Rotgrubenspitze (3040) 30.10.17
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Rotgrubenspitze (3040) /Stubai 30.10.2016
Material, Skitourenparadies Sellraintal-Kuhtai (Beschreibung), kann man vom Netz laden
auf der Tour benutzte Karte Stubaital 1:25000 Mayr XL, hat mich jetzt auf einige Gipfel gebracht, inzwischen habe ich die AV Karte Stubai/Sellrain, scheint besser (Höhenlinien, Spalten, Skitouren)
Talort: Gries, Übernachtungsmöglichkeit Pension Notburga. In St Sigmund und Haggen schien alles zu
(Zwischensaison!).
Route. Aufstieg v. Haggen durchs Kraspetal, Abstieg wie Aufstieg, dann noch nach Gries.
Höhenunterschied: Knapp 1400 im Aufstieg, ca. 1900 im Abstieg.
Schwierigkeiten: Die Beschreibung sagt ZS, Klettern am Grat II+, bin ich mit einverstanden.
angegebene Zeit: 4-4:30h im Aufstieg benötigte Zeit: 6:50 (Pausen nicht abgezogen, hüstel) im Aufstieg, 4:30 im Abstieg Verpflegung: Wg Zwischensaison kein Essen in Notburga, wohl ein Wasserkocher, in Gries ist ein Supermarktn und eine Pizzeria, bei beiden Öffnungszeiten (der Küche, s.u.!) beachten, ansonsten an der Tanke ein Automat mit regionalen Milchprodukten und Honig.
Mit der Pension Notburga war ich sehr zufrieden, die Gastfamilie ist freundlich und entgegenkommend. Um 6:45 faehrt mich der Gastwirt (günstig) von Gries nach Haggen. Ich hatte die Strecke am Vortag abgelaufen und 2h gebraucht, also gefahren ist viel besser. In Haggen am Forellenhof (1646) vorbei ueber den Bach, links am Waldrand eine Rehfamilie im Morgennebel, und durchs Kraspetal. (Zum Zweiten Mal dieses Jahr, beim ersten Mal, im Mai, vom Hüttl am Stoa (oder so) Übergang zum Finstertalspeicher und nach Kühtai).
Die erste Zwinge (Talverengung) umgeht der Weg (in Blickrichtung) rechts, ich weiss vom letzten Mal
dass es bei Schnee hier schwieriger wird. Aber jetzt ist hier noch keiner. Vorbei am Hüttl (Betreten verboten) in die obere Zwinge, da, so auf 2450, ziehe ich Steigeisen und rutsche dann auch weniger. Es gibt keine menschlichen Spuren im Schnee, während des ganzen Aufstieges. Die Farbmarkierungen sieht man trotz etwas Schnee und Eis noch gut bis zum Kraspesee (2550), da hören sie wohl auf. Der Weg führt nicht direkt am See vorbei, aber man sieht den See von oben unten in der Mulde liegen.
Zwischen hier und Kraspeferner muss ich mich 2-3 Mal länger orientieren was einige Zeit kostet. Habe
kein GPS, aber Karte, Kompass, Höhenmesser und recht gute Sicht (heiter bis wolkig). Die Beschreibung
ist auf dem Stueck recht vage. Es gibt Steinhaufenreihen aber nicht alle führen dahin wo ich hin will. Habe auch
etwas Probleme mit der Identifizierung der Gipfel links. Die gute Variante ist Steinhaufen zu folgen die erstmal etwas in Richtung dieser Gipfel führen und dann nicht weit von deren Fusse entlang Richtung Schneefeld (beginnt so auf 2800) aufzusteigen. In der Ferne ein Schwarm Vögel im weissen Winterkleide, gackern etwas, aber macht ja nichts. Wie die Beschreibung sagt, der Ferner ist im unteren Bereich steil. Ich sinke halbknietief ein, empfinde es als anstrengend. Von hier bis zum Grat wären Schneeschuhe hilfreich gewesen. Über die ganze Tour gesehen ist das - wie in der Zwischensaison zu erwarten- nicht sicher, ich glaube beim nächsten Mal würde ich sie mitnehmen. Beim Ausstieg aus dem Steilstück benutze ich die Hände.
Dann betrete ich den ebenen Teil des Ferners. Bis jetzt war die Tour im Schatten was den Übergang ins gleissende Sonnenlicht jetzt noch dramatischer macht. Der bis auf Hasenspuren unberührte Ferner bietet einen fantastischen Ausblick. In der Ferne auf einer Kuppe im Schnee ein grosses Tier, vielleicht ein Steinbock.
Ab hier ist die Orientierung wieder einfach. Ähnlich wie die Beschreibung sagt, auf den tiefsten Punkt/Einsattelung am Grat jenseits des Schneefeldes, ziehmlich weit links, fast am Fuss der Rotgrube(nspitze). Bei der Überquerung des Ferners vermisse ich wieder Schneeschuhe.
Am Südhang der Rotgrubenspitze führt dann eine sehr gut mit roten Punkten markierte Route auf den Gipfel. Das meiste ist guter Fels, im I-II Bereich, und amüsant. Ich packe die Steigeisen wieder ein, was ich nicht bereuen sollte. Es gibt eine Schlüsselstelle die eher III ist, weswegen die Gesamtroute wohl eine II+ bekam. Hier zwei Varianten, links eine Kante und rechts ein Riss. Die Kante ist ausgesetzt und mit (2-3) Sicherungsringen versehen und sicher in dem Moment nichts für mich. Der Riss ist auch etwas steil, aber deutlich weniger ausgesetzt. Mein Trekking - Rucksack ist etwas hinderlich (aber wenn man mit ÖV unterwegs ist will man keine 3 Rucksaecke dabei haben). Mit rechtem Bein und Arm im Riss verklemmt und langsam geht es. Ich denke mit zur Not den Rucksack etwas werfen komme ich da auch wieder runter. Der Rest ist wieder einfacher. Um 13:50 bin ich nach fast 7 h oben. Gipfelkreuz, Gipfelbuch. Man sieht den Rosskogel, wo ich im Juni war, vom Winterraum der Pforzheimer aus, zur weiteren Identifizierung bin ich zu müde, es gibt auch ein paar Wolken. Im Gipfelbuch bin ich der erste seit August, auch in früheren Jahren ab Anfang Oktober wenig Wintereinträge. Soll doch ein Skiberg sein, aber manchmal verstehen Skier ja unter Gipfel etwas anderes ;-) Ich bleibe eine halbe Stunde oben und geniesse (was weiss ich auch nicht so genau aber es ist gut).
Abstieg. Der Gastwirt meinte ins Gleirschtal. Hier hatte ich das noch so verstanden: die markierte
Kletterroute wieder zurueck, dann übers Schneefeld Richtung Rosskogel und auf der Pforzheimer-Rosskogel Route absteigen. Das sieht mir vor allem wegen des mühsamen Vorankommens im Schneefeld nicht einladend aus. Eigentlich sieht der direkte Abstieg ziehmlich manierlich aus. Aber ich kann nur etwa 80-90 Prozent einsehen und bin nicht in Stimmung für Experimente. Später drang sich der Verdacht auf dass er diese Route meinte. Das würde vielleicht wirklich Ratz Fatz gehen. Auf der AV Karte sah ich noch später dass die Skiabfahrt ab der Einsattelung, wo die Kletterroute beginnt, (s.o.) beginnt. Nun ich steige auf der Aufstiegsroute ab. Die Schlüsselstelle am Grat geht runter besser als hoch, ich werfe keine Rucksaecke. Erinnere mich dass mir im Elbsandsteingebirge Risse auch oft runter einfacher fielen als hoch. Aber Vorsicht vor Verallgemeinerungen. Kurz vor der Einsattelung die den Einstieg der Kraxelroute bildet kürze ich nach rechts ab, geht auch. Um 18:00 verpasse ich in St.Sigmund (wie erwartet) den letzten Bus (17:33?), um 18:50 bin ich kurz vor Gries. Den ganzen Tag kein Mensch, im Abstieg Spuren von ein paar Wanderschuhen, die Einzigen, bis zum See. Den Abstieg nach Gries (1900 Höhenmeter) packe ich in 4:30h da mache ich mir keine Vorwürfe. Ab St. Sigmund mir der Stirnlampe. Kurz vor Gries die Scheinwerfer eines parkenden Autos. Ich denke zunächst an einen übereifrigen Parkwächter der jetzt Rechenschaft von mir will (die Zeit in Ungarn prägt). Aber es ist die Gastfamilie die mich schon gesucht hat. Schade ist dann dass der Pizzeria chef der Marmota um 20:15 wg anstehenden Betriebsurlaubes nichts mehr zu Essen servieren kann. Also ein Frust/Feierbier und dann muss ich mit dem Brot/Speck/Käse der mich schon die letzten 2 Tage begleitete vorlieb nehmen. Aber wenn Messner -ja, ich bin nicht er- 2 Tage ohne Essen und Trinken auskommt, sollte das doch auch gehen und eigentlich bin ich eh mehr müde als hungrig.
Fazit: eine sehr schöne und abwechlungsreiche Tour, wohl der schwierigste der 4 3000er die ich jetzt im Sellrain gemacht habe. Selbst der Grossglockner im August (!) (s. Post) kam mir etwas einfacher vor.
Tourengänger:
getphilipp

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