Griesgletscher, August 2020

Ausflug zum Griesgletscher mit dem Farbkübel

Den Griesgletscher besuche ich regelmässig für Messungen. Heute hatten wir aber aussergewöhnlicherweise einmal Farbkübel im Rucksack um Passpunkte für Luftbildaufnahmen nachzuzeichnen - nach mehreren Jahrzehnten waren die etwas verblasst. Eine sehr gemütliche Arbeit in einer spannenden und wilden, durch den Gletscherrückgang geprägten Gegend. Nach einem wolkenlosen Morgen zogen bald dunkle Wolken rein und wir konnten uns glücklich schätzen, dass uns die Gewitter verschonten.

Start des Tages auf dem Blinnenhorn, wohin uns wieder einmal das grüne Taxi brachte. Während zwei Kollegen gegen Norden absteigen und die linke Gletscherseite machen, steigen wir nach Süden und malen dort alle paar hundert Meter ein schwarz-weisses Quadrat auf vom Eis polierte Felsen - wohl eine der besseren Arbeiten des Glaziologen an einem sonnigen Morgen. Am Seil quer über den Griesgletscher, wo zwar noch etwas Winter-Schnee liegt - die ca. 70cm dürften aber nur schwer bis in den Oktober reichen... Pegel ablesen und zwischendurch wieder einmal einen Punkt malend gelangen wir zur Gletscherzunge, mittlerweile schon mit sehr grauem Himmel und ab und zu ein paar verwehten Tropfen. Nach einem Sprung über den Gletscherbach geht's durch das eindrückliche Gletschervorfeld gegen den Griespass und dann auf dem Höhenweg mit etwas Auf und Ab der Moräne von 1850 nach um den Gletscher - unglaublich wie diese Menge an Eis in 170 Jahren verschwinden konnte. Bei den Windrädern treffen wir die Kollegen wieder und wandern zusammen zurück zur Nufenenpassstrasse.