Similaun (3606m)
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Die Prognose für den Gipfeltag war nicht allzu rosig: Nur morgens war noch mit gutem Wetter zu rechnen, danach würde sich das Blatt wenden. Wir entschieden uns deshalb, den Similaun in aller Herrgottsfrühe zu besteigen, quasi als Sonnenaufgangstour. Unser Entscheid erhärtete sich dadurch, dass die Similaunhütte vollbelegt und unser Nachtlager ziemlich eng war – und die Schnarcherei entsprechend laut. Noch bevor unser Wecker klingelte, standen wir auf und liessen die Massen weiterschnarchen.
Kurz nach 4.30 Uhr starteten wir im Schein der Stirnlampen. Am Vorabend hatten wir uns noch kurz den Zustieg zum Gletscher angeschaut, um in der Dunkelheit den Weg durch's mühsame Blockgeröll zu finden. Um 5.00 Uhr waren wir angeseilt, hatten Steigeisen montiert und liefen auf dem wunderbar gefrorenen Niederjochferner los.
Zum Gletscheraufstieg ist kaum etwas zu sagen, denn er ist äusserst einfach und unsteil.Wir trafen ihn noch relativ gut eingeschneit an. Nördlich des Kleinen Similaun zeigten sich allerdings bereits erste Spalten. Bald erreichten wir den Einstieg zum Gipfelgrat. Wir liessen die Steigeisen an den Füssen, zumal wir schon recht bald wieder im Schnee landeten. Der Grat ist einfach und nicht allzu schmal. Um 6.30 Uhr, also zwei Stunden nach Abmarsch bei der Hütte, standen wir mausalleine auf dem Similaun.
Im Abstieg holten wir in Richtung P. 3260 aus. Als wir den Gletscher verliessen, starteten die restlichen Seilschaften zur Tour. Wir genossen indes bald einen Morgenkaffee vor der Similaunhütte und machten uns für den langen Abstieg nach Vent bereit. Ein Berggänger fragte mich derweil, ob man auf diesem Gletscher ein Seil brauche, bevor er ohne Seil von dannen zog... Bald zog der Himmel zu. Früh aufzustehen und das Hüttenfrühstück auszulassen hatte sich ausbezahlt. Mittags waren wir bereits zurück in Vent.
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