Musala (2.925 m) - Höchster Berg Bulgariens und 5 weitere Gipfel
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Die erste Woche unserer - etwas verspäteten - Sommerferien verbringen wir in Bulgarien. Zum Auftakt geht’s dabei gleich auf den Landeshöhepunkt,
Musala (bulgarisch: Мусала).
Mit 2.925 m ist der Berg zudem nicht nur die höchste Erhebung im Rila-Gebirge - sondern auch die „Nummer 1“ auf der gesamten Balkan-Halbinsel. Am Gipfel befinden sich eine Wetterwarte und weitere Einrichtungen einer Umwelt-Forschungsstation.
Der Musala ist gut durch Wanderwege erschlossen und ein sehr populäres Ziel für einheimische und ausländische Berggänger.
Die Besteigung erfolgt in der Regel vom nördlich gelegenen Ski-Gebiet Borovets (Боровец) aus. Auch auf HIKR ist diese Variante beliebt, wie die „Ähnlichen Berichte“ zeigen. Wenige Tage nach uns ist so beispielsweise auch
Linard03 unterwegs.
Daneben wird der höchste Gipfel Bulgariens häufig im Rahmen von Mehrtagestouren - wie der „Rila-Durchquerung“ - überschritten.
Aber auch Tageswanderungen von Süden sind grundsätzlich machbar, wobei sich mögliche Ausgangspunkte (im Vergleich zu Borovets) weniger leicht erreichen lassen. Wir entscheiden uns beispielsweise für einen Start an der Hütte Granchar.
Unsere Tour
Samstag, 10.09.2016: Anreise, erste Erkundungen
Am Morgen fliegen wir mit Bulgaria Air (България Ер) von Berlin nach Sofia. Von dort geht’s per Mietwagen weiter nach Yakoruda / Якоруда südlich des Rila. Unweit des Bahnhofs der legendären Rhodopenbahn folgen wir der Wegweisung „курорт Трещеник“ - in Richtung Kurort Treshtenik. Dann endet das mitunter etwas holprige Sträßchen, und wir wechseln auf eine schmale, unbefestigte und teils sehr schlechte Piste.
Dennoch quälen wir „unseren Geländewagen“ bis zur Hütte Granchar / хижа Грънчар (2.187 m) am gleichnamigen See. Wir überlegen eine Weile, ob wir nicht doch gleich hier übernachten sollten…
Letztendlich verzichten wir darauf und zuckeln erst einmal wieder hinunter ins Tal. Auf der weiteren Fahrt besorgen wir noch Proviant und Getränke und erreichen am späten Nachmittag schließlich Bansko / Банско. Hier beziehen wir unsere sehr schöne Unterkunft für die nächsten Tage, da neben einigen Wanderungen im Rila-Gebirge vor allem einige Touren im Pirin geplant sind. Am Abend besuchen wir (nicht zum letzten Mal ;-) das Restaurant am kleinen Stausee des Ortes…
Sonntag, 11.09.2016: Besteigung Musala
Noch im Dunkeln fahren wir von Bansko nach Treshtenik und juckeln anschließend ein Stück weiter auf der Piste in Richtung Granchar. Bis zur Hütte fahren wir heute allerdings nicht, vielmehr stellen wir unser Gefährt - an einer der wenigen möglichen Stellen - neben der Piste ab (ca. 2.100 m). Das bringt uns zwar jeweils etwa 3 Kilometer mehr Geh-Strecke auf dem Hin- und Rückweg ein. Andererseits schont es aber unsere Nerven, weil eine derzeit sehr unschöne Pistenstelle (großer Felsbrocken auf der einen - abrutschender „Fahrbahnrand“ auf der anderen Seite) nicht mit dem Auto passiert werden muss…
Um 07.30 Uhr dackeln wir also zu Fuß los und folgen bis zum See und zur Hütte Granchar / езеро и хижа Грънчар (2.185/2.187 m) der bereits vom Vortag bekannten, nur leicht ansteigenden Piste.
Nach dem Überschreiten der kleinen Staumauer geht’s auf schmalen Pfad weiter, dabei kürzen wir die Serpentinen der Piste ab. Auf ca. 2.340 m erreichen wir den Bergkamm und treffen auch letztmals auf die Piste, die hier sozusagen ihre Passhöhe überquert und weiter hinunter in Richtung Beli-Iskar-Tal zieht.
Von nun an folgen wir dem Wanderweg immer grob nordwärts bis zum Musala. Kurzzeitig müssen wir uns noch durch teils dichte (und heute zudem sehr „feuchte“) Latschenkiefern schlängeln, bevor endgültig offenes Gelände erreicht wird.
Der Pfad verläuft in der Regel nahe des Bergkamms, lediglich am Marishki Chal führt die Haupt-Route etwas weiter unterhalb des Gipfels entlang. Entsprechend benötigen wir für die Abstecher zu den Gipfeln
Yurushki Chal / Юрушки чал (2.769 m),
Golyam Bliznak / Голям Близнак (2.779 m),
Malak Bliznak / Малък Близнак (2.777 m)
über Pfadspuren bzw. weglos (T3) auch jeweils nur einige Minuten zusätzlich, während der „Umweg“ über den
Marishki Chal / Маришки чал (2.765 m, aka Berg Mariza bzw. Maritza)
etwas aufwendiger ist. Dafür haben wir von dort einen unvergleichlichen Blick über den Talkessel mit der Mariza-Quelle und den Seen (Маричини езера aka Маришки езера / Marichini ezera aka Marishki ezera).
Nach mehrfach wechselnden Teilstücken mit Auf- und Abstieg (und längeren Pausen beim Warten auf Wolkenlücken für das Fotografieren ;-) erreichen wir 12.45 Uhr den
Musala / Mусала (2.925 m).
Hier tummeln sich vielleicht Hundert Wanderer - schließlich ist Sonntag: Aus und in Richtung Borovets herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Selbst über den Nebengipfel Malka Musala sind größere Gruppen unterwegs (weshalb wir auch auf einen Abstecher dorthin verzichten). Im Gegensatz dazu treffen wir auf „unserer“ Route von und nach Granchar lediglich fünf andere Leute auf dem Hin- und Rückweg - bei immerhin ca. 25 km Wegstrecke…
Auf dem höchsten Berg Bulgariens ist es derweil ziemlich „frisch“. Trotzdem machen wir eine längere Pause, denn an der meteorologischen Station wird heute zur allgemeinen Begeisterung heißer Tee verkauft…
Kurz nach 14.00 Uhr begeben wir uns dann an den Abstieg, der leider zwischendurch immer wieder von Gegensteigungen „verschönert“ wird. Einen letzten Abstecher zu einem weiteren Gipfel, den wir auf dem Hinweg ausgelassen haben, gönnen wir uns aber dennoch: Etwas unterhalb des Yurushki Chal dackeln wir - wiederum weglos bzw. auf Pfadspuren - hinüber zum
Pesokliva vapa / Песоклива вапа (2.769 m).
Diese Aktion bedeutet nochmals zusätzlich 40 Minuten Umweg (einschl. Pause am 6. Gipfel für heute). Und als Lohn für so viel sportlichen Ehrgeiz gibt’s vor Erreichen des Granchar-Sees sogar eine kleine Regen-Dusche.
Nach einem kurzen Aufenthalt an der Hütte geht’s dann auf das allerletzte Wegstück - nun begleitet von zwei Hunden. Beide sind uns erfreulicherweise wohlgesonnen (obwohl einer so aussieht, als würde er täglich mindestens einen Bären zum Frühstück vertilgen).
Nach etwa elf Stunden beenden wir eine lange - aber sehr schöne - Tour, verabschieden unsere vierbeinigen Bewacher, hoppeln über Treshtenik hinunter nach Yakoruda und zu guter Letzt zurück nach Bansko.
PS 1: Die Zeitangaben auf den Fotos entsprechen MESZ, vor Ort ist es also tatsächlich bereits jeweils eine Stunde später (OESZ).
PS 2 (wie gehabt): Eine Sache für sich ist die Übertragung der kyrillischen Bezeichnungen in lateinische Buchstaben. Hierfür gibt es zwar Regeln, aber eben auch verschiedene. Wir verwenden entweder - falls vorhanden - die Bezeichnungen im deutschen Sprachgebrauch oder auf Karten bzw. die international gebräuchlichen Schreibweisen (ähnlich ISO 9) mit h-Diagraphen und „ya/yu“ statt mit diakritischen Zeichen und „ja/ju“.
Beispiel: Aus „Боровец“ würde „Borovets“ (wie auf den amtlichen Karten und Schildern vor Ort) und nicht (das „wissenschaftliche“) „Borovec“. Und „Грънчар“ hieße „Granchar“, nicht „Grănčar“.
pika8x14 sind diesmal: A. + A.
Musala (bulgarisch: Мусала).
Mit 2.925 m ist der Berg zudem nicht nur die höchste Erhebung im Rila-Gebirge - sondern auch die „Nummer 1“ auf der gesamten Balkan-Halbinsel. Am Gipfel befinden sich eine Wetterwarte und weitere Einrichtungen einer Umwelt-Forschungsstation.
Der Musala ist gut durch Wanderwege erschlossen und ein sehr populäres Ziel für einheimische und ausländische Berggänger.
Die Besteigung erfolgt in der Regel vom nördlich gelegenen Ski-Gebiet Borovets (Боровец) aus. Auch auf HIKR ist diese Variante beliebt, wie die „Ähnlichen Berichte“ zeigen. Wenige Tage nach uns ist so beispielsweise auch

Daneben wird der höchste Gipfel Bulgariens häufig im Rahmen von Mehrtagestouren - wie der „Rila-Durchquerung“ - überschritten.
Aber auch Tageswanderungen von Süden sind grundsätzlich machbar, wobei sich mögliche Ausgangspunkte (im Vergleich zu Borovets) weniger leicht erreichen lassen. Wir entscheiden uns beispielsweise für einen Start an der Hütte Granchar.
Unsere Tour
Samstag, 10.09.2016: Anreise, erste Erkundungen
Am Morgen fliegen wir mit Bulgaria Air (България Ер) von Berlin nach Sofia. Von dort geht’s per Mietwagen weiter nach Yakoruda / Якоруда südlich des Rila. Unweit des Bahnhofs der legendären Rhodopenbahn folgen wir der Wegweisung „курорт Трещеник“ - in Richtung Kurort Treshtenik. Dann endet das mitunter etwas holprige Sträßchen, und wir wechseln auf eine schmale, unbefestigte und teils sehr schlechte Piste.
Dennoch quälen wir „unseren Geländewagen“ bis zur Hütte Granchar / хижа Грънчар (2.187 m) am gleichnamigen See. Wir überlegen eine Weile, ob wir nicht doch gleich hier übernachten sollten…
Letztendlich verzichten wir darauf und zuckeln erst einmal wieder hinunter ins Tal. Auf der weiteren Fahrt besorgen wir noch Proviant und Getränke und erreichen am späten Nachmittag schließlich Bansko / Банско. Hier beziehen wir unsere sehr schöne Unterkunft für die nächsten Tage, da neben einigen Wanderungen im Rila-Gebirge vor allem einige Touren im Pirin geplant sind. Am Abend besuchen wir (nicht zum letzten Mal ;-) das Restaurant am kleinen Stausee des Ortes…
Sonntag, 11.09.2016: Besteigung Musala
Noch im Dunkeln fahren wir von Bansko nach Treshtenik und juckeln anschließend ein Stück weiter auf der Piste in Richtung Granchar. Bis zur Hütte fahren wir heute allerdings nicht, vielmehr stellen wir unser Gefährt - an einer der wenigen möglichen Stellen - neben der Piste ab (ca. 2.100 m). Das bringt uns zwar jeweils etwa 3 Kilometer mehr Geh-Strecke auf dem Hin- und Rückweg ein. Andererseits schont es aber unsere Nerven, weil eine derzeit sehr unschöne Pistenstelle (großer Felsbrocken auf der einen - abrutschender „Fahrbahnrand“ auf der anderen Seite) nicht mit dem Auto passiert werden muss…
Um 07.30 Uhr dackeln wir also zu Fuß los und folgen bis zum See und zur Hütte Granchar / езеро и хижа Грънчар (2.185/2.187 m) der bereits vom Vortag bekannten, nur leicht ansteigenden Piste.
Nach dem Überschreiten der kleinen Staumauer geht’s auf schmalen Pfad weiter, dabei kürzen wir die Serpentinen der Piste ab. Auf ca. 2.340 m erreichen wir den Bergkamm und treffen auch letztmals auf die Piste, die hier sozusagen ihre Passhöhe überquert und weiter hinunter in Richtung Beli-Iskar-Tal zieht.
Von nun an folgen wir dem Wanderweg immer grob nordwärts bis zum Musala. Kurzzeitig müssen wir uns noch durch teils dichte (und heute zudem sehr „feuchte“) Latschenkiefern schlängeln, bevor endgültig offenes Gelände erreicht wird.
Der Pfad verläuft in der Regel nahe des Bergkamms, lediglich am Marishki Chal führt die Haupt-Route etwas weiter unterhalb des Gipfels entlang. Entsprechend benötigen wir für die Abstecher zu den Gipfeln
Yurushki Chal / Юрушки чал (2.769 m),
Golyam Bliznak / Голям Близнак (2.779 m),
Malak Bliznak / Малък Близнак (2.777 m)
über Pfadspuren bzw. weglos (T3) auch jeweils nur einige Minuten zusätzlich, während der „Umweg“ über den
Marishki Chal / Маришки чал (2.765 m, aka Berg Mariza bzw. Maritza)
etwas aufwendiger ist. Dafür haben wir von dort einen unvergleichlichen Blick über den Talkessel mit der Mariza-Quelle und den Seen (Маричини езера aka Маришки езера / Marichini ezera aka Marishki ezera).
Nach mehrfach wechselnden Teilstücken mit Auf- und Abstieg (und längeren Pausen beim Warten auf Wolkenlücken für das Fotografieren ;-) erreichen wir 12.45 Uhr den
Musala / Mусала (2.925 m).
Hier tummeln sich vielleicht Hundert Wanderer - schließlich ist Sonntag: Aus und in Richtung Borovets herrscht ein stetes Kommen und Gehen. Selbst über den Nebengipfel Malka Musala sind größere Gruppen unterwegs (weshalb wir auch auf einen Abstecher dorthin verzichten). Im Gegensatz dazu treffen wir auf „unserer“ Route von und nach Granchar lediglich fünf andere Leute auf dem Hin- und Rückweg - bei immerhin ca. 25 km Wegstrecke…
Auf dem höchsten Berg Bulgariens ist es derweil ziemlich „frisch“. Trotzdem machen wir eine längere Pause, denn an der meteorologischen Station wird heute zur allgemeinen Begeisterung heißer Tee verkauft…
Kurz nach 14.00 Uhr begeben wir uns dann an den Abstieg, der leider zwischendurch immer wieder von Gegensteigungen „verschönert“ wird. Einen letzten Abstecher zu einem weiteren Gipfel, den wir auf dem Hinweg ausgelassen haben, gönnen wir uns aber dennoch: Etwas unterhalb des Yurushki Chal dackeln wir - wiederum weglos bzw. auf Pfadspuren - hinüber zum
Pesokliva vapa / Песоклива вапа (2.769 m).
Diese Aktion bedeutet nochmals zusätzlich 40 Minuten Umweg (einschl. Pause am 6. Gipfel für heute). Und als Lohn für so viel sportlichen Ehrgeiz gibt’s vor Erreichen des Granchar-Sees sogar eine kleine Regen-Dusche.
Nach einem kurzen Aufenthalt an der Hütte geht’s dann auf das allerletzte Wegstück - nun begleitet von zwei Hunden. Beide sind uns erfreulicherweise wohlgesonnen (obwohl einer so aussieht, als würde er täglich mindestens einen Bären zum Frühstück vertilgen).
Nach etwa elf Stunden beenden wir eine lange - aber sehr schöne - Tour, verabschieden unsere vierbeinigen Bewacher, hoppeln über Treshtenik hinunter nach Yakoruda und zu guter Letzt zurück nach Bansko.
PS 1: Die Zeitangaben auf den Fotos entsprechen MESZ, vor Ort ist es also tatsächlich bereits jeweils eine Stunde später (OESZ).
PS 2 (wie gehabt): Eine Sache für sich ist die Übertragung der kyrillischen Bezeichnungen in lateinische Buchstaben. Hierfür gibt es zwar Regeln, aber eben auch verschiedene. Wir verwenden entweder - falls vorhanden - die Bezeichnungen im deutschen Sprachgebrauch oder auf Karten bzw. die international gebräuchlichen Schreibweisen (ähnlich ISO 9) mit h-Diagraphen und „ya/yu“ statt mit diakritischen Zeichen und „ja/ju“.
Beispiel: Aus „Боровец“ würde „Borovets“ (wie auf den amtlichen Karten und Schildern vor Ort) und nicht (das „wissenschaftliche“) „Borovec“. Und „Грънчар“ hieße „Granchar“, nicht „Grănčar“.
pika8x14 sind diesmal: A. + A.
Tourengänger:
pika8x14

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