Speer (1951 m) im Toggenburg, Kletterweg über die Nordwand von Mittlerwengi aus
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Heute möchte ich noch eine etwas ältere Klettertour auf Hikr publizieren. Am 10.09.2015 machte ich mich schon früh morgens auf den Weg nach Rieden/Mittlerwengi. Ich möchte Heute ein anspruchsvolle Klettertour auf dem Kletterweg am Speer angehen. Weil ich noch keine Klettersteigausrüstung hatte machte ich mich ohne diese Ausrüstung auf den Weg. Im Internet habe ich erfahren, dass es viele Berggänger gibt, die den Kletterweg auch ohne eine solche Ausrüstung machen.
Dieser lohnenswerte alpine Kletterweg führt auf den höchsten Konglomerat- bzw. Nagelfluhberg Europas. Bis knapp unter die 2000er Marke führt diese Tour in einer Mischung aus gesichertem Klettersteig und frei zu kletternden Felsaufschwüngen. Neben den zahlreichen Steinböcken, die auf der Nordwestseite ihr Kletterkönnen unter Beweis stellen, kann man auf dem beliebten Aussichtsberg oberhalb des Walensees auch ein grandioses Bergpanorama bewundern. An klaren Tagen kann man fast 400 Gipfel erkennen.
Zustieg zur Wand:
Vom Parkplatz Mittlerwengi folgt man dem Schotterweg taleinwärts vorbei an der Hinterwengi Alm hinauf zur Oberen Rossalpe (1569 m). Dort hält man sich rechts bis man in der Wiesensenke zu einer Wetterstation kommt. Von dort an der Westseite des Chli Speer (kleiner Hügel) entlang auf einem Pfad hinauf zum Einstieg bei einer Markierungstafel.
Beschreibung vom Kletterweg:
Zu Beginn werden drei Stufen unspektakulär (A/B) überwunden bis man nach einer Querung auf einer Wiese vor der ersten Kletterstelle (1+) steht. Danach folgt ein Band (B/C) - mit Drahtseil gesichert - welches links zu einer längeren, anfangs glatten Seilpassage (B) leitet. Danach ist wieder Klettern (2) angesagt und man erreicht über Stufen eine lange, steile, mit Seil gesicherte Passage (B/C). Nach dieser fordernden Steilpassage quert man auf einem Wiesenband länger nach rechts und erreicht kletternd ein originelles Kriechband (liegende Eisenleiter). Danach wieder mit Seil gesichert über eine Stufe, die am Ende schwer (B/C) ist, hinauf auf ein Band. Von dort zu Fuß nach links, über Schrofen auf den Grat und in der Folge zum Gipfel des Speers. Die Seilsicherungen sind alt, viele Passagen sind auch nicht versichert (Kletterstellen).
Abstieg:
Vom Gipfel etwas dem Südwestgrat folgen, bis man auf einem abfallenden Band auf die Nordwestseite wechselt. Steil auf dem Band hinunter, bis man die Wiesenfläche Bützli erreicht. Dort über eine Stufe hinunter und rechts zurück zur Hinterwengi Alm. Von der Alm auf dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz.
Bemerkung:
Der Klettersteig - der richtigerweise auch Kletterweg heißt - ist nicht durchgehend versichert, es müssen teilweise ausgesetzte Passagen bis zum II Schwierigkeitsgrad (UIAA) geklettert werden. Bei Nässe ist die Tour wegen des rutschigen Kieses gefährlich, auch hält sich an der schattigen Nordwestseite des Berges meist länger der Schnee.
Anmerkung: Der Kletterweg wird von vielen Berggänger ohne Ausrüstung begangen. Das sollte man aber nur machen, wenn man über die dazu nötige alpine Erfahrung und das nötige Kletterkönnen verfügt! Für Berggänger ohne Klettererfahrung und solche die nicht 100% Schwindelfrei sind empfehle ich dringend eine komplette Klettersteigausrüstung inkl. Helm – für Schwächere ist evtl. die Mitnahme eines Sicherungsseils sinnvoll.
Viele Grüße
erico

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