"Alle-Wasser-Runde" durchs Bedretto und Formazzatal
Von All'Acqua - also "zum Wasser" - an allen Wassern (in Form von vielen Seen) vorbei nach All'Acqua - also durchgehend eine Runde "zu allen Wassern" und mit etwas Motorunterstützung am dritten Tag eine wunderbare Möglichkeit die Berge zwischen Bedretto, Binntal und Val Formazza im Wege einer Rundtour zu durchqueren und dabei 2,5 Tage auf den Spuren der Tour du Soleil zu wandeln.
Tag 1 - All'Acqua - Forchetta Piccolo Corno Gries - Capanna Corno Gries
Nach morgendlicher Anfahrt kommen wir nicht allzu früh in All'Acqua los und werden daher im Anstieg zur Hütte ab der Nufenenpassstraße ordentlich aufgeheizt. Nach einer kurzen Abkühlung an der Hütte ziehen wir in die schattigen Nordmulden zwischen den Grieshörnern. Deren Ende an der Forchetta Piccolo Corno Gries bietet tolle Ausblicke auf das Programm der Folgetage und auf 2800m die Möglichkeit im T-Shirt zu pausieren. Dafür ists leider für den weiteren Anstieg durch den steilen Südhang des Grieshorns bereits zu spät, der Schnee in der extrem steilen und etwas ausgesetzten Querung schon zu instabil. In der Abfahrt spielten wir mit den Expositionen und fanden so vielfach wunderbaren Pulver und unten ein bisserl Firn zur fantastisch geführten Corno-Gries-Hütte.
Tag 2 - Capanna Corno Gries - Blinnenhorn - Rifugio Claudio e Bruno
Der Längentaler Weißerkogel oder der Wurmkogel in Tirol verschweigen ihre Distanz zum Ausgangspunkt nicht, nicht so das Blinnenhorn. Denn das ist von der Capanna Corno Gries wirklich sehr weit weg. 4,5 Stunden für 1150 Hm Anstieg sind ein Wort. Auf dem Weg passierten wir die ersten der vielen "Wasser" am Weg in Form des Lago del Corno vor und des Griessees nach der Zwischenabfahrt vom Passo del Corno. Danach gibt es das Wasser nur noch in gefrorener Form des Griesgletschers, der endlos lange und flach bis zum Rothornpass erstiegen wird. Oben raus durften wir endlich auch mal Spitzkehren auspacken und zuoberst steil zum weitläufigen und genügend bequeme Plätze für einen Mittagsschlaf bietenden Gipfel stapfen. So wenig rassig der Anstieg ist, so rassig zeigte sich die Abfahrt zum Rifugio Claudio e Bruno mit zwei Steilstufen und durchweg gut fahrbarem, wenn auch bereits etwas verspurtem Sulz.
Tag 3 - Rifugio Claudio e Bruno - Hohsandhorn - Hohsandjoch - Lago del Sabbione - Ofenhorn - Valdo en Formazza
Ein bevorstehender Wetterumschwung wirft seine Schatten voraus und entsprechend windig geht es zur Sache. Bei pickelharten Schneeverhältnissen fahren wir ein Stück zum Hohsandgletscher ab, anstatt auf Höhe der Hütte mühsam zu queren. Über den (vom Gefühl gegenüber der Landeskarte deutlich steileren) Steilaufschwung des Gletschers erreichten wir zügig den Mittelbärgpass, zügig wehte auch hier der Wind. Etwas oberhalb des Passes war es dann so abgeblasen und es gab nur noch Büßerschnee, weshalb wir die restlichen Meter einfach das Abfahrtsgerät tragend zum weitläufigen Gipfelplateau stapften. Wir fuhren vor allem des starken Nordwinds wegen nach Süden zum Hohsandjoch ab: Zuoberst wars extrem steil und total verharscht mit alten Spuren; wir gingen noch einige Meter zu Fuß. Danach konnten wir anschnallen und in den Mulden wunderbaren Pulverschnee genießen, so dass wir die Abfahrt bis weit in Richtung des Lago di Sabbione ausdehnten. Der zweite Anstieg zum Ofenhorn zieht sich im unteren Teil, weil es an Steilheit mangelt, ob zog es sich bei uns, weil wir im Whiteout teils die Spur nicht mehr sahen und durch das Abschmelzen des Gletschers sich der Steilaufschwung im Gipfelhang ziemlich steil und noch dazu eisig präsentierte. Nach der Tags zuvor fantastischen Aussicht am Blinnenhorn gabs vom Ofenhorn leider nichts zu sehen, immerhin verließen wir das White out bei der Abfahrt in Richtung Passo del Vannino knapp oberhalb des genannten Passes wieder. Vom Ofenhorn nach Valdo sind es fast 2000Hm zu bewältigen, weshalb es kein Wunder war, dass an Schneearten von eisig über Firn und Sulz bis Pulver fast alles geboten war. Dank des planierten Fahrwegs unterhalb der Margaroli-Hütte bis zum Sagersboden und von dort auf der Piste nach Valdo läuft es aber vorbei und über die Seen Lago Sruer und Lago Vannino bestens.
Am Abend in Riale, das wir dann mittels Transport des Gasthauses "Aalts Dorf" erreichten, begann es dann zu schneien und zu stürmen.
Tag 4 - Riale - Passo San Giacomo - All'Acqua
Geplant war das Marchhorn mit Abfahrt durch das Canalone oder zumindest das Helgenhorn (alternativ könnte man auch über Basodino, Cima di Lago, Cristallina, ... fortsetzen). Das Wetter erschien auch traumhaft, aber die Schneefahnen an den umliegenden Gipfeln verdeutlichten den in der Höhe herrschenden Sturm. Wir spurten mit allen Optionen Richtung Rifugio Maria Luisa wurden aber schon bald vom heftigen Wind gebremst und die Aussicht auf noch heftigeren Wind in der Höhe veranlasste uns als Tagesziel nur noch den Passo San Giacomo anzupeilen. Das war mühsam genug: Der Sturm wehte als Gegenwind und in den zahlreichen Bachgräben am Westufer des Lago Castel hatte der Sturm derartige Triebschneeansammlungen und Wächten gebildet, dass die Seequerung zahlreiche Zwischenaufstiege und -abfahrten erforderte. Versöhnt wurden wir an diesem Sturmtag immerhin noch damit, dass die Schlussabfahrt ab der Alpe San Giacomo bis hinab nach All'Acqua besten unverspurten Pulverschnee zu bieten hatte.
Schwierigkeiten:
Capanna Corno Gries - L
Forchetta Piccolo Corno Gries - WS
Blinnenhorn zum Rif. Claudio e Bruno - WS+, L-Hochtour
Hohsandhorn-Überschreitung und Ofenhorn nach Valdo - ZS-, L-Hochtour
Passo San Giacomo nach All'Acqua - Aufstieg L, Abfahrt WS
Tag 1 - All'Acqua - Forchetta Piccolo Corno Gries - Capanna Corno Gries
Nach morgendlicher Anfahrt kommen wir nicht allzu früh in All'Acqua los und werden daher im Anstieg zur Hütte ab der Nufenenpassstraße ordentlich aufgeheizt. Nach einer kurzen Abkühlung an der Hütte ziehen wir in die schattigen Nordmulden zwischen den Grieshörnern. Deren Ende an der Forchetta Piccolo Corno Gries bietet tolle Ausblicke auf das Programm der Folgetage und auf 2800m die Möglichkeit im T-Shirt zu pausieren. Dafür ists leider für den weiteren Anstieg durch den steilen Südhang des Grieshorns bereits zu spät, der Schnee in der extrem steilen und etwas ausgesetzten Querung schon zu instabil. In der Abfahrt spielten wir mit den Expositionen und fanden so vielfach wunderbaren Pulver und unten ein bisserl Firn zur fantastisch geführten Corno-Gries-Hütte.
Tag 2 - Capanna Corno Gries - Blinnenhorn - Rifugio Claudio e Bruno
Der Längentaler Weißerkogel oder der Wurmkogel in Tirol verschweigen ihre Distanz zum Ausgangspunkt nicht, nicht so das Blinnenhorn. Denn das ist von der Capanna Corno Gries wirklich sehr weit weg. 4,5 Stunden für 1150 Hm Anstieg sind ein Wort. Auf dem Weg passierten wir die ersten der vielen "Wasser" am Weg in Form des Lago del Corno vor und des Griessees nach der Zwischenabfahrt vom Passo del Corno. Danach gibt es das Wasser nur noch in gefrorener Form des Griesgletschers, der endlos lange und flach bis zum Rothornpass erstiegen wird. Oben raus durften wir endlich auch mal Spitzkehren auspacken und zuoberst steil zum weitläufigen und genügend bequeme Plätze für einen Mittagsschlaf bietenden Gipfel stapfen. So wenig rassig der Anstieg ist, so rassig zeigte sich die Abfahrt zum Rifugio Claudio e Bruno mit zwei Steilstufen und durchweg gut fahrbarem, wenn auch bereits etwas verspurtem Sulz.
Tag 3 - Rifugio Claudio e Bruno - Hohsandhorn - Hohsandjoch - Lago del Sabbione - Ofenhorn - Valdo en Formazza
Ein bevorstehender Wetterumschwung wirft seine Schatten voraus und entsprechend windig geht es zur Sache. Bei pickelharten Schneeverhältnissen fahren wir ein Stück zum Hohsandgletscher ab, anstatt auf Höhe der Hütte mühsam zu queren. Über den (vom Gefühl gegenüber der Landeskarte deutlich steileren) Steilaufschwung des Gletschers erreichten wir zügig den Mittelbärgpass, zügig wehte auch hier der Wind. Etwas oberhalb des Passes war es dann so abgeblasen und es gab nur noch Büßerschnee, weshalb wir die restlichen Meter einfach das Abfahrtsgerät tragend zum weitläufigen Gipfelplateau stapften. Wir fuhren vor allem des starken Nordwinds wegen nach Süden zum Hohsandjoch ab: Zuoberst wars extrem steil und total verharscht mit alten Spuren; wir gingen noch einige Meter zu Fuß. Danach konnten wir anschnallen und in den Mulden wunderbaren Pulverschnee genießen, so dass wir die Abfahrt bis weit in Richtung des Lago di Sabbione ausdehnten. Der zweite Anstieg zum Ofenhorn zieht sich im unteren Teil, weil es an Steilheit mangelt, ob zog es sich bei uns, weil wir im Whiteout teils die Spur nicht mehr sahen und durch das Abschmelzen des Gletschers sich der Steilaufschwung im Gipfelhang ziemlich steil und noch dazu eisig präsentierte. Nach der Tags zuvor fantastischen Aussicht am Blinnenhorn gabs vom Ofenhorn leider nichts zu sehen, immerhin verließen wir das White out bei der Abfahrt in Richtung Passo del Vannino knapp oberhalb des genannten Passes wieder. Vom Ofenhorn nach Valdo sind es fast 2000Hm zu bewältigen, weshalb es kein Wunder war, dass an Schneearten von eisig über Firn und Sulz bis Pulver fast alles geboten war. Dank des planierten Fahrwegs unterhalb der Margaroli-Hütte bis zum Sagersboden und von dort auf der Piste nach Valdo läuft es aber vorbei und über die Seen Lago Sruer und Lago Vannino bestens.
Am Abend in Riale, das wir dann mittels Transport des Gasthauses "Aalts Dorf" erreichten, begann es dann zu schneien und zu stürmen.
Tag 4 - Riale - Passo San Giacomo - All'Acqua
Geplant war das Marchhorn mit Abfahrt durch das Canalone oder zumindest das Helgenhorn (alternativ könnte man auch über Basodino, Cima di Lago, Cristallina, ... fortsetzen). Das Wetter erschien auch traumhaft, aber die Schneefahnen an den umliegenden Gipfeln verdeutlichten den in der Höhe herrschenden Sturm. Wir spurten mit allen Optionen Richtung Rifugio Maria Luisa wurden aber schon bald vom heftigen Wind gebremst und die Aussicht auf noch heftigeren Wind in der Höhe veranlasste uns als Tagesziel nur noch den Passo San Giacomo anzupeilen. Das war mühsam genug: Der Sturm wehte als Gegenwind und in den zahlreichen Bachgräben am Westufer des Lago Castel hatte der Sturm derartige Triebschneeansammlungen und Wächten gebildet, dass die Seequerung zahlreiche Zwischenaufstiege und -abfahrten erforderte. Versöhnt wurden wir an diesem Sturmtag immerhin noch damit, dass die Schlussabfahrt ab der Alpe San Giacomo bis hinab nach All'Acqua besten unverspurten Pulverschnee zu bieten hatte.
Schwierigkeiten:
Capanna Corno Gries - L
Forchetta Piccolo Corno Gries - WS
Blinnenhorn zum Rif. Claudio e Bruno - WS+, L-Hochtour
Hohsandhorn-Überschreitung und Ofenhorn nach Valdo - ZS-, L-Hochtour
Passo San Giacomo nach All'Acqua - Aufstieg L, Abfahrt WS
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