Allein hinauf, mit vielen hinunter - Zwieselbacher Rosskogel (3075m) via Fidaskar


Publiziert von simba , 12. März 2014 um 10:53.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 9 März 2014
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1420 m

"Zurück ins Kühtai" zu unserem Ausgangspunkt war die Devise am letzten Tag unserer Tourentage auf der Schweinfurter Hütte. Um nicht wieder "mit der Karawane zu ziehen" wie am Vortag zum Breiten Grieskogel, entschieden wir uns gegen die Kraspesspitze als Übergang nach Haggen und für den aus dem Zwieselbachtal anspruchsvolleren Zwieselbacher Rosskogel.

Auch der Tourcharakter ist völlig gegensätzlich zu demjenigen am Grieskogel - nicht lang und flach, sondern kurz und knackig ist die Devise: Nach zehn flachen Minuten von der Hütte aus geht es nach links und stetig steil bergauf. Dank griffigem Harschdeckel kamen wir schnell voran und stiegen immer leicht rechtshaltend um eine Felsbarriere herum in das wunderbare Fidaskar. Dessen Steigung nimmt im Verlauf des Anstiegs immer mehr zu, wobei man die Schlüsselstelle ständig im Blick hat: Im oberen Teil steilt der Hang zuerst auf gut 40° auf und verengt sich dann mehr und mehr. Durch eine sehr steile, teilweise felsdurchsetzte und oben ziemlich abgeblasene Rinne geht es hinauf in ein Joch zwischen den beiden Gipfeln des Rosskogels.

Aufgrund einiger Abfahrtsspuren vom Vortag und einem nicht übermäßig griffen Harschdeckel waren die Harscheisen kein Luxusartikel. Noch dazu war der rechte Rinnenrand derart eingeblasen, dass wir uns nicht trauten, für unsere Kehren die ganze Rinnenbreite in Anspruch zu nehmen. Schlussendlich kamen auch das sehr weiche Rocker-Splitboard und meine Kantentechnik an ihre Grenzen und ich "erstapte" mir die fehlenden 70 Höhenmeter zum Joch, wobei ich leider immer wieder tief durch den Harschdeckel brach. Insgesamt ist das Fidaskar eine Unternehmung für sichere Verhältnisse und sichere Steigtechnik; Rutscher im großen Steilhang am Karende können sehr weit hinab gehen und mit Felskontakt enden.

Vom Joch aus zum Gipfel ist es dann nurmehr ein Katzensprung: Eine kurze Querung auf Ski und ein kurzer Fußaufstieg bringen einen auf den kreuzgeschmückten Hauptgipfel des "Zwieselbachers". Zunächst einmal war aber am Gipfelplateau ein Kulturschock angesagt: Nachdem wir den ganzen Aufstieg durchs Fidaskar allein absolvierten, zogen von links herauf die Karawanen durchs Kraspestal. Dementsprechend blieb unsere Gipfelpause kurz, andere wollten ja auch noch ein Plätzchen ;)

Die anschließende Abfahrt durchs Kraspestal bot zwar noch durchgehend guten Pulver, verfahren war aber so ziemlich jeder Quadratmeter - kein Wunder, wenn man sich anschaut, wie viele Leute es hier hoch zieht. Man war froh, wenn man einmal drei oder vier unverfahrene Schwünge irgendwo an den Rand platzieren konnte oder auch ein paar mehr in eine schöne Mulde mit dem Negativaspekt aus deren Grund wieder emporsteigen zu müssen ;) Immerhin ließ sich die Abfahrt zügig hinter sich bringen und auch die enge und steile, "Untere Zwing" und die "Abenteuer-Autobahn" durch den Wald konnten ziemlich entspannt abgefahren werden.

Schwierigkeiten:
Aufstieg Fidaskar: ZS+
Abfahrt Kraspestal: ZS

Tourengänger: simba


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