Ofenhorn (3236m) und Blinnenhorn (3374m)
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Sektionstour des SAC Uto quasi in meiner Heimat. Das Ofenhorn und Blinnenhorn sind zwei aussichtsreiche 3000er, die sich in einer abwechlungsreichen Hochtour kombinieren lassen. Unsere Route führte durch eine herrlich einsame, wilde und abgelegene Landschaft.
Tag 1: Zustieg Mittlenberghütte
(ca. 540m Aufstieg, 20m Abstieg, 4km)
Freicht - Chiestafel - Lengi Egga - Mittlenberghütte (T2)
Nach einer langen Anreise von Zürich her bringt uns das Alpentaxi ab Binn bequem nach Freicht, unserem Ausgangspunkt. Ab hier folgen wir der Naturstrasse taleinwärts bis zum P.1952, wo der Weg zur Mittlenberghütte und Binntalhütte abzweigt (angeschrieben). Über eine kleine Brücke wird der Bach überquert. Danach geht es an Höhe gewinnend zum P.2098 hinauf. Hier verzweigen sich schliesslich die Wege zur Binntalhütte und zur Mittlenberghütte (angeschrieben). Ein effizienter Aufstieg auf gutem Weg führt durch die Wiesenflanke bei Lengi Egga hinauf zur Hütte. In der Nachmittagssonne eine recht heisse Angelegenheit.
Nach dem kurzen Zustieg haben wir noch reichlich Zeit, auf der Hüttenterrasse die Sonne zu geniessen. Die Mittlenberghütte ist klein und einfach eingerichtet. Die gewohnte Infrastruktur grösserer Hütten fehlt zu einem gewissen Teil. Dies verleiht der Hütte ein gemütliches Ambiente. Fliessend Wasser bietet ein kleiner Brunnen vor der Hütte. Wir haben die Hütte für uns alleine. Die Schnarcher schlafen im separaten Zimmer, was für eine ruhige Nacht sorgt :-).
Tag 2: Ofenhorn und Übergang zum Rif. Claudio e Bruno
(ca. 1100m Aufstieg, 800m Abstieg, 13 km)
Mittlenberghütte - Hohsandjoch - Ofenhorn (T3+, WS, I)
Morgens um 6:30 Uhr starten wir von der Mittlenberghütte. Auf einer mehr oder weniger deutlichen Pfadspur laufen wir dem kleinen Gletscher unterhalb vom Hohsandjoch entgegen. Anfänglich werden einige Höhenmeter verloren, danach geht es oft durch Geröllflanken traversierend in die Höhe. Manchmal verläuft sich die Spur. Nach Ankunft beim Gletscher gehen wir neben diesem in der Schuttflanke noch ein kleines Stück hoch und seilen dort an. Mit Steigeisen an den Füssen und Pickel in der Hand geht es einfach zum Hohsandjoch hinauf, wo ein kurzer Abschnitt über Geröll und Schutt bewältigt werden muss. Der die wenigen Meter Abstieg zum Ghiacciaio del Sabbione sind eher unangenehm.
Wieder Schnee und Eis unter den Steigeisen gehen wir auf den markanten NE-Grat zu und queren im unteren Teil über Schutt zur Flanke auf der gegenüberliegenden Seite. D.h. wir gehen in Aufstiegsrichtung links vom Grat und rechts von einer Felsinsel, die auch in der Karte eingezeichnet ist. Wie sich beim Abstieg zeigen wird, verläuft eine etwas einfachere Route auf der anderen Seite vom Grat. Von unten her scheint dort aber eine Spalte den Weg zu versperren. Unsere Aufstiegsflanke ist relativ steil (30-40°). Der untere Teil ist schneebedeckt, oben zeigt sich ein grösseres Stück Blankeis. Gerade als wir die Flanke aufsteigend traversieren, lösen sich oben ein paar Felsbrocken und kullern uns entgegen. Rasch entfernen wir uns aus der potentiellen Schusslinie und steigen am Rand der Felsinsel weiter hoch. Oberhalb der Felsen angelangt, queren wir vorsichtig über das Blankeis zurück gegen den NE-Grat. Bald kommen wir wieder in den Firn, und der letzte Abschnitt bis zum Gipfel gestaltet sich relativ einfach.
Auf dem Gipfel legen wir eine längere Pause ein und schiessen das obligate Gipfelfoto. Mittlerweile sind einige hohe Wolkenfelder aufgezogen, dennoch ist die Fernsicht grandios, und das Panorama überwältigt.
Ofenhorn - Ghiacciaio del Sabbione - Rif. Claudio e Bruno (T3+, WS, I)
Beim Abstieg gehen wir zunächst kurz auf bekanntem Weg hinab, um schliesslich über Schnee auf die andere Seite des NE-Grats zu gelangen. An dessen Rand lässt es sich bis auf ein kurzes Stück Blankeis angenehm absteigen. Ein kleines Band mit Blockschutt muss überquert werden, danach geht es in Abstiegsrichtung rechts an der Spalte vorbei, die wir von unten her gesehen haben. Nach einem kurzen Abstieg in der Fallinie befinden wir uns wieder auf dem fast flachen Teil des Gletschers. Geschickt führt uns unser Tourenleiter über den stellenweise recht spaltenreichen Gletscher hinab an den linken Rand ca. bei der 2600m Höhenlinie. Generell halten wir uns dabei eher links. Ein kurzes Steilstück lässt sich gut bewältigen. Am Rand des Gletschers seilen wir los und machen eine längere Pause.
Der weitere Weg zum Rif. Claudio e Bruno ist zunächst nicht ganz klar, da nicht in der Karte verzeichnet. Die ungefähre Richtung lässt sich aber gut eingschätzen. Wir gehen ca. in die Richtung des auf der Landkarte eingezeichneten Seeleins, wo wir nach einem kurzen Aufstieg bald auf eine mit Steinmännchen markierte deutliche Wegspur stossen. Unser Hüttenziel scheint von hier schon zum Greifen nahe, doch der Schein trügt. Der Weg führt zuerst durch einen steilen felsig-schuttigen Hang hinunter in ein kleines Tal. Hier werden einige Höhenmeter verloren. Beim Wiederaufstieg ist der Pfad zu Beginn der Erosion zum Opfer gefallen, die wenigen Meter Aufstieg in der rutschigen Flanke gehen aber erstaunlich gut. Danach können wir wieder dem deutlichen Pfad und Steinmännchen folgen bis an den Bach, der vom Hohsandgletscher herunterströmt.
Der Wasserlauf sollte an einer flacheren Stelle überquert werden (Steinmännchen auf der anderen Seite). Leider führt er so viel Wasser, dass das ohne nasse Füsse nicht möglich wäre. Also folgen wir dem Bach entlang talaufwärts, in der Hoffnung, eine geeignete Stelle zum Überqueren zu finden. Dem ist aber nicht so, bis wir schlussendlich die Gletscherzunge erreichen, aus der das Wasser herausströmt. Schlussendlich überqueren wir das Wasser weiter oben über das Gletschereis. So erreichen wir problemlos die andere Seite. Nun müssten wir nochmals ein gutes Stück wieder dem Bach entlang zurücklaufen. Stattdessen steigen wir nach ca. 100-200m weglos und eher mühsam eine nicht allzu steile aber mit haltlosem Schutt bedeckte Flanke hinauf. Weiter oben treffen wir wieder auf den Weg und über diesen gelangen wir bald zum Rifugio. Das letzte Teilstück ab unserem Pausenplatz hat uns unerwartet viel Zeit und Energie gekostet, und wir sind froh, endlich am Ziel zu sein.
Das Rif. Claudio e Bruno ist ziemlich gross. Das Hüttenteam besteht zu einem beachtlichen Teil aus Jugendlichen, die unentgeldlich mithelfen. Dementsprechend läuft nicht alles perfekt durchorganisiert ab. Die Stimmung ist aber sehr freundlich. Interessant sind die subtilen Unterschiede zu SAC Hütten, so ist die offizielle Nachtruhe erst um 23 Uhr. Hüttenfinken sind vorhanden, die doppelstöckigen Betten sind mit Militärdecken ausgestattet. Wie üblich auf Berghütten, sind die räumlichen Verhältnisse auf den Zimmern eher eng. Der Oberhammer war das Abendessen nach italienischem Stil. Ein riesen Teller Pasta zum Voressen und nochmals ein beachtlicher Teller mit Fleisch und Gemüse (=Kartoffeln) zum Hauptgang. Das aufzuessen war die grösste Herausforderung der gesamten Tour. Am folgenden Tag habe ich abgesehen von einer Schnitte Brot zum Frühstück nichts mehr gegessen bis abends um 19 Uhr :-).
Tag 3: Blinnenhorn und Abstieg über den Griesgletscher
(ca. 700m Aufstieg, 1500m Abstieg, 16km)
Rif. Claudio e Bruno - Blinnenhorn (T3)
Start mit leichter Verspätung morgens um 6:15. Die Morgendämmerung hat bereits eingesetzt, und wir brauchen keine Stirnlampen. Direkt neben der Hüttenterrasse beginnt der gute Pfad hoch in Richtung Binnenhorn. Zuerst durch Wiesen, dann über viel Schutt führt er uns in die Höhe, begleitet von einer grandiosen Aussicht zum Hohsandhorn, Ofenhorn und auf die umliegende Gletscherwelt. Auf der Karte ist der Weg nicht vollständig eingezeichnet. Vor Ort ist die Wegfindung aber weitgehend unproblematisch. Nach einem schönen Sonnenaufgang erreichen wir in wunderbarem Morgenlicht den schneefreien sanften Grat, der oberhalb vom Griesgletscher in einem weiten Bogen zum Blinnenhorn führt. Ja, das Blinnenhorn ist zu einem einfachen Wanderberg geworden. Wir folgen dem Weglein bis knapp unter den Gipfelaufbau, wo wir am Rande des Gletschers Pickel und Steigeisen deponieren, da wir diese für das Blinnenhorn nicht brauchen. Auf guten Spuren geht es in der feinschuttigen Flanke zum Gipel hoch (T3). An einigen Stellen vor allem kurz vor dem Gipfelaufbau muss man aufpassen wegen mit Feinsplitt belegten Felsplatten. Ansonsten ist der Gipfelaufstieg einfach.
Auf dem Gipfel weht ein kühles Windchen. Wie schon am Vortag haben sich die hohen Wolkenfelder mittlerweile verdichtet, und die Sonne hat einiges an ihrer Kraft verloren. Die Fernsicht ist aber auch heute überwältigend, und ich sauge das wunderbare Panorama förmlich in mich auf.
Blinnenhorn - Griesgletscher - Griespass - Ladstafel (T3, L)
Nach einer nicht allzu langen Gipfelpause gehen wir zurück zu unserem Materialdepot und seilen uns an. Es folgt eine lange Gletscherwanderung über den über weite Strecken aperen Griesgletscher, begleitet von heiterem Spaltenhüpfen. Die Steilstufe bei ca. 2700m überwinden wir auf der rechten Seite in Abstiegsrichtung. Hier hält sich die Steilheit ziemlich in Grenzen. Direkt nach der Stufe versperren einige unangenehme Spalten den Weg. Im Nachhinein gesehen hätte man diese vermutlich linksseitig umgehen können. Wir entscheiden uns kurz in den Fels auszuweichen. Danach geht es fast flach und spaltenfrei der Moräne entlang bis zum Ende des Gletschers, wo wir wieder eine Pause einlegen.
Der Weg zum Griesspass (auf der Karte eingezeichnet) lässt sich zunächst im Gelände kaum ausmachen. Wir steigen nach der Rast über die rechtsseitige Moränenhalde auf, bis wir tatsächlich Steinmännchen entdecken und auf eine Wegspur stossen. Diese führt uns schliesslich auf den Wanderweg zum Griesspass. Am Griesspass vorbei gehen wir den Stausee halb umrundend weiter in Richtung Mändeli, wo eine Grossbaustelle zur Errichtung von Windrädern dazu führt, dass einige Wege gesperrt sind. Die Umleitungen sind angeschrieben, dennoch verpassen wir unser eigentliches Ziel, die Bushaltestelle "Abzw. Griessalp" auf der Nufenenpassstrasse. Stattdessen steigen wir über ein kurviges Weglein ab zum Ladstafel, wo wir schliesslich in perfektem Timing eintreffen.
Eine eine aussichtsreiche und landschaftlich unglaublich schöne Tour mit einer tollen Gruppe und hervorragender Leitung. Die Orientierung und Wegfindung ist nicht immer einfach, wobei uns unser Tourenleiter diese Arbeit natürlich abgenommen hat. Die Schwierigkeiten lagen bei den vorgefundenen Verhältnissen vor allem in einigen steileren Passagen mit Blankeis auf dem Gletscher. Kraxelstellen gab es nur wenige und einfache. Viel Schutt und Geröll in weiten wilden Landschaften. Zu dieser Jahreszeit hatte die Tour einen starken Wandercharakter.
Tag 1: Zustieg Mittlenberghütte
(ca. 540m Aufstieg, 20m Abstieg, 4km)
Freicht - Chiestafel - Lengi Egga - Mittlenberghütte (T2)
Nach einer langen Anreise von Zürich her bringt uns das Alpentaxi ab Binn bequem nach Freicht, unserem Ausgangspunkt. Ab hier folgen wir der Naturstrasse taleinwärts bis zum P.1952, wo der Weg zur Mittlenberghütte und Binntalhütte abzweigt (angeschrieben). Über eine kleine Brücke wird der Bach überquert. Danach geht es an Höhe gewinnend zum P.2098 hinauf. Hier verzweigen sich schliesslich die Wege zur Binntalhütte und zur Mittlenberghütte (angeschrieben). Ein effizienter Aufstieg auf gutem Weg führt durch die Wiesenflanke bei Lengi Egga hinauf zur Hütte. In der Nachmittagssonne eine recht heisse Angelegenheit.
Nach dem kurzen Zustieg haben wir noch reichlich Zeit, auf der Hüttenterrasse die Sonne zu geniessen. Die Mittlenberghütte ist klein und einfach eingerichtet. Die gewohnte Infrastruktur grösserer Hütten fehlt zu einem gewissen Teil. Dies verleiht der Hütte ein gemütliches Ambiente. Fliessend Wasser bietet ein kleiner Brunnen vor der Hütte. Wir haben die Hütte für uns alleine. Die Schnarcher schlafen im separaten Zimmer, was für eine ruhige Nacht sorgt :-).
Tag 2: Ofenhorn und Übergang zum Rif. Claudio e Bruno
(ca. 1100m Aufstieg, 800m Abstieg, 13 km)
Mittlenberghütte - Hohsandjoch - Ofenhorn (T3+, WS, I)
Morgens um 6:30 Uhr starten wir von der Mittlenberghütte. Auf einer mehr oder weniger deutlichen Pfadspur laufen wir dem kleinen Gletscher unterhalb vom Hohsandjoch entgegen. Anfänglich werden einige Höhenmeter verloren, danach geht es oft durch Geröllflanken traversierend in die Höhe. Manchmal verläuft sich die Spur. Nach Ankunft beim Gletscher gehen wir neben diesem in der Schuttflanke noch ein kleines Stück hoch und seilen dort an. Mit Steigeisen an den Füssen und Pickel in der Hand geht es einfach zum Hohsandjoch hinauf, wo ein kurzer Abschnitt über Geröll und Schutt bewältigt werden muss. Der die wenigen Meter Abstieg zum Ghiacciaio del Sabbione sind eher unangenehm.
Wieder Schnee und Eis unter den Steigeisen gehen wir auf den markanten NE-Grat zu und queren im unteren Teil über Schutt zur Flanke auf der gegenüberliegenden Seite. D.h. wir gehen in Aufstiegsrichtung links vom Grat und rechts von einer Felsinsel, die auch in der Karte eingezeichnet ist. Wie sich beim Abstieg zeigen wird, verläuft eine etwas einfachere Route auf der anderen Seite vom Grat. Von unten her scheint dort aber eine Spalte den Weg zu versperren. Unsere Aufstiegsflanke ist relativ steil (30-40°). Der untere Teil ist schneebedeckt, oben zeigt sich ein grösseres Stück Blankeis. Gerade als wir die Flanke aufsteigend traversieren, lösen sich oben ein paar Felsbrocken und kullern uns entgegen. Rasch entfernen wir uns aus der potentiellen Schusslinie und steigen am Rand der Felsinsel weiter hoch. Oberhalb der Felsen angelangt, queren wir vorsichtig über das Blankeis zurück gegen den NE-Grat. Bald kommen wir wieder in den Firn, und der letzte Abschnitt bis zum Gipfel gestaltet sich relativ einfach.
Auf dem Gipfel legen wir eine längere Pause ein und schiessen das obligate Gipfelfoto. Mittlerweile sind einige hohe Wolkenfelder aufgezogen, dennoch ist die Fernsicht grandios, und das Panorama überwältigt.
Ofenhorn - Ghiacciaio del Sabbione - Rif. Claudio e Bruno (T3+, WS, I)
Beim Abstieg gehen wir zunächst kurz auf bekanntem Weg hinab, um schliesslich über Schnee auf die andere Seite des NE-Grats zu gelangen. An dessen Rand lässt es sich bis auf ein kurzes Stück Blankeis angenehm absteigen. Ein kleines Band mit Blockschutt muss überquert werden, danach geht es in Abstiegsrichtung rechts an der Spalte vorbei, die wir von unten her gesehen haben. Nach einem kurzen Abstieg in der Fallinie befinden wir uns wieder auf dem fast flachen Teil des Gletschers. Geschickt führt uns unser Tourenleiter über den stellenweise recht spaltenreichen Gletscher hinab an den linken Rand ca. bei der 2600m Höhenlinie. Generell halten wir uns dabei eher links. Ein kurzes Steilstück lässt sich gut bewältigen. Am Rand des Gletschers seilen wir los und machen eine längere Pause.
Der weitere Weg zum Rif. Claudio e Bruno ist zunächst nicht ganz klar, da nicht in der Karte verzeichnet. Die ungefähre Richtung lässt sich aber gut eingschätzen. Wir gehen ca. in die Richtung des auf der Landkarte eingezeichneten Seeleins, wo wir nach einem kurzen Aufstieg bald auf eine mit Steinmännchen markierte deutliche Wegspur stossen. Unser Hüttenziel scheint von hier schon zum Greifen nahe, doch der Schein trügt. Der Weg führt zuerst durch einen steilen felsig-schuttigen Hang hinunter in ein kleines Tal. Hier werden einige Höhenmeter verloren. Beim Wiederaufstieg ist der Pfad zu Beginn der Erosion zum Opfer gefallen, die wenigen Meter Aufstieg in der rutschigen Flanke gehen aber erstaunlich gut. Danach können wir wieder dem deutlichen Pfad und Steinmännchen folgen bis an den Bach, der vom Hohsandgletscher herunterströmt.
Der Wasserlauf sollte an einer flacheren Stelle überquert werden (Steinmännchen auf der anderen Seite). Leider führt er so viel Wasser, dass das ohne nasse Füsse nicht möglich wäre. Also folgen wir dem Bach entlang talaufwärts, in der Hoffnung, eine geeignete Stelle zum Überqueren zu finden. Dem ist aber nicht so, bis wir schlussendlich die Gletscherzunge erreichen, aus der das Wasser herausströmt. Schlussendlich überqueren wir das Wasser weiter oben über das Gletschereis. So erreichen wir problemlos die andere Seite. Nun müssten wir nochmals ein gutes Stück wieder dem Bach entlang zurücklaufen. Stattdessen steigen wir nach ca. 100-200m weglos und eher mühsam eine nicht allzu steile aber mit haltlosem Schutt bedeckte Flanke hinauf. Weiter oben treffen wir wieder auf den Weg und über diesen gelangen wir bald zum Rifugio. Das letzte Teilstück ab unserem Pausenplatz hat uns unerwartet viel Zeit und Energie gekostet, und wir sind froh, endlich am Ziel zu sein.
Das Rif. Claudio e Bruno ist ziemlich gross. Das Hüttenteam besteht zu einem beachtlichen Teil aus Jugendlichen, die unentgeldlich mithelfen. Dementsprechend läuft nicht alles perfekt durchorganisiert ab. Die Stimmung ist aber sehr freundlich. Interessant sind die subtilen Unterschiede zu SAC Hütten, so ist die offizielle Nachtruhe erst um 23 Uhr. Hüttenfinken sind vorhanden, die doppelstöckigen Betten sind mit Militärdecken ausgestattet. Wie üblich auf Berghütten, sind die räumlichen Verhältnisse auf den Zimmern eher eng. Der Oberhammer war das Abendessen nach italienischem Stil. Ein riesen Teller Pasta zum Voressen und nochmals ein beachtlicher Teller mit Fleisch und Gemüse (=Kartoffeln) zum Hauptgang. Das aufzuessen war die grösste Herausforderung der gesamten Tour. Am folgenden Tag habe ich abgesehen von einer Schnitte Brot zum Frühstück nichts mehr gegessen bis abends um 19 Uhr :-).
Tag 3: Blinnenhorn und Abstieg über den Griesgletscher
(ca. 700m Aufstieg, 1500m Abstieg, 16km)
Rif. Claudio e Bruno - Blinnenhorn (T3)
Start mit leichter Verspätung morgens um 6:15. Die Morgendämmerung hat bereits eingesetzt, und wir brauchen keine Stirnlampen. Direkt neben der Hüttenterrasse beginnt der gute Pfad hoch in Richtung Binnenhorn. Zuerst durch Wiesen, dann über viel Schutt führt er uns in die Höhe, begleitet von einer grandiosen Aussicht zum Hohsandhorn, Ofenhorn und auf die umliegende Gletscherwelt. Auf der Karte ist der Weg nicht vollständig eingezeichnet. Vor Ort ist die Wegfindung aber weitgehend unproblematisch. Nach einem schönen Sonnenaufgang erreichen wir in wunderbarem Morgenlicht den schneefreien sanften Grat, der oberhalb vom Griesgletscher in einem weiten Bogen zum Blinnenhorn führt. Ja, das Blinnenhorn ist zu einem einfachen Wanderberg geworden. Wir folgen dem Weglein bis knapp unter den Gipfelaufbau, wo wir am Rande des Gletschers Pickel und Steigeisen deponieren, da wir diese für das Blinnenhorn nicht brauchen. Auf guten Spuren geht es in der feinschuttigen Flanke zum Gipel hoch (T3). An einigen Stellen vor allem kurz vor dem Gipfelaufbau muss man aufpassen wegen mit Feinsplitt belegten Felsplatten. Ansonsten ist der Gipfelaufstieg einfach.
Auf dem Gipfel weht ein kühles Windchen. Wie schon am Vortag haben sich die hohen Wolkenfelder mittlerweile verdichtet, und die Sonne hat einiges an ihrer Kraft verloren. Die Fernsicht ist aber auch heute überwältigend, und ich sauge das wunderbare Panorama förmlich in mich auf.
Blinnenhorn - Griesgletscher - Griespass - Ladstafel (T3, L)
Nach einer nicht allzu langen Gipfelpause gehen wir zurück zu unserem Materialdepot und seilen uns an. Es folgt eine lange Gletscherwanderung über den über weite Strecken aperen Griesgletscher, begleitet von heiterem Spaltenhüpfen. Die Steilstufe bei ca. 2700m überwinden wir auf der rechten Seite in Abstiegsrichtung. Hier hält sich die Steilheit ziemlich in Grenzen. Direkt nach der Stufe versperren einige unangenehme Spalten den Weg. Im Nachhinein gesehen hätte man diese vermutlich linksseitig umgehen können. Wir entscheiden uns kurz in den Fels auszuweichen. Danach geht es fast flach und spaltenfrei der Moräne entlang bis zum Ende des Gletschers, wo wir wieder eine Pause einlegen.
Der Weg zum Griesspass (auf der Karte eingezeichnet) lässt sich zunächst im Gelände kaum ausmachen. Wir steigen nach der Rast über die rechtsseitige Moränenhalde auf, bis wir tatsächlich Steinmännchen entdecken und auf eine Wegspur stossen. Diese führt uns schliesslich auf den Wanderweg zum Griesspass. Am Griesspass vorbei gehen wir den Stausee halb umrundend weiter in Richtung Mändeli, wo eine Grossbaustelle zur Errichtung von Windrädern dazu führt, dass einige Wege gesperrt sind. Die Umleitungen sind angeschrieben, dennoch verpassen wir unser eigentliches Ziel, die Bushaltestelle "Abzw. Griessalp" auf der Nufenenpassstrasse. Stattdessen steigen wir über ein kurviges Weglein ab zum Ladstafel, wo wir schliesslich in perfektem Timing eintreffen.
Eine eine aussichtsreiche und landschaftlich unglaublich schöne Tour mit einer tollen Gruppe und hervorragender Leitung. Die Orientierung und Wegfindung ist nicht immer einfach, wobei uns unser Tourenleiter diese Arbeit natürlich abgenommen hat. Die Schwierigkeiten lagen bei den vorgefundenen Verhältnissen vor allem in einigen steileren Passagen mit Blankeis auf dem Gletscher. Kraxelstellen gab es nur wenige und einfache. Viel Schutt und Geröll in weiten wilden Landschaften. Zu dieser Jahreszeit hatte die Tour einen starken Wandercharakter.
Hike partners:
Chrichen
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