Zimmerberg (649 m) - Top of Hirzel & ÖV-Lügen


Publiziert von PStraub , 1. Februar 2017 um 17:58.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 1 Februar 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Aufstieg: 400 m

Da die Prognose eine langsame Wetterbesserung versprach, haben Irène und ich einen (von uns aus gesehen) eher abgelegenen "Gipfel" meines Mini-Projektes "SOB-FLIRT-Berge" bestiegen: den Zimmerberg.

Wir starteten beim Bahnhof Au ZH und bestiegen erst einmal den Rebberghügel der Halbinsel Au - wegen den vom Zug aus auffälligen, farbig angemalten Treppenstufen.
Schon hier hat man eine hübsche Sicht auf den See.

Dann folgten wir ab dem Bahnhof alles den markierten Wanderwegen. Als erstes Teilziel ist Aamüli brauchbar, dann Höchi. Eine einsame Gegend ist das nicht, und eine ruhige erst recht nicht. Entweder hörten wir den Lärm der Autobahn oder jenen des heutigen Sirenentestes.
Doch für eine Wanderung bei Tauwetter war das perfekt.

Ergiebige Niederschläge - beim Start in Näfels regnete es noch - und der schmelzende Schnee sorgten für reichlich Wasser in den vielen Bächen und den teilweise noch vereisten Mooren. An einer Stelle drückte das Wasser sogar mitten im Weg aus dem Boden.

Hinter dem Gasthaus "Höchi" steigt man auf den Hügelrücken und kommt zu einer Tafel mit dem Panorama der Region. Dieses ist für einen Hügel von gerade einmal 769 m eindrücklich.
Der höchste Punkt ist etwa 150 m westlich davon am Waldrand, erkenntlich durch einen Dohlendeckel. Von hier könnte man durch den Wald recht einfach zur Sihl absteigen.
Doch das wollten wir nicht, wir folgten dem Weg nach Hirzel.

In Hirzel hätten wir bequem den 15.00-Uhr-Bus nach Wädenswil erreicht. Doch so einen gibt es nicht - der Stundentakt lässt grüssen.

In Ziegelbrücke kreuzten wir eine FLIRT-Doppelkomposition - und der hintere Teil wäre ausgerechnet der "Zimmerberg" gewesen!

Der Zimmerberg ist ein von vielen Seiten einfach zu erreichendes und durchaus lohnendes Wanderziel.

Der Zimmerberg ist aber für Ostschweizer auch eine Mahnung daran, dass die Versprechen der Politiker in Bern bezüglich Ostschweizer-ÖV nicht einmal das Papier wert sind, auf das sie gedruckt wurden/werden.
Schon im "Alpenbahn-Subsidiengesetz" von 1878 wurde ihnen quasi eine Ostalpenbahn versprochen, wenn sie die Pläne für Gotthard und Lötschberg unterstützen. Bei Gotthard und Lötschberg gibt es mittlerweile doppelspurige Basistunnel, das «Ostalpenbahn-Versprechen» wurde "vergessen".

Genau gleich ging es andern Plänen. Die Walenseestrecke dürfte die einzige internationale Schnellzugstrecke (Zürich-Arlberg-Wien und Chur-Basel-Frankfurt) mit nur einer Spur sein.

Der letzte diesbezügliche Streich war eben der Zimmerberg-Tunnel. Wenn die Ostschweiz die NEAT unterstütze, wurde ihr ein direkter Anschluss daran via einen neu zu erstellenden Tunnel versprochen.
Die NEAT-Finanzierung wurde angenommen - und die Zimmerberg-Tunnel-Pläne postwendend geschreddert ..

Tourengänger: PStraub


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