Frühwinter-Traum am Piz Boè


Publiziert von Delta Pro , 24. Oktober 2016 um 20:18.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:18 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 480 m

Hochwinterliche Tour auf den höchsten Gipfel der Sella-Gruppe - vom Schneesturm in den Sonnenschein

Mit 30 Hikr-Berichten kann der Piz Boè mit den populärsten Gipfeln überhaupt mithalten. Entsprechend gut besucht scheint die Gipfelhütte während der Hochsaison auch zu sein. In der Zwischensaison ist dies aber anders. Wir waren den ganzen Tag komplett alleine unterwegs. Der Gipfel wollte hart verdient sein: Keine Bahn-Unterstützung ab dem Passo Pordoi, Start im dichten Schneetreiben, beissender, eisig kalter Wind auf der Hochebene. Dafür Sonne und gewaltige Ausblicke vom Gipfel. Aufgrund der Wetterbesserung wanderten wir durch traumhafte Winter- und Wolkenstimmungen im Anschluss über die leicht besteigbaren Gipfelrücken der Punta Soël und des Sass di Forcia, was ein weiterer Höhepunkt des Tages darstellte.

Triste Stimmung am Passo Pordoi. Als wir um 10 Uhr starteten ist kaum eine Menschenseele sichtbar und die riesigen Parkplätze sind fast gespenstisch leer. Die Bahn auf den Sass Pordoi scheint geschlossen (nachmittags nahm sie den Betrieb dann doch auf, was wir für den Abstieg nutzten). In leichtem Regen und bald im Schneetreiben steigen wir auf nicht besonders reizvollen Pfaden zur Forcella Pordoi, wo wir im Schneesturm eintreffen. Immerhin ist der Piz Boè durchs Grau erkennbar und so wandern wir auf einer guten Spur vom Wochenende weiter. Wo bleibt nur die angekündigte Wetterbesserung? Der Wind auf der Hochebene wird nun immer stärker und ungemütlicher, und bald sind wir ziemlich durchgefroren und verstehen gut, weshalb sonst niemand weit und breit zu sehen ist. Da haben die Wolken doch ein Einsehen und beginnen sich allmählich zu lichten. Im steileren Schlussanstieg dringen schon zaghafte Sonnenstrahlen durch, und am Gipfel werden die gewaltigen Hochflächen der Sella-Gruppe und mit ihren senkrechten Wänden von Sonne überflutet. Nebenschwaden wallen an den Bergflanken - eine gewaltige Gebirgs-Szenerie!

Wir steigen über den Normalweg wieder ab. Die Route ist einfach und ist an drei kurzen Stellen mit Fixseilen versichert. Der Schnee und die Vereisung der Felsen geben dem ganzen aber doch das Gefühl einer Hochtour. Da die blauen Löcher in der Wolkendecke immer breiter werden, ziehen wir den Rückweg in die Länge, indem wir die Rücken, welche gegen Süden in steil abfallenden Wänden enden, überschreiten. Bis zur Forcella Pordoi passiert man so insgesamt drei kleine Gipfel, die allesamt leicht erreichbar sind. Das Licht und die Wolkenformationen, die sich neben uns auftürmen, sind unglaublich schön. Kurzer Aufstieg zum Sass Pordoi, wo sich mittlerweile doch Touristen eingefunden haben, und per Bahn in die Tiefe.

Tourengänger: Delta, Xinyca


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Kommentare (1)


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Bertrand hat gesagt:
Gesendet am 27. Oktober 2016 um 16:30
Superbes images, merci. Les Dolomites dans ces conditions, difficile de faire plus spectaculaire...


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