. Die kleineren werden jeweils gesprengt, die ganz grossen lässt man liegen. Und es werden weitere folgen: Dort fällt der Verrucano der Haupüberscheibung fast vertikal ab. Wenn unten etwas abbricht, werden die hängenden Felsen auf Zug belastet. Was ihnen gar nicht gut bekommt.

Folgt man dem Steirumpel-Weg, kommt man zum Vogelbödeli und damit zum westlichsten Punkt des Perimeters.

Das Vogelbödeli ist eine grössere Lichtung, die unter mehrfachem Schutz steht (siehe Karte unten). Die ganze Fläche wird für den symbolischen Betrag von Fr. 1.- verpachtet, der Pächter muss/müsste sie allerdings nach strengen Vorschriften bewirtschaften. An sich ein Bombengeschäft: Direktzahlung für Hanglage und Maximal-Zuschläge für Ökologie. Trotzdem wurde die Pflege vernachässigt, das Areal wächst rasant zu.

Dann bin ich via Ennetrösligen zum tiefsten Punkt des Perimeters gewandert. Es ist nicht ersichtlich, warum dieser Zipfel eingeschlossen ist, weder geologisch noch tektonisch ist da irgend etwas von Interesse zu sehen.

Sehenswert ist jedoch Ennenda. Ennenda soll im 18. Jhd. das reichste Dorf der Schweiz gewesen sein; Handelsherren kontrollierten von hier aus ein weltweites Netz an Handelsbeziehungen. Obwohl viel vom alten Glanz verloren gegangen ist, findet man noch heute eine ganze Reihe von palastartigen Häusern. Im ehemals prächtigsten wohnen übrigens jetzt Asylanten ..

Auch später ging es den Ennendanern anständig. Sie leisteten sich ein überdimensioniertes Gemeindehaus im klassizistischen Stil mit einem prunkvollen Saal im Obergeschoss. Und es ist das einzige Dorf in der Schweiz, wo gleich zwei Strassen Villastrasse heissen.

Tourengänger: PStraub


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